«Ich habe den Bollywood-Schlager-Sound entdeckt!»
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Vincent Gross über sein Album:«Ich habe den Bollywood-Schlager-Sound entdeckt!»

Der Schlagersänger über Karamell-Bier, Freiheit und seine Liebe zu Britney
Die Welt von Vincent Gross

Vincent Gross feiert mit seinem neuen Album «Frei» grosse Erfolge im deutschen Sprachraum. Blick stellt die Welt des Schlagersängers vor.
Publiziert: 17.10.2022 um 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2022 um 06:50 Uhr
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Vincent Gross' Glücksbringer ist Pudeldame Britney.
Foto: Sarah Schüpbach
Aufgezeichnet von Michel Imhof

Vincent Gross (26) gehört mit Beatrice Egli (34) und Francine Jordi (45) mittlerweile zu den bekanntesten Schweizer Namen im deutschen Schlagerbusiness. Mit seinem neuen Album «Frei» schoss er in der deutschen Hitparade direkt auf den vierten Platz, in der Schweiz bestieg er sogar auf Anhieb den Thron. Blick liess sich vom jungen Schlagerstar dessen Welt erklären.

Eigene Freiheit

«Im März bin ich zum ersten Mal in eine eigene Wohnung gezogen, sie liegt in Basel. Das Alleinleben habe ich mir schwerer vorgestellt, aber eigentlich liegt es daran, dass ich so oft unterwegs bin. Wenn ich mal zu Hause bin, komme ich aber immer wieder zu meinen Eltern zurück. Sie kochen eindeutig besser als ich.»

Basel

«Basel ist meine grosse Liebe. Hier sind meine Familie, meine Freunde und meine Heimat. Schliesslich bin ich hier geboren und aufgewachsen und will immer einen Fuss an diesem Ort haben.

Deutschland

«Dort liegen meine Wurzeln. In meiner Kindheit habe ich immer Ferien an der Nordseeküste gemacht, da alle Familienmitglieder nebst meinen Eltern dort leben. Heute ist Deutschland für mich meine zweite Heimat. Ich bin mehr dort als in der Schweiz und kenne allmählich jede Mehrzweckhalle im grossen Kanton.»

Liebe

«Ich bin Single. Auf meinem Album singe ich auch darüber, ‹Wo die Liebe wohnt› ist der Titel. Ich habe oft angeklopft, aber bislang hat niemand aufgemacht. Generell ist für mich ein Leben ohne Liebe nicht lebenswert. Das muss allerdings nicht nur Liebe in einer Partnerschaft sein, sondern kann auch die Zuneigung meiner Pudeldame Britney, meiner Familie oder meiner Freunde sein.»

Idol

Ich habe viele Inspirationen. Roland Kaiser finde ich mega: Er macht trotz harter Schicksalsschläge immer weiter und ist heute stärker denn je. Aber auch Ed Sheeran finde ich faszinierend. Er kann alleine mit seiner Gitarre ein ganzes Stadion zum Kochen bringen. Das Handwerk mit der Loop Station habe ich mir deshalb auch für meine Auftritte abgeschaut. 2015 war ich im Hallenstadion bei einem Konzert von Ed Sheeran, das werde ich nie vergessen.»

Familie

«Sie ist mein Fundament. Hier kann ich nach einer stressigen Zeit neue Kraft tanken. Ich habe einen älteren Bruder und eine ältere Schwester, und Musik war schon immer ein grosses Thema in der Familie. An Weihnachten spielte jeder ein Lied: mein Vater beispielsweise auf der Gitarre und auf dem Klavier, meine Mutter auf der Gambe.»

Bier

«Ich liebe es, Bier zu brauen. Das habe ich mit Freunden bei einer Bieridee an einem späten Abend entdeckt. Wir haben zuerst in der Küche mit einem grossen Gulaschtopf begonnen, heute haben wir uns professionalisiert und haben einen eigenen Brauverein. Da experimentieren wir auch gern und brauen Bier mit Salted-Caramel- oder Magenbrotgeschmack.

Sport

«Ich musste mich nach dem Sportgymi für eine Karriere in der Musik oder im Taekwondo entscheiden, in dem ich Schweizer Meister war, und habe nach langem Überlegen die Musik gewählt. Die Werte des Taekwondo lebe ich aber heute noch: Durchhaltevermögen, Respekt, Höflichkeit. Heute gehe ich als Ausgleich zum Job oft joggen, ganz ohne Handy, Kopfhörer und Musik.»

Ziele

«Ich will irgendwann eine Familie mit Kindern haben. Und auch dann will ich noch auf der Bühne stehen und meine Fans mit meiner Musik berühren können. Mit derselben Kraft wie heute.»

Glücksbringer

«Meine Hündin Britney. Das viele Rumreisen macht ihr zum Glück gar nichts aus. Und auch während der Auftritte sitzt sie jeweils in meinem Koffer. Wenn ich nach Hause komme, finde ich manchmal einen Knochen inmitten meiner Kleider. Britney habe ich so getauft, weil sie als Pudeldame ein richtiger Schosshund ist. Da wollte ich dem Klischee alle Ehre machen. Zur Auswahl stand aber auch der Name J.Lo, angelehnt an Jennifer Lopez.»

Tiere

«In meiner Kindheit hatten wir verschiedenste Tiere – unter anderen eine Schildkröte namens Theodora, die 55 Jahre alt wurde. Irgendwann ist sie ausgebüxt und in den Nachbarteich gefallen. Das haben wir aber erst nach einiger Zeit mitbekommen ...»

Schwere Zeiten

«Für mich war die Corona-Zeit die bisher schwerste in meinem Leben. Zu Beginn hat mich meine Managerin angerufen und mir von 80 Konzertabsagen für ein Jahr erzählt, da muss man schon leer schlucken. Ich versuchte die Dinge in dieser Zeit positiv zu sehen und so viel wie möglich von zu Hause zu machen. Trotzdem war es herausfordernd, immer kühlen Kopf zu bewahren und den Glauben an den grossen Traum nicht zu verlieren.»

Lettland

«In meiner Schulzeit habe ich einen Austauschaufenthalt in der lettischen Hauptstadt Riga gemacht. Das ist eine komplett andere Seite Europas, das Volk ist aber total herzlich. Meine Gastfamilie verfügte nicht über viele Mittel, gab aber alles dafür, mir eine schöne Zeit zu bereiten. Mein Gastbruder Emils hat mich später auch in der Schweiz besucht. Er war von meiner Playstation so begeistert, dass mein Bruder und ich kurzerhand entschieden, sie ihm zu schenken.»

Reisen

«Ich bin noch nicht viel gereist. Das kam bei mir wegen des Jobs und der Pandemie immer zu kurz, steht jetzt aber ganz weit oben auf meiner To-do-Liste. Oberstes Reiseziel: Indien. Ich habe in der letzten Zeit oft Bollywoodf-Filme geschaut, ich liebe indisches Essen und finde die dortige Kultur faszinierend. Deshalb habe ich der Stadt Mumbai auch ein eigenes Lied auf meinem neuen Album gewidmet.»

Neues Album «Frei»

«Wenn ich auf die Welt der letzten Zeit schaue, wird mir bewusst, dass Freiheit das grösste und kostbarste Gut ist. Vor der Corona-Pandemie war alles möglich, dann waren wir plötzlich eingeschränkt. Für mein Album habe ich mir überlegt, wie sich Freiheit anfühlt. Schwerelos, leicht und unbeschwert. So soll auch die Musik in meinem neusten Werk klingen.»

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