Edle High Heels von Gucci oder ein schicker Abenddress von Valentino: Hunderte Kleidungsstücke hängen an Stangen, daneben sind sorgfältig ebenso viele Paar Schuhe aufgereiht. «Wir haben unsere Schränke geplündert», sagt Anja Yakin (36), die gemeinsam mit einem halben Dutzend Freundinnen gestern den «Charity-Edel-Flohmarkt» in Basel organisierte. Der Erlös kommt der Stiftung ihres Mannes zugute, Nati-Trainer Murat Yakin (47).
Die Stiftung unterstützt Schweizer Kinder und Jugendliche in Not. Und sie existiert bereits seit 20 Jahren – Yakin stand noch beim FC Basel unter Vertrag und spielte für die Nationalmannschaft. «In unserer schnelllebigen Zeit fällt es zusehends schwer, das Leid und die verbreitete Mittellosigkeit in den eigenen Reihen zu erkennen», erklärt Yakin sein Engagement. «Es ist aber eine Tatsache, dass auch in unserer Gesellschaft Kinder und Jugendliche auf Beihilfe angewiesen sind.»
Das weiss er auch aus eigener Erfahrung. Murat Yakin wuchs mit sieben Geschwistern auf. «Wir lebten zu zehnt in einer 3½-Zimmer-Wohnung.» Als Murat im Teenager-Alter war, trennten sich die Eltern. «Meine Mutter war alleine mit acht Kindern, ging putzen, machte den ganzen Haushalt. Unser Vater zahlte die Alimente irgendwann nicht mehr, wir lebten von Sozialhilfe.» Das sei für alle eine sehr schwierige Zeit gewesen, erinnert er sich – und mit ein Grund, weshalb er 2002 die Stiftung ins Leben gerufen habe.
Bei der gestrigen 20-Jahr-Jubiläums-Ausgabe des Flohmarktes kamen mehr als 20'000 Franken zusammen. «Was für eine tolle Sache! Das wird viele Kinder und Jugendliche glücklich machen», freut sich Anja Yakin.