Betritt Peter Reber (73) einen Raum, wird die Atmosphäre sofort etwas ruhiger, wärmer und herzlicher. Der Berner Liedermacher, der auf über ein halbes Jahrhundert Karriere zurückblickt, strahlt aus, was sich wohl jeder wünscht: eine tiefe Zufriedenheit. In einer Unterhaltung nimmt sich Reber zurück, hört aufmerksam zu und lässt seinen Gesprächspartnern den Raum, den sie brauchen.
An diesem sonnigen Tag in Zürich ist dies Joya Marleen (20). Die Sängerin ist eines der grössten Talente, die die Schweiz aktuell zu bieten hat. Ihre Musik klingt international, dennoch sehr tiefgründig, sorgfältig. Und dann ist da noch diese Stimme. Während das SonntagsBlick-Team das Interview-Equipment aufbaut, singt Marleen ununterbrochen vor sich hin: glockenklar, fröhlich, emotional. Irgendwie hofft man, dass der Aufbau noch ewig dauert.
Musik verbindet das ungleiche Duo
Peter Reber und Joya Marleen sind Teil der vierten Staffel von «Sing meinen Song – das Schweizer Tauschkonzert». In Gran Canaria sitzen sie gemeinsam mit Luca Hänni (28), Baschi (36), Anna Rossinelli (35) und EAZ (29) auf dem Sofa von Gastgeber Seven (44). Reber ist der älteste Teilnehmer, seit Beginn des Formats, Joya Marleen die jüngste Teilnehmende. Eigentlich trennen sie Welten.
Dennoch ist es, nach der ersten Frage, was Reber und Joya Marleen denn unterscheide, erst einmal still im Raum. In den Gesichtern steht Ratlosigkeit. Bis der Berner sich vorlehnt, lacht und sagt: «53 Jahre!» Viel mehr, darüber sind sich die Musizierenden einig, eigentlich nicht. «Wir lieben Musik, Texteschreiben und Instrumente. Joya ist eine wundervolle Sängerin und Gitarristin», so Reber weiter.
Peter Reber möchte nicht im Zentrum stehen
Joya Marleen ist gerührt von den Worten ihres Gesprächspartners. «Ich meine, das ist schon etwas Besonderes. Er ist ein Vorbild für fast alle Musikerinnen und Musiker in der Schweiz. Das muss man sich mal vorstellen, eine so lange Karriere zu haben und so viele Menschen mit der eigenen Musik beeinflussen zu können.» Marleen kommt ins Schwärmen. Und dann ist sie wieder da: diese Bescheidenheit von Peter Reber. Er, der die Schweiz viermal am ESC vertrat, internationale Erfolge feierte und von einem Segelboot im Atlantik mit «Ds Hippigschpängschtli» seinen grössten Hit in die Schweiz schickte, wird ruhig und blickt zu Boden. Er scheint nicht so gerne im Zentrum zu stehen.
Peter Reber (73) blickt auf 55 Jahre Musikkarriere zurück. 1968 gründete er das Trio Peter, Sue und Marc, das für die Schweiz viermal am Eurovision Song Contest teilnahm – 1981 sogar den 4. Platz belegte. Im selben Jahr löste sich die Band auf, und Reber erfüllte sich gemeinsam mit seiner Frau Livia Reber (64) den Traum einer Atlantiküberquerung. Sieben Jahre war das Paar mit seinem Segelboot unterwegs. Erst über den Atlantik, dann über den Pazifik. Die Kinder Simon (37) und Nina (31) kamen auf der Reise zur Welt. Während die Familie auf dem Meer war, veröffentlichte Reber fünf Alben und kreierte «Ds Hippigschpängschtli». Ein fröhlicher Geist, der zahllosen Schweizer Kindern ein treuer Begleiter war. 2016 erhielt Peter Reber den Swiss Music Award für sein Lebenswerk.
Peter Reber (73) blickt auf 55 Jahre Musikkarriere zurück. 1968 gründete er das Trio Peter, Sue und Marc, das für die Schweiz viermal am Eurovision Song Contest teilnahm – 1981 sogar den 4. Platz belegte. Im selben Jahr löste sich die Band auf, und Reber erfüllte sich gemeinsam mit seiner Frau Livia Reber (64) den Traum einer Atlantiküberquerung. Sieben Jahre war das Paar mit seinem Segelboot unterwegs. Erst über den Atlantik, dann über den Pazifik. Die Kinder Simon (37) und Nina (31) kamen auf der Reise zur Welt. Während die Familie auf dem Meer war, veröffentlichte Reber fünf Alben und kreierte «Ds Hippigschpängschtli». Ein fröhlicher Geist, der zahllosen Schweizer Kindern ein treuer Begleiter war. 2016 erhielt Peter Reber den Swiss Music Award für sein Lebenswerk.
Joya Marleen spürt das sofort, wendet sich Reber zu und sagt: «Weisst du, was ich dir schon immer sagen wollte? Du hast mir als Kind meinen wichtigsten Freund gegeben!» Die St. Gallerin erzählt, wie sie als kleines Mädchen wahnsinnige Angst vor der Dunkelheit hatte. «Mein Vater hat mir das Buch vom ‹Hippigschpängschtli› vorgelesen – und von da an war alles besser. Es gab mir Sicherheit.» Lange, so sagt Joya Marleen, sei sie sich sicher gewesen, dass das Gespenst, das Peter Reber 1988 erschaffen hat, nur ihr gehöre, kein anderes Kind den lustigen Geist mit Blumen im grünen Haar sehen könne. «Bis ich zur Fasnacht als Hippigschpängschtli verkleidet war und andere Kinder mein Kostüm erkannten. Das war eine Überraschung.» Viele Jahre habe die Figur in Joya Marleens Fantasie in ihrem Kinderzimmer gewohnt, ihr Mut gegeben und beim Einschlafen geholfen.
Joya Marleen (20) heisst mit bürgerlichem Namen Joya Schedler. Mit elf Jahren begann die St. Gallerin Songs zu schreiben. Mit ihrer Debütsingle «Nightmare» eroberte sie im letzten Herbst die Radios und erreichte als erste Schweizerin überhaupt Platz eins der nationalen Airplay-Charts. Doch bevor sie die Karriererakete richtig zündete, machte Joya Marleen 2022 erst einmal ihre Matur. Nun kann sie voll auf die Karte Musik setzen. Am 25. März tritt die St. Gallerin am Snowpenair auf dem Männlichen im Berner Oberland auf. Alle Informationen findest du hier.
Joya Marleen (20) heisst mit bürgerlichem Namen Joya Schedler. Mit elf Jahren begann die St. Gallerin Songs zu schreiben. Mit ihrer Debütsingle «Nightmare» eroberte sie im letzten Herbst die Radios und erreichte als erste Schweizerin überhaupt Platz eins der nationalen Airplay-Charts. Doch bevor sie die Karriererakete richtig zündete, machte Joya Marleen 2022 erst einmal ihre Matur. Nun kann sie voll auf die Karte Musik setzen. Am 25. März tritt die St. Gallerin am Snowpenair auf dem Männlichen im Berner Oberland auf. Alle Informationen findest du hier.
Joya Marleens Aufregung schafft Stille
Während die Musikerin aufgeregt von ihrem Kinderfreund erzählt, sieht man, wie gerührt Peter Reber von ihren Worten ist. «Das ist doch wundervoll, dass Musik und Fantasie so etwas erreichen können», sagt er. «Aber wisst ihr, ‹Ds Hippigschpängschtli› ist entstanden, weil mein Sohn Simon auf dem Segelboot Angst im Dunkeln hatte.» Da habe er einen fröhlichen, positiven Geist erschaffen, der ihm hilft. «Dass das dir, Joya, auch Mut gegeben hat, bedeutet mir viel.»
Und wieder ist es im Raum einen Moment lang still. Einen Moment, in dem Peter Reber und Joya Marleen nichts trennt, ausser 53 Jahre.
«Sing meinen Song – das Schweizer Tauschkonzert» läuft ab dem 8. März 2023 um 20.15 Uhr auf 3+.