Auf einen Blick
- Gottschalk verteidigt sich gegen Kritik wegen alten Verhaltens
- Er vergleicht sein Verhalten mit Schauspielern im Film
- Berührte Spice Girls, Iris Berben und Beyoncé
- Überlegt seine Zukunft im Fernsehen nach Abschied von «Wetten, dass..?»
Thomas Gottschalk (74) wird wegen seines Verhaltens bei «Wetten, dass..?» kritisiert. Im Netz kursieren Videos von alten Ausgaben der Show, die zeigen, wie Gottschalk weiblichen Gästen ans Knie fasste. Wie beispielsweise den Spice Girls.
Im Interview mit dem «Spiegel» verteidigt sich Gottschalk. «Ich hatte kein sexuelles Interesse an den Spice Girls», stellt er klar und fügt an: «Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht. Das lasse ich mir nicht als Attacke vorwerfen.»
Heute würde Gottschalk anders handeln
Trotzdem würde er das heute bleibenlassen, wie er sagt. «Weil ich weiss, dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren. Ich betrete heute auch keinen Aufzug mehr, in dem nur eine Frau steht. Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: ‹#MeToo, der hat mich angefasst!›»
Während seiner Moderationszeit bei «Wetten, dass..?» kam es immer wieder zu körperlichen Kontakten mit seinen weiblichen Gästen. Einmal tätschelte er Schauspielerin Iris Berben (74) das verletzte Knie, ein anderes Mal berührte er das Kleid von US-Sängerin Beyoncé (43), als ihr Mikrofon verrutschte. Diese Handlungen sorgten für Kritik und den Vorwurf, er käme Frauen zu nahe.
Gottschalks Abschied vom TV
Nach seinem Abschied von «Wetten, dass..?» denkt Gottschalk über seine Zukunft im Fernsehen nach. Er wollte genauso gross abtreten, wie er einst gestartet war, aber das sei nicht möglich gewesen. «Der Unterhaltungschef des ZDF hat mir neulich gesagt: ‹Uns fehlt die Kohle, dich entsprechend deiner Grösse zu verabschieden›», so Gottschalk.
Zudem merke er, dass sein Wert im Vergleich zu anderen Shows gesunken sei. «Eine Open-Air-Show von Florian Silbereisen wird als gigantische Lichtorgie gefeiert, während die letzte ‹Wetten, dass..?›-Sendung aus der kleinen Messehalle in Offenburg geradezu popelig daherkam», beklagt sich der Entertainer.
Darum hat sich Gottschalk zurückgezogen
Gottschalk hat sich vom TV verabschiedet, weil der politisch korrekte Zeitgeist nicht sein Ding ist. Im Interview sagt er: «Es ist kein Hadern. Ich verstehe den Zeitgeist nur nicht und suche nach Erklärungen. Warum soll ich ‹Zuschauende› sagen, wenn ich mit ‹Zuschauern› alle meine, die da vor dem Bildschirm sitzen.»
Wer sich heute zu gewissen Themen äussere, werde in eine bestimmte Ecke gestellt, ob er dorthin wolle oder nicht. Gottschalk bezeichnet sich selber als konservativ. «Konservativ, aber nicht rechts. Konservativ zu sein, ist für mich keine politische Haltung, sondern eine Frage des Alters und der Lebenserfahrung.»
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