Vor einem Jahr hat Mundartmusiker Edb (21) seine Lehre abgebrochen, um sich ganz der Musik widmen zu können. Denn seit einigen Monaten geht es bei Eddie, wie der Kopf hinter dem Projekt heisst, richtig ab. Im April veröffentlichte er seine EP «City Boy», im Sommer tritt er unter anderem am «Moon & Stars» in Locarno auf, an den Winterthurer Musikfestwochen, gibt Konzerte in Thun, Aarau, St. Gallen und in Hamburg. «Das wird ein cooler Sommer.»
Das Projekt Edb hat der Berner im Alter von 14 Jahren gegründet, weil er «einfach Musik machen» wollte. Zu dieser Zeit ist gerade Rap total angesagt. «Ich wollte daher auch Rap machen, weil es cool war und es alle machten», sagt er und fügt an: «Und weil ich überzeugt war, dass ich es besser kann als andere.» Wofür die drei Buchstaben seines Musikprojekts stehen, lässt er offen. «Ich war ein Teenager, als ich den Namen erfunden habe. Mittlerweile hat die Abkürzung nicht mehr dieselbe Bedeutung. Darum weiss ich selbst nicht mehr genau, für was sie steht.»
Senioren inspirierten ihn
In Berührung mit Musik kam Eddie schon in seiner frühen Kindheit, «wohl über ein Toys-R-Us-Spielzeug». Geboren in Bern, wächst er «überall» auf. Seine Jugend verbringt er dann ab seinem 14. Lebensjahr für die nächsten acht Jahre im Kanton St. Gallen, lebt in Wil. Lange spielt er Cello – in seiner Indie-Musik finden sich immer wieder Streichelemente –, bringt sich das Gitarrenspiel selbst bei. «Ich war schon immer sehr verliebt in die Musik», erinnert er sich. «Und Kunst hat keine Grenzen. Das war etwas, was mich sehr beeindruckt hat. Etwas selber erschaffen und frei ausleben können, das noch nicht existiert.» Insbesondere in der Nacht widmet er sich seiner musikalischen Passion und war daher nicht so begeistert von dem Stundenplan der Schule.
«Ich habe nie gewusst, was ich als Beruf machen wollte. Aber das Soziale hat mich sehr beeindruckt», erzählt er. Erst absolviert er ein Praktikum im Altersheim, bevor er eine zweijährige Ausbildung anfängt. «Ich arbeite gerne mit Menschen. Das hat sich dann so angeboten. Ich fand es einen coolen Job.» Den Austausch mit der ältesten Generation empfindet er als eindrücklich. «Sie haben ein komplett anderes Weltbild, weil in ihrem das Internet noch gar nicht richtig existierte. Im Altersheim führte ich viele spannende Gespräche, die für meine Musik inspirierend waren.»
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Schon immer gelang es Edb, sich verbal auszudrücken und insbesondere mit seinen Liedern, auch wenn diese beim Schreiben noch gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind. Macht der Newcomer selbst keine Musik, hört er jene von anderen, meist Hip-Hop, aber auch Indie. «Oder ich verbringe Qualitätszeit mit meinen Freunden beim Käfele.» Vor acht Monaten ist er wieder nach Bern gezogen. Davor hat er seine Lehre für die Musik abgebrochen und kurz danach einen Vertrag bei einem Musiklabel unterschrieben. «Ich habe immer gewusst, dass es mit der Musik irgendwann klappt. Aber ich habe bereits mit 14 damit angefangen und lange gewartet, bis ich meine Songs auch als gut genug für die Öffentlichkeit empfand.»
Noch immer hilft er in der Pflege aus
Auch wenn es im Moment mit der Musik und den Liedern «7», «Gucci Schueh» oder «September» abgeht – in ruhigeren Zeiten hilft er manchmal noch in einem 40-Prozent-Pensum in der Altenpflege aus und erzählt dort, dass er hauptberuflich «ein bisschen frechen Pop» mache.
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