Joel Basmans neuste Rolle
Verwandlung in Franz Kafka

2004 startet Joel Basman seine Karriere in der Serie «Lüthi & Blanc». 20 Jahre und diverse internationale Filme später, spielt der Schauspieler nun die Hauptrolle in der ARD-Serie über den grossen Schriftsteller.
Publiziert: 26.03.2024 um 15:36 Uhr
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Joel Basmans Schauspielkarriere begann vor 20 Jahren, als er 13 Jahre alt war.
Foto: Thomas Meier
Aurelia Robles, Glückspost
Glückspost

Als Schlitzohr mit Käppli brennt sich Joel Basman (34) erstmals in die Köpfe der TV-Zuschauer ein. Doch seine Rolle des «Zizou» in der Erfolgsserie «Lüthi & Blanc» ist mittlerweile über zwei Jahrzehnte her, und seitdem hat er sich zu einem international gefragten Schauspieler gewandelt. Joel Basmans Wandelbarkeit scheint grenzenlos. Ob er einen Jungen mit Autismus spielt in «Jimmie», wofür Basman 2008 den Schweizer Fernsehpreis erhielt. Oder einen orthodoxen Junggesellen in «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» – für den es 2019 den Schweizer Filmpreis gab als bester Darsteller. Oder nun einen der bekanntesten Dichter und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der Werke wie «Der Prozess», «Die Verwandlung» oder «Das Urteil» schrieb. 

Anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka, der knapp 41-jährig an Kehlkopftuberkulose starb, schlüpft der 34-Jährige für die sechsteilige Miniserie «Kafka» in diese Rolle. «Ehrlich gesagt kam ich erst durch das Drehen der Serie jetzt mit ihm so wirklich in Berührung. Ich kannte den Namen Kafka. Aber wirklich wer, was und warum wusste ich nicht.»

Seine Darbietung überzeugt Kritiker

Über ein Jahr lang hat sich Basman intensiv mit der hochkomplexen Persönlichkeit Kafkas auseinandergesetzt – nicht ohne Grund gibt es die Wortschöpfung «kafkaesk». Er beschäftigte sich mit den Fragen: Wie läuft Kafka? Wie redet er? Wie weint er? Wie lacht er? Der Reiz, eine wahre Persönlichkeit zu verkörpern, sei von ebendieser abhängig, meint Basman. «Nicht jedes Leben muss erzählt werden.»

Mit seiner Darbietung hat Joel Basman bereits einen wichtigen Kritiker überzeugt: Reiner Stach (73), deutscher Literaturwissenschaftler und Verfasser der dreibändigen Biografie über Kafka, auf der die Serie basiert. «Basman war genau so, wie ich mir Kafka immer vorgestellt habe.»

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Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung

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Die vielen Liebesbriefe an seine Partnerinnen geben Einblick in die Gefühlswelt Kafkas. Und wie drückt Joel Basman seine eigenen Emotionen aus? «Unterschiedlich, ein Ventil ist sicherlich Sport beziehungsweise Bewegung für mich.» Zudem hat er vor zwei Jahren mit zwei Partnern die Produktionsfirma Manifest Film in Berlin gegründet. «Das nimmt neben dem Schauspiel inzwischen viel Platz ein. Wir sind gerade daran, einen Kinofilm und eine Serie zu entwickeln», sagt er. «Ich bin also sehr gespannt auf dieses Jahr – und wie die Serie ‹Kafka› ankommen wird.»


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