Für Andreas Moser sprudelt das Geld
Jede «Netz Natur»-Sendung kostet eine Viertelmillion!

«Netz Natur»-Moderator Andreas Moser darf für seine Tierreportagen deutlich mehr Geld verfilmen als seine Kollegen von «SRF Dok» und «SRF bi de Lüt». Der Sender erklärt, wieso.
Publiziert: 02.05.2019 um 23:43 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2020 um 14:51 Uhr
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Andreas Moser ist an der Quelle – was das Budget betrifft.
Foto: Oscar Alessio
Thomas Wyss
Thomas WyssPeople-Redaktor

Für Tierfilme ist er beim SRF das beste Pferd im Stall: Seit 1989 begibt sich TV-Biologe Andreas Moser (62) in der Sendung «Netz Natur» mit seinem Team auf die Spur von Flora und Fauna in der Schweiz – und darf davor jeweils kräftig ins Kässeli greifen: 238'000 Franken kostet jede der 51-minütigen Sendungen, das macht pro Jahr und vier Filmen eine knappe Million Franken Budget.

Ein Vergleich mit den diese Woche veröffentlichten Sendungskosten für das Jahr 2018 aus der Sparte Dokumentationen zeigt: Eigenproduzierte Dokfilme auf demselben Sendeplatz am Donnerstagabend erhalten lediglich 136'000 pro Ausgabe, Sendungen aus der Reihe «SRF bi de Lüt» vom Freitagabend – darunter die Wandersendung «Wunderland» von Publikumsliebling Nik Hartmann (46) – sogar nur 114'000 Franken.

SRF verteidigt Mosers Viertelmillion

Doch warum ist Natur-Mann Moser am Leutschenbach so nah an der (Geld-)Quelle? «Die Produktion von Tierfilmen ist grundsätzlich sehr anspruchsvoll, da Drehs mit Tieren in freier Natur nur schwer geplant werden können», verteidigt Sprecher Andrea Di Meo auf BLICK-Anfrage das grosszügige Budget seines TV-Biologen. Es liege in der Natur der Sache, dass die Kosten von Tierfilmen höher sein können. Laut SRF wird die mehrfach preisgekrönte Sendereihe im internationalen Vergleich aber «deutlich günstiger produziert», wie es heisst.

32 Jahre bei SRF, stabile Einschaltquoten

Immerhin: Andreas Moser geniesst dank seiner dreissig Jahre in Diensten von «Netz Natur» so etwas wie Legendenstatus beim SRF. Zuvor war er seit 1987 schon in anderen Funktionen für den Sender tätig. Arbeitskollegen loben, Moser sei auch über die Arbeitszeit hinaus engagiert. Und nicht zuletzt hat der Basler, der einen Ehrendoktortitel der Uni Zürich trägt, auch ein sehr treues Publikum: Der Marktanteil seiner Sendung lag in den letzten Jahren stabil bei rund 23 Prozent.

Moderator und Filmer Moser selbst war für BLICK nicht zu erreichen. Ob er gerade auf einer Wiese Sequenzen für seine nächste Sendung filmt? Darin geht es am 23. Mai um die schwindende Vielfalt von Schmetterlingen und Vögeln.

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