Sie hatte Geld, einen erfolgreichen Mann und ein sorgloses Leben. Doch für Daniela Baumann (55) war es ein Dasein im goldenen Käfig. Und je erfolgreicher ihr Mann DJ Bobo (54) wurde, desto öfter war sie allein. Nach fünf Jahren Ehe trennte sie sich vom Sänger, nachdem dieser mit dem Hit «Somebody Dance with Me» zum internationalen Star avanciert war. «Ich wollte nicht einfach nur Frau Bobo sein, sondern selbstbestimmt und finanziell unabhängig.» Das Paar liess sich 1994 scheiden.
Über Wasser hielt sich Baumann mit Tanzauftritten und Hip-Hop-Workshops. 2007 sah ihre Welt anders aus. «Es war die globale Finanzkrise, die Buchungen fielen aus», sagt sie gegenüber Blick. Da war sie alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen. «Und ich hatte 30'000 Franken Schulden, zum Glück aber immer ein gutes Gefühl für Trends.» Eines Abends sah sie den Film «Striptease» mit Demi Moore (59), die an der Pole-Stange tanzt. «Das war die Initialzündung für mich. Das wollte ich kombiniert mit Fitness in die Schweiz bringen.» Nur eine Bank war bereit, ihr 7500 Franken Kredit zu gewähren, so dass sie es in den USA erlernen und in die Schweiz bringen konnte.
Daniela Baumann hatte keinen Businessplan und keinen Investor
«Ich hatte keinen Businessplan, keinen Investor und nur Leute um mich, die mir sagten, ich würde die Schweizerinnen nicht an die Stange bringen.» Doch Daniela Baumann war von ihrer Idee überzeugt und eröffnete die letzten Jahre international verteilt 15 Loft-1-Studios, mit Gatte und Gastronomie-Coach Fabrice Yildiz (40) pendelt sie zwischen ihren Wohnsitzen in der Schweiz und Dubai.
Ihr Wissen übers Unternehmertum möchte die frisch ausgebildete Keynote-Sprecherin anderen Frauen weitergeben. «Keep Going!» ihr erstes Buch erscheint am 25. Februar inklusive eines Beispiels für einen Businessplan. Einige ihrer Tipps, wie Frauen erfolgreich werden, verrät sie Blick: Investiere in deine Bildung, suche dir einen Mentor oder eine Mentorin, vergleiche dich nicht mit anderen und lass dich nicht durch negative Meinungen von deinen Zielen abbringen.
«Ich habs geschafft. Das werden viele weitere Frauen auch.»
