«Ich weiss nun, was ich will»
Fabienne Louves im Liebes-Glück

Das Erfolgsmusical «Sister Äct» hat gerade erst geendet, schon bereitet Fabienne Louves sich auf ihr nächstes Engagement vor. Die Musicaldarstellerin und Sängerin spricht über ihre Traumrolle und über ihr privates Glück mit Partner Luca Schneider.
Publiziert: 14.05.2024 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2024 um 16:41 Uhr
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Fabienne Louves ist als Musicaldarstellerin und Sängerin sehr gefragt …
Irene Lustenberger, GlücksPost
Glückspost

Obwohl sie in den vergangenen zwei Jahren über 180 Mal die Hauptrolle der Deloris van Cartier im Musical «Sister Äct» spielte und rund 130'000 Besucher begeisterte, wirkt Fabienne Louves (38) überhaupt nicht ausgelaugt. Im Gegenteil: Als wir sie in Zürich bei den Proben zu «Jukebox Heroes», der neuen Produktion der Shake Company, besuchen, ist sie gut gelaunt und quirlig.

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Er ist nicht Schauspieler:Erkennst du diesen Ministranten bei «Sister Äct»?

Blickt die 38-Jährige auf ihr Engagement bei «Sister Äct» zurück, sagt sie: «Das war die Rolle meines Lebens. Deloris ist flippig, dominant, lustig und teilweise etwas tollpatschig. Das passt zu mir.» Im Film, auf dem das Musical basiert, wird Deloris von Whoopi Goldberg (68) verkörpert. Kein Wunder wurde Louves – auch wegen ihres Aussehens – oft als «Whoopi Goldberg der Schweiz» bezeichnet. «Das ist ein grosses Kompliment für mich. Whoopi ist eines meiner Vorbilder», sagt die Luzernerin. Sie habe «Sister Act» bereits als Kind geschaut und die singende Nonne nachgeahmt. Gibt es denn eine Rolle, die sie noch gerne spielen würde? «Ich bin offen für verschiedene neue Produktionen, aber mein Traum wäre eine Rolle im Tina-Turner-Musical oder in ‹Bodyguard›», sagt sie. Und ergänzt: «Diese beiden Rollen sowie ‹Sister Act› gelten weltweit als die schwierigsten für eine Musicaldarstellerin.»

Gewinnerin der dritten «MusicStar»-Staffel

Bekannt wurde Fabienne Louves 2007 als Siegerin der dritten «MusicStar»-Staffel. Kurz darauf wurde sie von Regisseur und Theaterproduzent Dominik Flaschka (52) für das Musical «Ewigi Liebi» engagiert. Seither wirkte sie in zahlreichen Produktionen Flaschkas sowie in vielen Märli- und Abendproduktionen von Erich Vock (62) mit. Inwiefern hat sich die Sängerin und Musicaldarstellerin in den vergangenen Jahren verändert? «Ich weiss nun, was ich will und was nicht», sagt sie. Sie sei zwar ein flexibler, unkomplizierter Mensch, nehme sich aber mittlerweile die Freiheit, auch mal eine Rolle abzulehnen. Angenommen hat sie aber die Rolle in «Jukebox Heroes» (ab 12. Mai im Bernhard Theater Zürich). Mitarbeiter und Stammgäste des «Rosengartens» feiern das 25-Jahr-Jubiläum des Lokals. Ausgerechnet an dem Tag geht die Jukebox kaputt. Also übernehmen die Gäste das Zepter, schwelgen in Erinnerungen und singen die Lieder selbst. Zu hören sind vom Publikum gewünschte Hits von ABBA, Queen, Patent Ochsner, dem Trio Eugster, von Michael Jackson, Frank Sinatra und anderen. Würde Louves selbst auf einer Jukebox Songs aussuchen, dann «Hit the Road Jack», «Respect» oder «Proud Mary».

Als sich die Türe öffnet und Partner Luca Schneider (35) eintritt, strahlt Louves. Musik ist etwas, das die beiden verbindet. Denn auch er hört gerne Soul. Die Luzernerin und der Zürcher sind seit neun Jahren ein Paar, kennengelernt haben sie sich am Sechseläuten. «Im ‹Mascotte› gab es eine Party. Wir gingen zufälligerweise gleichzeitig vor die Türe und auch gleichzeitig wieder rein. Dann habe ich ihn angesprochen», erinnert sie sich. Die beiden tauschten die Nummern aus, trafen sich ein paar Mal, «und seit dem 15.5.15 sind wir zusammen», erzählt er. Das Paar wohnt zusammen mit Zwergpudel Henry im Zürcher Seefeld.

Ordnung als Streitthema

Sowohl die Musicaldarstellerin als auch der Art Director sind in ihren Jobs stark engagiert, gemeinsame Zeit ist momentan rar. «Weil wir beide keinen klassischen Nine-to-five-Job haben, ist es wichtig, einander Freiheiten zu lassen und Verständnis füreinander zu haben», sagt Fabienne Louves. Angesprochen auf die grössten Streitpunkte, überlegt sie kurz und sagt: «Wir definieren Ordnung anders. Bei mir ist Ordnung, wenn es oberflächlich sauber aussieht. Wenn man dann aber eine Schublade öffnet, herrscht dort ein ‹Puff›. Aber das sind ja zum Glück kleine Sachen, die es in vielen Beziehungen gibt.» Unterschiedlich sind die beiden auch, wenn es ums Fernsehschauen geht. «Fabienne durchschaut rasch die Handlungen in Serien, weiss oft, wie sich die Geschichte entwickeln wird und kennt alle Rollen auswendig – eine Stärke von Fabienne», erzählt Luca Schneider. Deshalb schaue er meist im Wohnzimmer Sport und sie im Schlafzimmer Serien.

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Er ist von beiden auch derjenige mit dem grünen Daumen. «Und er kocht und bäckt gut», fügt sie an. «Ich bin der Hausbäcker jeder Produktion, in der Fabienne mitspielt. Meist bekommt sie gar nichts davon ab, weil alles schon weg ist», sagt er und wirft seiner Partnerin einen schelmischen Blick zu. Lucas Backkünste sind auch der Grund, warum die beiden einander liebevoll «Schnäfel» sagen. «E Schnäfel bedeutet ja ein Stück, also ein Stück süsses Gebäck», erklärt er. Fabienne Louves gibt zu, dass sie sich zuerst daran gewöhnen musste. «Aber Schatz gefällt mir gar nicht. Und etwas Gutes hat es: Wenn wir unterwegs sind und ich Schatz rufe, drehen sich gefühlt hundert Männer um, bei Schnäfel nur einer.»

Der Terminkalender von Fabienne Louves ist voll. Ein Engagement folgt dem nächsten. So wird sie unter anderem im Winter als Sängerin bei «Salto» auftreten. «Darauf freue ich mich riesig», sagt sie. Im Oktober möchte sie mit ihrem Schnäfel in die Ferien. Wohin es geht, weiss das Paar noch nicht. Louves träumt jedoch seit Jahren davon, die Heimat ihres Vaters, Guadeloupe, zu besuchen. «Weitere private Pläne haben wir nicht.» Denn vorerst gilt ihre ganze Aufmerksamkeit ihren Karrieren.

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