Der Bezirksrat von Küssnacht SZ tadelt den Satiriker Andreas Thiel (50), der dort im Schulrat sitzt, für seine Äusserungen zu den Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus. Er fordert ihn auf, sich künftig an die Amtspflichten zu halten und sich konstruktiv einzubringen.
Der 50-jährige Thiel war wiederholt als Redner bei Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen aufgetreten und hatte sich auch auf sozialen Medien insbesondere zur Maskenpflicht an Schulen kritisch geäussert. Der Bezirksrat Küssnacht teilte am Donnerstag mit, er distanziere sich ausdrücklich von Thiels privaten Äusserungen.
Diese würden die Zusammenarbeit innerhalb des Schulrats und den Schulbetrieb unnötig belasten. Thiel, der vom Bezirksrat in den Schulrat gewählt worden war, sei verpflichtet, im Interesse der Bezirksschulen zu handeln und das Kollegialitätsprinzip und Amtsgeheimnis zu wahren, heisst es in der Mitteilung weiter.
Äusserungen seien «problematisch»
Der Bezirksrat nennt darin Thiels Äusserungen zu den Massnahmen sowie zur Arbeit des Schulrats «problematisch». Er fordere ihn auf, sich in Zukunft an seine Amtspflichten zu halten und sich konstruktiv einzubringen.
Noch bevor das Ergebnis der Untersuchung bekannt war, rechtfertige sich Thiel im «Boten der Urschweiz»: «Mein Mandat ist mit dem Kollegialitätsprinzip in Bezug auf Beschlüsse des Bezirksschulrats Küssnacht verbunden und nicht mit einem allgemeinen Gesinnungsdiktat.» Denn grundsätzlich habe jedes Schulratsmitglied das Recht, seine Meinung zu politischen und gesellschaftlichen Themen frei zu äussern. (SDA)