Auf einen Blick
- Bianca Keyman bringt Schönheits- und Wellness-App Ruuby in die Schweiz
- Kunden können Schönheitsdienstleistungen bequem nach Hause bestellen
- In London nutzen monatlich rund 150'000 Menschen den Service
«Ich liebe Innovationen», sagt Unternehmerin Bianca Keyman (35) übersprudelnd zu Blick. Das ehemalige Model, das man hier unter ihrem ledigen Namen Gubser kennt, ist vor kurzem ins Schönheits- und Wellnessgeschäft eingestiegen und bringt mit der Ruuby-App ein neues Angebot in die Schweiz, das seit wenigen Wochen bereits rege genutzt werde.
Gegründet wurde die Plattform von Venetia Archer (36), die vor Jahren vom Wirtschaftsmagazin «Forbes» in deren Ausgabe «30 Under 30» als Nachwuchsstar der britischen Wirtschaft gefeiert wurde. In London und Umgebung wird der Service von rund 150'000 Menschen in Anspruch genommen. Mit Archer arbeitet die Keyman eng zusammen.
Pédicure während des Zoom-Calls
«Wer weder Zeit noch Lust hat, nach draussen zum Coiffeur zu gehen, dann zum Make-up-Salon, ins Nagelstudio und sich im besten Fall davor noch eine Massage gönnen will, kann sich die Profis nach Hause bestellen lassen. Eine Kundin habe sich während eines Zoom-Calls die Fussnägel machen lassen, ein anderer App-Nutzer buchte um zehn Uhr abends eine Massage.»
Jobs würden sie niemandem wegnehmen. «Es sind alles selbstständig Erwerbende, die so eine neue Plattform erhalten und Zugang zu neuen Geschäftsfeldern haben. Wie Unternehmen, die sie buchen oder Hotels für ihre Gäste.»
Vom Erfolg hier ist Bianca Keyman überzeugt. «Wenn wir nur schon die Parkplatzsituation in Zürich anschauen, ist das ein Graus. Es entspricht dem Zeitgeist, sich immer mehr das, was man sich wünscht, nach Hause kommen zu lassen.» Preislich seien sie nicht entfernt von einem Besuch beim Profi. Eine klassische Maniküre gibts für 140 Franken, ein Haarschnitt mit Styling für 180 Franken.
Verleger Jürg Marquard ist ihr Vorbild
Es ist nicht das erste Mal, dass Bianca Keyman eine Innovation in die Schweiz bringt. Vor zehn Jahren brachte sie mit «The No Animal Brand» die erste vegane Schuh- und Accessoire-Kollektion auf den Markt. Ihr grosses Vorbild punkto Innovation ist ihr Stiefvater, Verleger Jürg Marquard (79). «Von ihm habe ich diesbezüglich die letzten fünfzehn Jahre sehr viel gelernt.» Wie von ihrem Gatten, dem türkischen Unternehmer Ahmet Keyman (40), mit dem sie einen sechsjährigen Sohn und eine eineinhalbjährige Tochter hat.
«Mein Mann unterstützt mich total. Er kennt mich und weiss, dass unsere Familie immer an erster Stelle steht, ich aber auch als Unternehmerin wieder Gas geben will», sagt sie und ergänzt: «Es ist an der Zeit, dass wir uns von dem Stigma lösen, dass eine arbeitende Frau eine Rabenmutter ist, eine Hausfrau faul. Ich hoffe, ich kann dazu meinen Teil beitragen.»