Hommage an die Zirkuswelt
Rolf Knie zeigt seine kolossale Kunst

Gigantisch und doch grazil. Rolf Knie hat im Tessin ein Kunstwerk geschaffen, das aus der Reihe tanzt. Eine «elefantastische» Hommage an die Zirkuswelt. Und schon bald erhält die Skulptur einen Zwilling.
Publiziert: 16.06.2024 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2024 um 20:06 Uhr
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Rolf Knie mit seiner Elefantenstatue auf dem Golfplatz Gerre in Losone.
Foto: Nik Hunger
Thomas Renggli
Thomas Renggli
Schweizer Illustrierte

Happy Elephant», so heisst das neue Kunstwerk von Rolf Knie (74). Auf dem Golfplatz Gerre in Losone TI wacht es majestätisch über die Schläge der Ballakrobatinnen und -akrobaten. Hier ist Knie Mitglied und misst sich mit seiner Gattin Belinha gern im freundlich-familiären Wettbewerb: «Wir sind nicht untalentiert, aber uns fehlt die Zeit, um Turniere zu spielen», sagt Belinha. In den vergangenen Monaten war ihr Mann ohnehin mit einem anderen Projekt beschäftigt – mit einem kolossalen Projekt. 1,25 Tonnen wiegt die Statue aus Bronze – vier Meter ist sie gross.

«Wohl kaum ein Künstler kommt auf die Idee, ein solches Werk zu verwirklichen», sagt Rolf Kine lachend. Der «glückliche Elefant», der trotz seiner Grösse faszinierend leicht und grazil wirkt, ist das Resultat eines 15-monatigen Prozesses. Knie erzählt: «Am Anfang stand eine simple Skizze. Dann erwachte der Elefant quasi Schritt für Schritt zum Leben.»

In der technischen Umsetzung sah es so aus: Knie liefert anhand einer 40 Zentimeter grossen massstabsgetreuen Skulptur die Vorlage. Dann wird der Elefant in der Giesserei Perseo in Mendrisio TI zum Leben erweckt. Er wird mit Gips umgeben, anhand von Schablonen Teil für Teil in Bronze gegossen – und erhält letztlich einen glänzenden Überzug. Für Rolf Knie auch wegen seiner eigenen Lebensgeschichte eine Herzensangelegenheit: «Ich bin im Zirkus mit Elefanten aufgewachsen und habe eine tiefe Beziehung zu diesen majestätischen Tieren. Der Elefant ist ein Sympathieträger, der den Menschen Freude macht. Elefanten besitzen zwar einen dicken Schädel, aber auch ein grosses Hirn und ein gutes Herz.»

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Blick+ Nutzer haben exklusiv Zugriff im Rahmen ihres Abonnements. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Wenn sie jemanden kennen, vergessen sie ihn nie. Und die Tiere sind fast ständig aktiv – und das auf eine lebensbejahende Weise, so Knie augenzwinkernd: «Sie verbringen täglich rund 15 Stunden mit Essen und Trinken – verspeisen bis zu 300 Kilogramm Obst und Gemüse und spülen bis zu 100 Liter Wasser nach.»

Ein Hoch auf die Elefanten

Der «Happy Elefant» von Losone steht graziös auf seinem rechten Hinterbein. Bei seiner offiziellen Einweihung erweisen ihm unter anderem die Golfplatzchefs Ennio Losa und Leonardo Pinoja die Reverenz. Beide sagen ehrfürchtig: «Es ist eine grosse Ehre für uns, dass wir dieses ganz spezielle Meisterwerk hier zeigen können.»

Wie lange es bleibt, hängt auch mit einer potenziellen Käuferschaft zusammen. Eigentlich sei das Werk ja unbezahlbar, sagt Knie lächelnd, aber ab 135 000 Franken lasse er mit sich reden. Fest steht auch: Ein Zwilling ist bereits auf der Geburtsstation. Mit dem vorhandenen Material und mit Schablonen will Rolf Knie einen weiteren Elefanten auf die Welt stellen.

So oder so: Das nächste internationale Projekt von Knie ist in Spanien geplant – in der katalonischen Stadt Besalú, wo ein Zirkusmuseum eröffnet wird. Knie hat die Ehre, dort einen eigenen Teil frei zu gestalten: «Es soll eine Hommage an die Zirkuskultur werden – und auch mein Leben spiegeln.» Dass dabei etwas Elefantastisches entsteht, ist schon fast garantiert.

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