Der Ananas-König ist tot: Johann Dähler ist am 8. September im Alter von 70 Jahren gestorben. Das teilt Stéphane Dähler, einer seiner Söhne, gegenüber «20 Minuten» mit. Sein Vater sei im Inselspital Bern nach kurzer Krankheit verstorben.
Seine letzte Ruhe wird Dähler in seiner Wahlheimat, der Elfenbeinküste finden. «Ich möchte auf der Plantage neben meiner Kapelle beerdigt werden», sagte Dähler schon in den 90er-Jahren. Sein Sohn Stéphane, der in Costa Rica wohnt, versichert: «Das, was unser Vater aufgebaut und bis zum Schluss gemacht hat, führen wir nun als Familie weiter.»
Die Geschichte von Johann Dähler
Afrika hat ihn reich und zum König gemacht. Auf dem schwarzen Kontinent hat er aber auch seine dunkelste Zeit durchlebt. Begonnen hat alles wie im Märchen. 1972 ging er als Jungspund ein erstes Mal nach Afrika. 20 Jahre später gebot er über das grösste Ananasimperium an der Elfenbeinküste. Dähler gehörte eine 2000 Hektar grosse Plantage, und er beschäftigte 1500 Mitarbeiter.
Doch der König thronte hoch, und der darauf folgende Fall war tief. «Ananaspreissturz, Finanzierungsprobleme, Rechtsstreitigkeiten in Millionenhöhe und ein Bürgerkrieg, das war mir zu viel», verrät der vierfache Familienvater. Über Nacht floh er mit seinen Liebsten in die Schweiz. Später lebte er in Costa Rica, ehe er sich wieder in die Elfenbeinküste absetzte. (fmü)