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Beatrice Egli über Karriere, Glück und Liebe
«Dieter Bohlen und ich hatten eine lange Aussprache»

Die Schwyzerin ist der Hit! Mit ihrer Musik und ihrer bodenständigen Art begeistert Beatrice Egli seit Jahren. Bevor sie zurück zu ihren Wurzeln kehrt, gibt sie einen Einblick in ihre Gefühlswelt und spricht offen darüber, wie sie ihr Glück findet.
Publiziert: 18.09.2024 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2024 um 12:07 Uhr
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Im Mai 2013 gewann Beatrice Egli die 10. Staffel von «Deutschland sucht den Superstar».
Foto: KEYSTONE Blick
Remo Bernet, Glückspost
Glückspost

Sie ist bekannt dafür, die Sonnenseiten des Lebens in vollen Zügen zu geniessen. In der Öffentlichkeit zeigt sich Beatrice Egli (36) stets mit einem Strahlen im Gesicht und guter Laune. Diese Positivität kommt an: Die Schwyzerin gehört zu den erfolgreichsten Schlagersängerinnen überhaupt. Ihr neuester Coup: Elf Jahre nach ihrem Sieg kehrt sie zurück zu «Deutschland sucht den Superstar» (ab dem 18. September mittwochs und samstags um 20.15 Uhr auf RTL) und sucht als Jurorin nach neuen Talenten.

Das TV-Format ist nur eines von vielen Projekten, die Egli momentan stemmt: Neue Musik, Auftritte und ihre eigene Fernsehsendung «Die Beatrice Egli Show». Und all das meistert sie mit ganz viel Leidenschaft, denn in der Musik hat Beatrice Egli ihr grosses Glück gefunden.

Glückspost: In den vergangenen Wochen war es sehr still um Sie. Wie war Ihr Sommer?
Beatrice Egli: Ich habe viel Zeit im Tessin verbracht. Das ist für mich ein Naherholungsgebiet, in dem ich gut meine Ruhe finden kann. Doch für lange Ferien reichte die Zeit trotzdem nicht: Ich durfte viel im Hintergrund vorbereiten. Bald erscheint die Akustik-Version meines Albums «Alles in Balance – Laut und Live». Aber auch die Vorbereitungen für meine TV-Show laufen auf Hochtouren. Ich war jetzt gerade in der Schweiz auf Dreh.

Was machen Sie, um dabei nicht an Ihre Grenzen zu kommen?
Ich liebe es, ans Limit zu gehen, denn dann kann ich über mich hinauswachsen und komme weiter. Das ist für mich mental immer wieder ein grosses Training: So finde ich die Balance zwischen dem Vollgasgeben und der Ruhephase. Ich brauche die lauten und die leisen Momente im Leben. Mittlerweile achte ich gut auf meine innere Stimme.

Wie schalten Sie ab?
Die Schweiz ist mein Kraftort, und hier finde ich in der schönen Natur Ruhe und Halt – sei das im Tessin oder am Zürichsee.

Müssen Sie zum Abschalten alleine sein?
Es ist sehr unterschiedlich. Ich bin gerne alleine – und geniesse das dann auch richtig. Genauso gibt es aber Momente, in denen ich meine Freunde und Familie sehen möchte und etwas mit ihnen erschaffen will.

Nach elf Jahren kehren Sie zu «DSDS» zurück – nun als Jurorin. Wie fühlt es sich an?
Es ist ein sehr besonderes Gefühl. Es war ein Prozess, bis ich zugesagt habe, weil es natürlich schon ein wichtiger Schritt für mich war. Denn seit «DSDS» kann ich meinen Traum leben – nämlich Schlager zu singen und so viele Menschen damit zu berühren. Deshalb war die ganze Aufzeichnung sehr emotional für mich. Ich fühlte mit jedem Kandidaten und jeder Kandidatin mit. Immer wieder wurden Erinnerungen an früher geweckt. Mir wurde klar: Ich habe damals das Richtige gemacht.

Sie sprechen von einem Prozess. Was hat Sie davon abgehalten, sofort zuzusagen?
Ich habe gerade einen Neuanfang mit einem komplett neuen Team um mich gestartet. Es hat alles super begonnen, und dann macht man sich schon Gedanken, ob man nochmals zu seinen Anfängen zurückkehren will. Gleichzeitig war ich aber auch bereit, einen Neuanfang mit «DSDS» zu machen. Und im Nachhinein kann ich sagen, dass es ein ganz wundervolles und schönes Erlebnis war. Und das habe ich mir gewünscht. Ich wollte einfach auf mein Herz hören, um zu spüren, ob es der richtige Moment ist, um zurückzugehen.

Wie war die Arbeit am Jury-Pult?
Es war eine intensive Zeit, Hunderte Kandidaten und Kandidatinnen kennenzulernen, zuzuhören und es auf mich wirken zu lassen. Wir hatten manchmal sehr unterschiedliche Meinungen in der Jury. Aber das macht es spannend, denn Musik und Stimmen sind Geschmacksache. Wir sind eine sehr, sehr vielseitige Jury. Was ich schon verraten kann: Ich bin die Emotionale in der Jury.

Das heisst, es gibt auch mal Tränen?
Ja, es gab sehr berührende Momente. Momente der Begeisterung und manchmal solche, in denen das Gegenteil der Fall war. Ich sage das dann auch ehrlich – aber immer charmant und freundlich. Ich weiss ja, wie es ist, selbst in der anderen Position zu sein.

Das Neinsagen fiel Ihnen aber nicht leicht.
Das war für mich sicher die grösste Herausforderung. Ich habe selbst schon einen letzten Platz belegt bei einem «Grand Prix der Volksmusik» und weiss, wie es ist, wenn man nicht weiterkommt. Ich habe deshalb versucht, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sich die Absage auf den Moment bezieht und nicht für immer gilt. Manchmal muss man den Leuten aber auch sagen, dass sie ihren Fokus auf etwas anderes richten sollten.

Sie und Dieter Bohlen hatten es in der Vergangenheit nicht immer einfach miteinander. Wie war die Zusammenarbeit?
Wir hatten eine lange und gute Aussprache – das war Teil meiner Entscheidung, ob ich mitmache oder nicht. Das Gespräch hat uns beiden gutgetan: Es sind viele Jahre vergangen, und so konnten wir es abschliessen. Jetzt schaffen wir eine neue Zukunft. Es soll aber auch jeder so bleiben dürfen, wie er ist. Frieden zu schliessen und einen Neuanfang zu wagen, zeigt für mich wahre Grösse.

Sie wirken immer überglücklich: Ist das alles nur Fassade?
Ich bin ein Mensch mit allen Facetten, die das Leben mit sich bringt. Das bedeutet, dass ich mal glücklich bin und mal traurig. Aber warum bin ich glücklich, wenn mich Fans sehen? Weil ich das machen darf, was mich erfüllt. Und ich habe immer das gemacht, was ich wollte. Das sieht und spürt man bei mir.

Was macht Sie privat glücklich?
Mich macht es glücklich, anderen Menschen eine Freude zu machen – mit Worten und Musik. Aber auch Begegnungen mit anderen gefallen mir sehr. Ich bin der Meinung, meine Lebenserfüllung ist es, mit anderen Menschen Zeit verbringen zu dürfen. Die Balance zwischen actionreichen und ruhigen Momenten macht mich sehr zufrieden.

Wie schaffen Sie es, stets so positiv zu bleiben?
Das ist hartes Training! Wer starke Beine will, um das Matterhorn zu besteigen, arbeitet an seinen Muskeln. Wer positiv eingestellt sein möchte, muss sich immer wieder bewusst am Guten orientieren. Diese «Sportart» begleitet mich seit eh und je: das Gute zu sehen und es auch anzusprechen. Wenn ich mit Freunden spreche, auch über Negatives, versuchen wir stets, das Positive oder den Weg dahin zu suchen. Es gibt aber auch schlechte Tage – und die gilt es zu akzeptieren.

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Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung

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Wann kamen Ihnen zuletzt die Tränen?
Als die Tour zu Ende war, musste ich ziemlich fest weinen. Wenn man 32 wunderschöne, intensive Auftritte erlebt hat und es dann plötzlich vorbei ist, kommt schon eine Traurigkeit hoch. Selbst wenn ich jetzt noch Aufnahmen davon anschaue, kommen mir immer wieder die Tränen.

Beruflich zieht es Sie regelmässig nach Deutschland. Was hält Sie privat noch in der Schweiz?
Die Schweiz ist meine Heimat, mein Zuhause. Sie ist für mich das Kostbarste, was es gibt. Ich schätze die Schweiz noch viel mehr, weil ich so viel unterwegs bin. Ich bin nicht oft zu Hause, aber jedes Mal, wenn ich lange weg war, ist das Heimkommen etwas ganz Besonderes, und ich liebe es, dann Schweizerdeutsch zu sprechen.

Ihr Liebesleben wird immer wieder heiss diskutiert: Setzt Sie das unter Druck?
Ich lasse mich generell nie unter Druck setzen – zumindest nicht von aussen. Es ist aber auch meine Entscheidung, mein Privatleben nicht öffentlich zu machen.

Das heisst: Eine allfällige Beziehung werden Sie nicht öffentlich machen?
Das habe ich nie gemacht und werde ich nie machen.

Was machen Sie, um nicht abzuheben?
Es gibt keinen Grund dazu.

Sie sind immerhin eine der erfolgreichsten Schlagersängerinnen.
Ich fühle mich nicht anders als alle anderen. Mein Umfeld erdet mich: Meine Freunde sind noch immer dieselben. Wer seine Wurzeln kennt, hat es einfach, am Boden zu bleiben.

Wovon träumen Sie noch?
Träume sind wichtig. Ich finde es total schön, wenn man an etwas festhält oder wenn man ein Ziel vor Augen hat, auch wenn man manchmal weiss, dass es für immer ein Traum bleiben wird. Ich hatte mein ganzes Leben lang schon den Traum von der Musik. Von der Bühne. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Traum – oder sagen wir Wunsch – so leben darf. Ich finde, es ist nie zu spät für Träume. Hör auf deinen Bauch, fass dir ein Herz, starte einen Neuanfang und lass dich treiben. Das habe ich ganz besonders im letzten Jahr gelernt, denn genau aus diesen Träumen, noch einmal neu zu starten, ist mein vergangenes Album entstanden. Träume erfordern eine grosse Portion Mut.

Und privat?
Ich träume von einer Weltreise. Aber das mache ich auch nebenbei – ich bereise die Welt Stück für Stück.


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