Das gabs noch nie: Erstmals warnt der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) statt mit trockenen Prospekten mit fiktivem Nervenkitzel, um Firmen und Wissenschaftler vor ausländischen Spionageangriffen zu warnen. Im 20-minütigen Film «Im Visier» werden Schweizer Firmen mit falschen Identitäten, Geheimverstecken und Wanzen systematisch abgehört.
Die heisseste Waffe der ausländischen Spione heisst «Linda» und bezirzt in Dessous. Ihrem Charme verfällt nicht nur der Forschungsleiter einer Schweizer Firma, sondern in einer Bettszene auch deren CEO.
IMAGE-ERRORDer Spionin wurde selbst aufgelauert
Tatsächlich ist die verdeckte Ermittlerin aber keine Unbekannte. Die Zürcherin Florine Deplazes (36) spielte schon im Kinofilm «Der Sandmann» an der Seite von Beat Schlatter (54) und in «Savages» von Hollywood-Erfolgsregisseur Oliver Stone. An die Rolle der Spionin musste sich die Berufsschauspielerin erst gewöhnen.
Vor ein paar Jahren wurde Florine selbst aufgelauert. «Ich wurde gestalkt, kriegte täglich anonyme Anrufe», sagt sie zu BLICK. «Der Typ wusste, wann ich morgens aufstand und abends ins Bett ging. Das war gruselig.»
Als sie eines Tages ihre Veloreifen zerstochen vorfand, kriegte sie es mit der Angst zu tun. «Ich hatte nur eine Vermutung, konnte aber nicht beweisen, dass es wirklich jemand aus meinem Bekanntenkreis war», erinnert sie sich. Auch die Polizei war so machtlos. Erst, als ihr Nachsteller während eines Anrufs von jemandem überrascht wurde, hörte der Terror auf. «Ich weiss bis heute nicht, wer es war», sagt Florine. «Aber mittlerweile kann ich wieder ruhig schlafen.»