Er verwechselt Montreux mit Lausanne in neuem Buch
Wie gut kennen Sie die Schweiz, Herr Gottschalk?

In seinem Buch «Ungefiltert» prahlt Thomas Gottschalk damit, sich mit dem ESC bestens auszukennen. Doof nur: Wo in der Schweiz er Kommentator war, scheint er selbst nicht mehr zu wissen.
Publiziert: 16.10.2024 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2024 um 17:45 Uhr
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Thomas Gottschalk erwähnt in seinem neuen Buch «Ungefiltert» auch die Schweiz.
Foto: IMAGO/Panama Pictures

Auf einen Blick

  • Gottschalk entschuldigt sich für ESC-Ortsfehler
  • Gottschalk kritisiert die heutige Jugend in seinem neuen Buch
  • ESC 1989 fand in Lausanne, nicht Montreux statt
  • Måneskin und Rosa Linn sind erfolgreiche ESC-Stars
  • Rosa Linns 'Snap' hat über eine Milliarde Spotify-Streams
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Thomas Gottschalks (74) neues Buch gibt zu reden. In «Ungefiltert» rechnet er mit der heutigen Jugend ab und fordert mehr Gelassenheit in der Gesellschaft. Auch die Schweiz wird im Werk erwähnt. So bespricht er seine Zeit als Kommentator des Eurovision Song Contests in unserem Land. Und macht dabei einen Fehler beim Ort. 

Im Kapitel «Der werfe den ersten Stein...» geht es um die Austragung des grössten Musikwettbewerbs der Welt. «Der Eurovision Song Contest mag zu einer Regenbogenveranstaltung geworden sein, aber das Verständnis dieser Veranstaltung als Massstab für die europäische Popmusik ist nicht mehr das, was es mal war», schreibt Gottschalk dort. «Erinnern Sie sich noch an die Siegertitel der letzten beiden Jahre, oder haben sich die beteiligten Gruppen und Solisten bei Ihnen besonders eingeprägt?» Gottschalk wisse, wovon er spreche, habe er den ESC mit seinen Aufs und Abs schon lange verfolgt und sowohl eine deutsche Endausscheidung moderiert und einen «Grand Prix de la Chanson» in Montreux VD für die ARD kommentiert. 

Gottschalk verlegt ESC von Lausanne nach Montreux

So intakt, wie er angibt, dürfte das ESC-Wissen des Moderators nicht mehr sein. In seiner Erzählung gibt es einen Schweiz-Fehler: Der ESC fand nie in Montreux statt, 1989 wurde er nach dem Sieg von Céline Dion (56) im Vorjahr in Dublin (Irland) in Lausanne VD ausgetragen. Auch der bayrische Rundfunk, der damals für die deutsche Teilnahme am ESC verantwortlich war, kann sich auf Anfrage von Blick nicht erklären, wie Gottschalk im Buch auf Montreux kommt. «Thomas Gottschalk hat 1989 für Deutschland kommentiert. Die Übertragung war aus Lausanne», heisst es von der dortigen Pressestelle. «Zu Montreux gibt es keine Daten.»

Dass Thomas Gottschalk den Schweizer ESC von Lausanne nach Montreux verlegte, tut ihm leid. «Ich entschuldige mich für den Irrtum», sagt er auf Anfrage von Blick. «Ich weiss heute nur noch, dass ich die ‹Goldene Rose von Montreux› zu Hause stehen habe, aber habe mich leider nicht mehr richtig daran erinnert, in welcher Stadt ich beim Eurovision Song Contest war. Immerhin war das bereits im Jahr 1989», rechtfertigt er sich. Er dachte, in der Schweiz liege alles «so nah beieinander, dass das keiner merkt. Da habe ich mich wohl getäuscht.» Der Verlag kündigt eine Korrektur für die nächsten Auflagen an. 

ESC bringt noch immer Stars hervor

Auch die Behauptung Gottschalks, der ESC hätte keine grossen Namen mehr hervorgebracht, ist mit Blick auf die Hitparaden unwahr. Die italienische Gewinnerband vom Jahr 2021, Måneskin legt seit ihrem ESC-Sieg eine Weltkarriere hin, die Armenierin Rosa Linn (24), die 2022 fünfte wurde, verzeichnet mit ihrem Beitrag «Snap» auf Spotify über eine Milliarde Streams. Diese Marke knackte auch der ESC-Sieger von 2019, der Niederländer Duncan Laurence (30) mit dem Lied «Arcade».

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