Eigentlich tourt Jonny Fischer (43) mit Cabaret Divertimento gerade durch die Schweiz. Doch neben der Bühne macht der Zuger immer mal wieder einen Abstecher vor die Kamera. Seit drei Jahren führt er als Moderator durch die SRF-Show «Game of Switzerland» und begleitet die Kandidatinnen und Kandidaten bei ihrer Schnitzeljagd durch die Schweiz.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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GlücksPost: Wie sportlich sind Sie selbst unterwegs?
Jonny Fischer: Ich versuche wöchentlich mehrere Einheiten Sport zu machen. Gerade aktuell, wo ich mit Divertimento auf Tournee bin, muss ich zwei Stunden am Stück mit Puls 160 durchziehen können. Da braucht es eine gute Grundkondition, die ich mit Tennis, Joggen und meinen Krafteinheiten bei Zenmove fördere und konserviere.
Bei welcher Herausforderung von «Game of Switzerland» würden Sie scheitern?
Ich glaube, versuchen würde ich alle. Ich finde die Aufgaben echt gut gewählt, herausfordernd und spannend. In der letzten Folge hätte mich das Klettern auf die Burgmauern in Bellinzona an die Grenzen gebracht. Bei der kommenden Ausgabe wäre es am ehesten das Tauchen gewesen.
Welcher Ort in der Schweiz gefällt Ihnen am besten?
Oh, schwierig. Ich liebe unser Land. Natürlich mein Zuhause in Zug, da kann ich Kraft tanken. Und vor circa zwei Jahren habe ich mich in die Bündner Herrschaft verliebt.
Was kann Ihr Gatte Michi besser als Sie?
Er ist ein fantastischer Koch. Auch wenn ich es auch nicht schlecht mache. Und ich liebe Wein. Jedoch ist Michi Foodscout von Beruf und hat einen viel feineren Gaumen. Er erkennt auch ganz komplexe Geschmäcker.
Was können Sie besser als er?
Ich bin geduldiger und meine, besser Landkarten lesen zu können.
Was ist Ihr absoluter Haushaltstrick?
Ganz einfach: Erledige, was es zu erledigen gilt. Sachen «vorzue» wegräumen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Damit verhinderst du ein Chaos in der Wohnung, auch beim Kochen.
Ihre aktuelle «Divertimento»-Show heisst «Bucket List». Was steht auf Ihrer persönlichen Bucket-List?
Ich versuche eigentlich immer, meine Wünsche nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern gleich anzupacken. Daher habe ich keine Liste mit Dingen, die ich gerne machen würde. Ich fühle mich grad sehr wohl in meinem Leben!
Nach «Bucket List» ist Schluss mit Divertimento. Wie stellen Sie sich Ihr Leben danach vor?
Darüber zerbreche ich mir nicht jetzt den Kopf. Aktuell steht die Tournee an und wir möchten noch lange damit in den Theatern der Schweiz spielen. Was in fünf Jahren ist, ist mir zu weit weg, als dass ich mich damit schon beschäftigen möchte.
Worüber lachen Sie selbst?
Schräge Situationen, wie sie das Leben schreiben und du sie beobachten kannst, finde ich grossartig. Und mein Bühnenpartner Manu kann mich mit wenigen Worten oder Gesten komplett aus dem Konzept bringen.
Und was macht Sie wütend?
Ignoranz und Egoismus.
Ihr peinlichstes Erlebnis auf der Bühne?
An einem Firmenanlass meinten die englischsprechenden Leute im Publikum, wir seien eine Tanzband. Bei einer Nummer, in der ich als schwuler Tessiner bauchfrei einen Eros-Ramazzotti-Hit singe, kamen alle auf die Bühne und haben um mich herum getanzt. Es wurde sehr peinlich, als mein Song zu Ende war.
Von wem waren oder sind Sie selbst Fan?
Es sind vor allem Wortakrobaten. Angefangen mit Heinz Erhardt.
Ihre Stärke?
Ich kann gut Geschichten erzählen. Strategisches Denken und vorausschauendes Handeln gehören sicher auch dazu.
Ihr grösstes Laster?
Nicht Nein sagen können. Ich spüre die Bedürfnisse meines Gegenübers schnell und kann mich dann manchmal zu wenig abgrenzen.
Ihr heimliches Talent?
Ich kann aus Resten im Kühlschrank ein Gedicht von einem Nachtessen zaubern.
Ihr glücklichster Tag im Leben?
Ich probiere nicht, ganze Tage als gut oder schlecht zu sehen. Es macht mich unheimlich zufrieden, wenn ich jeden Tag drei Glücksmomente habe.
Was bereuen Sie?
Im Streit Menschen zu verletzen, die mir wichtig sind.
Wofür sind Sie dankbar?
Für die Möglichkeit, zusammen mit Manu seit 25 Jahren erfolgreich auf der Bühne stehen zu dürfen. Das ist für mich immer wieder unglaublich. Und einen Mann gefunden zu haben, der zu mir passt.
Der grösste Flop Ihres Lebens?
Wenn ich an gewisse Auftritte aus unseren Anfängen mit Divertimento zurückdenke, gibt es einige Situationen, die ich lieber nicht mehr erleben möchte.
Ihr grösster Erfolg?
Ich kann das nicht an einem Ereignis festmachen. Sicher der ganze Weg von Divertimento. Seit 2007 spielen wir in ausverkauften Theatern und haben diverse Auszeichnungen bekommen, das freut mich. Und persönlich ist es wohl, dass ich etwas liebevoller mit mir umgehe.
Worin erhalten Sie zu wenig Aufmerksamkeit?
Ich bin ein sehr feinfühliger Mensch. Ich musste lernen, dass dies nicht alle in gleichem Masse sind und mit mir teilen können.
Wie viel Rampenlicht brauchen Sie fürs Glück?
Ich glaube nicht, dass Rampenlicht glücklich macht. Vielleicht eher sogar das Gegenteil.
Wenn Sie die Uhr zurückdrehen könnten, was würden Sie anders machen?
Ich bin sehr dankbar für mein Leben, mit allen Höhen und Tiefen. Es ist gut, wie es ist. Aber outen würde ich mich wohl früher. Dieses Versteckspiel kostete viel Kraft und Selbstwertgefühl.
Sie sind in einer strenggläubigen Familie aufgewachsen. Wie wichtig ist Ihnen der Glaube heute?
Religion und Kirche sind bei mir etwas vorbelastet. Jedoch denke ich, dass der Glaube an das Gute, an etwas Grösseres, uns Kraft gibt und uns auch etwas entlastet.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Bei der ersten Show von «Bucket List». Wie uns das Publikum willkommen hiess, war unglaublich. Bevor wir auch nur ein Wort gesagt hatten, schossen mir die Tränen in die Augen. Und am Ende der Show, als der Druck abgefallen war, weinte ich wie ein Schlosshund.
Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie?
Vielleicht ein Jaguar? Raubkatzen sind kraftvolle, grazile und elegante Tiere mit einem eigenen Willen. Und brüllen können sie auch ganz schön laut.
Ihr Lieblingsgetränk?
Wein – rot und weiss.
Ihr Lieblingsessen?
Ich liebe die Gegensätze: am Mittag eine Wurst mit Senf und am Abend Haute Cuisine.
Was essen Sie überhaupt nicht gerne?
Innereien sind nicht meins.
Wenn Sie mit einer berühmten Person essen gehen könnten, wer wäre das?
Als grosser Tennisfan würde ich echt gerne mal Roger Federer treffen.
Welche Musik hören Sie am liebsten?
Am 3. Dezember 1979 geboren, wächst Jonny Fischer in einer streng christlichen Familie auf. Seine Kindheit verarbeitet er später in seiner Biographie «Ich bin auch Jonathan: Jonny Fischer – Die Geschichte einer Versöhnung». 1997 beginnt Fischer das Lehrerseminar, wo er Manuel Burkart (45, Bild r.) kennenlernt. Gemeinsam gründen sie Cabaret Divertimento und werden zu den erfolgreichsten Schweizer Komikern. Kürzlich gaben sie bekannt, dass nach der aktuellen Tour «Bucket List» fertig ist. Fischer lebt mit seinem Mann in Zug.
Am 3. Dezember 1979 geboren, wächst Jonny Fischer in einer streng christlichen Familie auf. Seine Kindheit verarbeitet er später in seiner Biographie «Ich bin auch Jonathan: Jonny Fischer – Die Geschichte einer Versöhnung». 1997 beginnt Fischer das Lehrerseminar, wo er Manuel Burkart (45, Bild r.) kennenlernt. Gemeinsam gründen sie Cabaret Divertimento und werden zu den erfolgreichsten Schweizer Komikern. Kürzlich gaben sie bekannt, dass nach der aktuellen Tour «Bucket List» fertig ist. Fischer lebt mit seinem Mann in Zug.
Das kommt ganz auf meine Stimmung an. Ich liebe die italienischen Opern genauso wie gute Popsongs.
Ihr Sehnsuchtsort?
Südafrika. Das ist der Ort, wo ich auftanken, loslassen und mich erholen kann.
Sind Sie schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen?
Die eine oder andere Parkbusse habe ich auch schon bezahlt.
Wovor haben Sie Angst?
Davor, dass Menschen nicht mehr bereit sind, aufeinander zuzugehen und stattdessen zum Hammer greifen.
Wann hadern Sie mit dem Älterwerden?
Wenn es am Morgen in den Muskeln oder Sehnen zwickt.
Wann sind Sie froh, nicht mehr 20 zu sein?
Die Erfahrung des Lebens gibt mir heute die Musse und die Gelassenheit, schwierige Momente auszuhalten. Das war mit 20 sicher weniger der Fall.
Welcher Traum ist noch unerfüllt?
Ich habe es verpasst, im Teenager-Alter einen Sprachaufenthalt zu machen oder zu reisen. Gerne würde ich eine Weltreise machen oder für sechs Monate eine weitere Sprache lernen.
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