Am Samstag findet das diesjährige Zurich Film Festival (ZFF) mit einer Award-Show sein Ende. Anschliessend steigt wie immer die grosse Abschlussparty im Bernhard-Theater neben dem Zürcher Opernhaus. Dabei sein können nicht nur Schauspieler, Politiker und Influencer, sondern auch eingeladene Privatpersonen. Für diese gilt aber eine ganz besondere Türpolitik.
Auf der Einladung zur Closing Night des ZFF steht: «Männer können sich nur in weiblicher Begleitung anmelden.» Und genau das stösst der LGBTQ-Community sauer auf, denn männliche, gleichgeschlechtliche Paaren werden damit ausgeschlossen.
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«Es ist nicht mehr zeitgemäss»
Die spezielle Türpolitik gilt beim Zürcher Film Festival seit Jahren. Dementsprechend ist es fragwürdig, ob die Einlassregeln nicht langsam veraltet sind. «In Zeiten von Ehe für alle ist eine solche Regelung einfach nicht mehr zeitgemäss, da wir auch Männer haben, die Männer lieben», findet Eventveranstalter Reto Hanselmann (40). Am ZFF würden alle gerne einen schönen Abend geniessen wollen, «und nicht an der Türe abgewiesen werden, nur weil sie zwei sich liebende Männer sind.»
Laut dem «Tages-Anzeiger» habe sich nun auch die Fachstelle für Gleichstellung des Kantons Zürich an das Festival gewandt. Die Antwort von ZFF-Geschäftsleiterin Elke Mayer: «Diese Einschränkungen gelten nicht für unsere Gäste, sondern betreffen das Kontingent unseres Afterparty-DJs. Er lädt seine Gäste nach den im Nachtleben offenbar bewährten Regelungen ein, die von diversen Clubs angewendet werden.»
Zutritt für Männer erst ab 23
Die speziellen Einlassregeln sind tatsächlich keine Ausnahme: Oft wird im Nachtleben Frauen der Vorrang beim Eingang gelassen. Viele Veranstalter begründen dies damit, dass Männer sich im Ausgang öfters anstandslos benehmen würden, als Frauen.
Besonders jüngere Männer haben es beim Einlass oft schwierig. So auch bei der ZFF-Abschlussparty: Männer dürfen erst ab einem Alter von 23 Jahren an die Abschlussparty, Frauen hingegen bereits ab 20. Ob sich das Mindestalter und die seit Jahren anhaltende Türpolitik nach den jetzigen Vorwürfen ändern wird, wird sich zeigen.