Erste Tessiner TV-Serie «Alter Ego»
«Tatort»-Star Anna Pieri Zuercher als Gerichtsmedizinerin

«Tatort»-Fans nehmen Anna Pieri Zuercher, Darstellerin von Kommissarin Isabelle Grandjean, als welsche Schauspielerin wahr. Doch ihre Tessiner Wurzeln sind ihr mindestens ebenso wichtig. Ausleben kann sie ihre Affinität zur Südschweiz in der RSI-Krimireihe «Alter Ego».
Publiziert: 20.02.2024 um 20:07 Uhr
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Szenenbild aus der RSI-Serie «Alter Ego»: v.l. Anna Pieri Zuercher als Gerichtsmedizinerin Camille Aubry mit Kommissar Leonardo Blum (Gianmarco Tognazzi) und Kriminaltechniker Luca Di Giovanni (Kurt Lengen).
Foto: Sabrina Montiglia, Amkafilms & SRF/RSI
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Am Morgen nach dem «Schmutzigen Donnerstag» wird in Bellinzona die verstümmelte Leiche einer jungen Frau gefunden. Es ist der düstere Auftakt zur Krimireihe «Alter Ego», der allerersten Tessiner TV-Serie. Der grausige Fund weckt böse Erinnerungen: Schon elf Jahre zuvor, ebenfalls während der Fasnachtszeit, sorgte ein ähnliches Verbrechen in der Region für Aufsehen.

Deshalb fordert Chefkommissar Leonardo Blum, verkörpert von Gianmarco Tognazzi (56), zur Aufklärung des Falls die «beste Gerichtsmedizinerin, die es in diesem Land gibt». Es ist Camille Aubry, gespielt von Anna Pieri Zuercher (44). Der «Tatort»-Star ermittelt seit 2020 als welsche Kommissarin Isabelle Grandjean in Zürich. Pieri Zuercher verkörpert die Schweiz in ihrer ganzen Vielfältigkeit. Aufgewachsen in Biel, ausgebildet zur Pianistin in Bern und zur Schauspielerin in Lausanne, sind ihre Tessiner Wurzeln mindestens ebenso prägend. «Meine Grosseltern kamen aus Italien und lebten in Lugano, wo ich viel in den Ferien war. Ich kann mich gut erinnern, dass es bei meiner Nonna immer nach ‹Brodo› roch», erzählt die passionierte Köchin, die fliessend Italienisch spricht. Ein grosser Vorteil für ihre Rolle in «Alter Ego». Für den Sechsteiler engagiert war auch ihr Mann Pietro Zuercher (48) an der Kamera. Zusammen besitzen sie ein Ferienhaus in Lodano.

«Kunst ist Geschmacksache, Kritik normal»

In ihrer Jugend musste Pieri Zuercher ihre unterschiedlichen Einflüsse zuerst in Einklang bringen. «Ich habe lange nach meiner Identität gesucht. Mittlerweile weiss ich, dass meine verschiedenen Wurzeln genau diese Identität ausmachen und mir dabei helfen, mich rasch an neue Orte, Menschen und Situationen zu gewöhnen – in meinem Beruf ein immenser Vorteil.»

Einen Ausdruck aus ihrer Kindheit hat sie noch immer im Ohr. «‹Stai dritta›» – halt dich gerade – sagte meine Mutter oft zu mir, als ich ein Kind war, immer mit dem Zeigefinger in meinem Rücken.» Zuerchers Grossmutter spielte Piano und brachte sie zur Musik. «In meiner Familie sind alle Künstler. Meine Mutter Malerin, meine Schwester malt auch und designt Schmuck. Ich bin mit Museen und Ausstellungen aufgewachsen.» Ihr ist bewusst: «Kunst ist Geschmacksache, Kritik normal». Was ihr auch hilft, mögliche negative Urteile wie bei ihren «Tatort»-Anfängen zu akzeptieren.

A propos «Tatort»: In «Alter Ego» zu sehen ist auch Andrea Zogg (66) als Dr. Ulrich. Der kantige Bündner ermittelte als Reto Carlucci in den frühen 1990er-Jahren in drei Berner «Tatort»-Folgen. Tempi passati. Der nächste Zürcher «Tatort» mit Anna Pieri Zuercher erscheint diesen April.

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«Alter Ego» läuft am Mittwoch, 21. Februar und Donnerstag, 22. Februar, auf SRF zwei und ab sofort auf Play Suisse.

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