DJ Tatana feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum an der Street Parade
«Als DJs ging es uns damals nicht ums Geld»

Kein anderer Name ist so eng mit der Zürcher Street Parade verbunden wie der von DJ Tatana. Für Blick blickt die Techno-Legende auf ihre Anfänge zurück und verrät, was sie sich für die Zukunft wünscht.
Publiziert: 09.08.2024 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2024 um 10:54 Uhr
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Feiert dieses Jahr ihr 30-Jahr-Street-Parade-Jubiläum: DJ Tatana.
Foto: Jairo N’Tango
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Patricia BroderRedaktorin People

Morgen Samstag steht Zürich wieder ganz im Zeichen der Street Parade. Es werden Hunderttausende Besucher am Zürcher Seebecken erwartet. Auf 28 Lovemobiles, in den Strassen und an zahlreichen Raves und Partys wird am ganzen Wochenende die elektronische Musik gefeiert. 

Mit dabei ist auch DJ Tatana (47), auch als «Königin der Street Parade» bekannt. Seit 1994 nimmt Tatana Sterba, wie die gebürtige Tschechin mit vollem Namen heisst, an der Zürcher Techno-Parade teil. Als erste Frau führte sie an der Street Parade einen eigenen Wagen an, komponierte dreimal die offizielle Hymne für den Grossanlass. Passend zu ihrem 30-Jahr-Street-Parade-Jubiläum erinnert sich die legendäre Musikerin an ihre Anfänge zurück und erklärt, was sich seither alles verändert hat.

«Wir haben keine Gage gekriegt»

«Die Street Parade war in den frühen 90er-Jahren vor allem eine Demonstration für Liebe, Akzeptanz und Frieden. Das war damals unser Ziel, dass sich Menschen verbinden und spüren, dass Liebe wirklich alles ist», erklärt Tatana. «Als DJs ging es uns an damals nicht ums Geld, wir haben keine Gage gekriegt.» Sie hätten an der Parade teilgenommen und aufgelegt, um etwas zu bewegen. «Die Musik, das Miteinander-Laufen, die wummernden Beats und das meist wunderschöne Wetter, das hat uns alle verbunden. Das hat ganz viele Glückshormone ausgelöst, das war Hühnerhaut pur», schwärmt die Musikerin. 

Um die Jahrtausendwende wurde aus dem einst überschaubaren und familiären Demonstrationsumzug ein Grossanlass. «Dass sich immer mehr Menschen für unsere Musik und unsere Anliegen interessierten, war toll», erinnert sich Tatana. Gleichzeitig habe die moderne Technik in den darauffolgenden Jahren das DJ-Geschäft nachhaltig verändert. «Früher musste man alles analog machen und das Auflegen mit Vinylplatten erst richtig lernen – heute kann fast jeder oder jede, die will, auflegen.» Der Umstieg von Platten auf MP3 habe aber auch Vorteile. «Heute muss ich bei der Parade nicht mehr aufpassen, dass die Nadel meines Plattenspielers springt, weil die Leute so heftig auf dem Lovemobile mittanzen», sagt Tatana und fügt lachend an: «Zudem bin ich froh, dass ich keine dicken Plattenkoffer mehr mitschleppen muss!»

Auftritt an Parade und Insomnia-Party

Am Samstag heizt DJ Tatana zwischen 15.50 Uhr und 16.30 Uhr auf dem Daytona-Love-Mobile dem Partyvolk ein, auf die Parade folgt ab 23.15 Uhr ein Auftritt an der Insomnia-Party in der Messe Zürich. «Natürlich werde ich alte Sachen spielen, aber auch neue Musik auflegen, ich freue mich sehr», sagt Tatana und erklärt: «Ich wünsche mir, dass die Menschen neben dem Tanzen und Feiern auch wieder vermehrt die Geschichte hinter der Street Parade sehen. Dass die Parade tatsächlich ein Anlass ist, der was zu erzählen hat. Nämlich, dass Liebe das Stärkste ist auf dieser Welt.»


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