Mit seinem letzten Film «Tides» begeistert Joel Basman (32) mehr als 50 Millionen Amerikaner. Das Endzeit-Drama, das in den USA unter dem Titel «The Colony» gezeigt wird, belegte wochenlang Platz 1 der meistgesehenen Filme der Streamingdienst-Plattform Netflix.
Aber auch sein letzter TV-Auftritt in der ARD-Serie «Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit» war ein Mega-Erfolg. Über zehn Millionen Zuschauer verfolgten Basman als sex- und morphiumsüchtigen Kaufhaus-Erben. «Ich habe im letzten Jahr sehr viel gearbeitet», sagt der Schauspieler. «Nun ist es Zeit, wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen.»
Zu Hause in Zürich
Das tut Basman am liebsten zu Hause in Zürich, genauer: im Modegeschäft seiner Eltern im Kreis 4. Hier ist der Schauspieler in diesen Tagen fast permanent anzutreffen. «Von Entspannung kann aber keine Rede sein», sagt er, «ich entwerfe meine nächste Männerkollektion.»
Mutter Veronika (70) und Vater Menachem (72) führen seit bald 40 Jahren das Modehaus Basman nahe der Langstrasse. Ginge es nach ihnen, sollte ihr berühmter Sohn eines Tages das Geschäft gleich ganz übernehmen. «Ich habe schon sehr früh eigene Stücke entworfen», sagt Basman. Seine acht Jahre ältere Schwester Maja arbeitet als Psychotherapeutin, «sie ist in Modesachen eher zurückhaltender».
Schon früh Pullover entworfen
Bereits als Bub hat er Modezeitschriften wie die «Vogue» gelesen. Als Primarschüler entwarf er den ersten Pullover nach seinem Geschmack. Inzwischen hat Joel Basman bereits über ein Dutzend Männerkollektionen entworfen.
Inspirieren lässt er sich dabei am liebsten von der Mode, die ihm auch im Kino ins Auge sticht. Der Kleiderstil der Protagonisten seines letzten Films «Eldorado KaDeWe» beispielsweise sei fantastisch gewesen, sagt Basman. «Die Mode der 30er- und 40er-Jahre war elegant, auch sehr opulent, das gefällt mir.»
Im Gegensatz zu seiner Arbeit als Schauspieler, bei der er jeweils nur ein Rädchen in einer riesigen Maschinerie sei, ist Basman im Atelier seiner Eltern auf sich allein gestellt. «Bei Filmen kann ich viel mitreden, aber habe nicht das letzte Wort. Bei meiner Kollektion ist das anders. Hier kann ich ohne Zwang, auch ohne Druck arbeiten, dafür mit viel Ruhe.»
Bis März wolle er sich als Designer kreativ austoben. «Dann ist meine Frühling-/Sommerkollektion bereit.» Jedes Stück werde von einem professionellen Team in der Schweiz hergestellt. «Das ist uns sehr wichtig», sagt er und lacht. «Joel Basman ist made in Switzerland!»
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