Benoît Carcenat (44) holt sich die begehrte Auszeichnung «Koch des Jahres 2023». Für seine Künste am Herd im Restaurant La Table du Valrose in Rougemont VD wird er in der neusten Ausgabe des Gastroführers GaultMillau gleich mit 18 Punkten ausgezeichnet. «Incroyable», ruft er mehrmals freudig aus, als er von seiner Ehrung erfährt, «unglaublich, das ist eine riesige Ehre für mich».
Rougemont im Saanenland an der Grenze zum Kanton Bern hat weniger als 1000 Einwohner, fällt aber immer wieder durch kulinarische Glanzleistungen auf, so auch dank Altmeister Edgard Bovier (67) im Hôtel de Rougemont. Ebenfalls weitherum bekannt ist das Le Cerf, wo schon Lady Di (1961–1997) und Liz Taylor (1932–2011) speisten. US-Regisseurin Sofia Coppola (51) hat hier ein Feriendomizil und auch ihr Vater, Hollywood-Legende und Winzer Francis Ford Coppola (83), reist regelmässig an.
Der jüngste Neuzugang ist nun Gastro-Shootingstar Benoît Carcenat. Der Franzose und zweifache Familienvater ist seit 2021 im Dorf tätig und wird unter Kennern gerne als «Benoît II.» tituliert, er arbeitete unter Benoît Violier (1971–2016) im legendären Restaurant L'Hôtel de Ville in Crissier VD. Carcenat kam von der École hôtelière de Glion ins La Table du Valrose im gleichnamigen Hotel und führt es zusammen mit Ehefrau Sabine (38).
Er war immer von Köchen umgeben
Der begnadete Newcomer stammt aus Périgueux in Westfrankreich und war von Anfang an für die Kochkunst entflammt. «Ich wusste schon als Kind, was ich machen wollte», erinnert er sich. In seiner Familie war er von Köchen umgeben, darunter sein Vater, sein Onkel und seine Grossmutter. 1999 schliesst Carcenat die Hotelfachschule in Bordeaux ab, schliesslich landet er in Genf. Dort lernt er seine zukünftige Frau Sabine (38) kennen, die an der Hotelfachschule in Lausanne VD studiert. 2006 bewirbt er sich in Crissier.
«Meine ganze Technik habe ich mit Benoît Violier und seinem Nachfolger Franck Giovannini erarbeitet», sagt Carcenat zu seinen Lehrjahren. Zu seinen Lieblingsprodukten zählen das Simmentaler Kalb, Fische wie Saibling oder Forelle, Steinpilze oder der sagenhaften Alpkäse L'Etivaz. Sein Stil ist subtil, aber äusserst kraftvoll.
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Sechs Chefs mit 19 Punkten, noch nie so viele Restaurants gelistet
In der am Montag vor Ort in Rougemont präsentierten neusten Ausgabe des GaultMillau sind nur noch sechs Chefs mit dem höchsten vergebenen Wert von 19 Punkten klassiert: Andreas Caminada (45, Fürstenau GR), Tanja Grandits (52, Basel), Peter Knogl (54, Basel) und Heiko Nieder (50, Zürich) in der Deutschschweiz, Franck Giovannini (48, Crissier VD) und Philippe Chevrier (61, Satigny GE) in der Westschweiz. Bernard Ravet (75) ist im Ruhestand.
«Aufsteiger des Jahres» sind Marco Campanella (30, Eden Roc, Ascona, 18 Punkte) und der mit einer vegetarischen Karte auftrumpfende Dominik Hartmann (30, Magdalena, Rickenbach SZ, 17 Punkte) sowie Silvia Manser in der Truube, Gais AR, (47, neu 17 Punkte) und der gebürtige Schwede Philippe Deslarzes (Njørden, Aubonne VD, 16 Punkte). Tobias Funke (40, Fernsicht, Heiden AR) bekommt den 18. Punkt, Silvio Germann (33) bestätigt im Mammertsberg in Freidorf TG seine 18 Punkte, die er schon in Bad Ragaz SG hatte. Neu mit 17 Punkten dabei: Lukas Kiener (Burgdorf BE), Antoine Gonnet (Brent VD), Niklas Oberhofer (Flims GR), Romain Paillereau (Fribourg), Manuel Steigmeier (Künten-Sulz AG), Dominik Sato (Thun BE), Daniel Zeindlhofer (Zürich), Antonio Colaianni (Zürich) und Kenichi Arimura (Zürich). 870 Restaurants sind insgesamt im Guide gelistet, so viele wie noch nie.
Alle weiteren Infos unter www.gaultmillau.ch.