Sie ist der neue Star am Klassikhimmel: Die Zürcherin Ilva Eigus (13). Mit ihrem virtuosen Geigenspiel hat sie bereits als Kleinkind im polnischen Fernsehen die Zuschauer beeindruckt. Als Teenager startet die Tochter des international erfolgreichen Schweizer Pianisten Nik Bärtsch (49) nun richtig durch. Gleich zwei renommierte russische Musikpreise durfte die Gymnasiastin im letzten Monat entgegennehmen. Nach dem ersten Platz beim internationalen «Nussknackerwettbewerb» gewann sie am vergangenen Wochenende im russischen Fernsehen auch die populäre Talentshow «Blauer Vogel». «Ich freue mich riesig», sagt Ilva, die mit ihrer lettischen Mutter Tatjana (55) für die Wettbewerbe nach Russland gereist ist, zu BLICK. «Jahrelang habe ich mir diese Shows im Fernsehen angeschaut. Dass ich sie nun beide gewinne, ist ein wahr gewordener Traum.»
Ilvas musikalisches Talent wurde früh entdeckt
Die Liebe zur Musik wurde dem Zürcher Wunderkind wortwörtlich in die Wiege gelegt. «Meine Eltern sind beide musikbegeistert. Ich kam schon als Kleinkind mit Instrumenten in Berührung, und irgendwann hatte ich nur noch meine Geige im Kopf», lacht Ilva. «Mit ihr kann ich auch Gefühle ausdrücken, die sonst schwierig zu zeigen sind.» Ilvas musikalisches Talent wurde früh entdeckt und gefördert. Kurz vor ihrem vierten Geburtstag begann sie mit dem Geigenunterricht bei ihrer Lehrerin Liana Tretiakova (43) an der renommierten Zakhar Bron School of Music in Zürich. Seither hatte das hochbegabte Nachwuchstalent zahlreiche Auftritte im In- und Ausland und gewann mehrere nationale und internationale Wettbewerbe, darunter auch den Schweizer Musikwettbewerb für junge Musiker.
Für ihr perfektes Spiel übt Ilva zwischen drei bis fünf Stunden am Tag. «Trotzdem bin ich ein ganz normaler Teenager», erklärt sie lachend, «ich habe einfach ein intensives Lieblingshobby.» Ist die Geige weggelegt, verbringt die 13-Jährige oft auch Zeit mit Freunden und der Familie. «Ich schaue mir sehr gerne mit meiner Mutter alte russische Filme oder Dokumentarfilme an und liebe es, mit ihr oder meinen Kolleginnen Schlittschuhlaufen zu gehen», sagt sie. «Dafür haben wir uns auch während unseres Aufenthalts in Moskau extra Zeit genommen.»
Namhafte Dirigenten reissen sich um Zusammenarbeit
Kein Zweifel: Nach ihrem Doppelsieg in Russland wird man in Zukunft noch viel von Ilva Eigus hören. Namhafte Dirigenten und Musiker reissen sich bereits um eine Zusammenarbeit mit ihr. Trotzdem ist Ilvas aktuell grösster Wunsch eher bescheiden: «Ich hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder richtige Konzerte geben kann und nicht mehr in fast leeren Sälen spiele. Denn es berührt mich immer sehr, wenn ich die Energie der Zuhörer direkt spüren und ihnen mit meiner Musik eine Freude machen kann.»