Der grosse Traum vom Superstar ist für ihn ausgeträumt: Kilian Imwinkelried (26) aus Fiesch VS ist in der letzten Runde vor den grossen Liveshows von «Deutschland sucht den Superstar» aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Damit findet das «DSDS»-Halbfinale vom nächsten Samstag ohne Schweizer Beteiligung statt.
«Natürlich ist es eine sehr grosse Enttäuschung, so kurz vor dem Ziel rauszufliegen», sagt der Walliser. «Aber ich bin ehrlich gesagt auch sehr erleichtert. Der Druck war immens.» Überrascht über sein Ausscheiden sei er nicht, im Gegenteil. «Ich habe gespürt, dass es vorbei sein würde – egal, wie gut oder schlecht ich den letzten Song vortrage», meint er. «Innerlich hatte ich schon aufgegeben. Das kam bei der Jury rüber.»
Man spüre früh, wer die Favoriten sind
Grund dafür seien unter anderem die Songs gewesen, die er vortragen musste. «Ich bekam im Recall nur Lieder, die gar nicht zu meiner Stimme passen. Aber ich habe stets mein Bestes gegeben», meint er. Vor Ort merke man zudem, welche Kandidaten mehr Aufmerksamkeit erhalten. «Man spürt relativ schnell, wer die Favoriten sind. Um diese Personen werden für die Dramaturgie ganze Geschichten aufgebaut. Bei mir war das nicht so.»
Sein Ausscheiden hat Imwinkelried gestern selbst am Bildschirm verfolgt. «Ich finde, ich habe keinen würdigen Abgang erhalten», kritisiert der Sänger. «Einige Juryurteile wurden nicht gezeigt. Beispielsweise sagte Dieter Bohlen, dass er von meinem ersten Auftritt noch immer Gänsehaut habe. Das ist dann die Kunst des Schneidens.»
Oft beim Lästern gezeigt
Der Schnitt ist auch etwas, das Imwinkelried über die ganze bisherige Staffel kritisiert hat. Oft wurde er bei Lästereien gezeigt. «Ich hatte zeitweise den Eindruck, ich komme nicht so rüber wie ich eigentlich bin. Das machte mich richtig hässig», sagt er. «Es wurden fast nur die Momente gezeigt, in denen ich gerade schlecht drauf war», argumentiert er. «Aber schlussendlich wusste ich, für welches Format ich mich anmelde. Und damit auch, was auf mich zukommt. Das Risiko, dass so etwas passiert, bin ich bewusst eingegangen.»
Trotz seines Ausscheidens arbeitet der in Horgen ZH wohnhafte Musiker an seiner Karriere weiter. Drei Songs habe er schon letztes Jahr fertiggestellt, Ende Mai will er davon eine Single veröffentlichen. Zudem arbeitet er als Business Analyst bei einer grossen Versicherung und studiert. «Ich werde jetzt bestimmt nicht den Kopf hängenlassen», sagt Kilian Imwinkelried. «Ich bin meinen Weg bislang ganz gut gegangen. Den gehe ich jetzt weiter.»