Beatrice Egli über ihre Rückkehr zu «DSDS»
«Der Castingshow-Stempel hat mir mehr gegeben als genommen»

Die Schweizer Schlagerkönigin Beatrice Egli ist ab dem 18. September erstmals als Jurorin bei «Deutschland sucht den Superstar» zu sehen. Trotz ihrer vollen Agenda achtet sie weiterhin auf regelmässige Pausen, um ihre Gesundheit zu schützen.
Publiziert: 24.08.2024 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2024 um 13:32 Uhr
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Beatrice Egli sitzt dieses Jahr in der Jury von «Deutschland sucht den Superstar».
Foto: imago/STAR-MEDIA

Auf einen Blick

  • Beatrice Egli kehrt zu «DSDS» als Jurorin zurück
  • Egli betont die Wichtigkeit von Authentizität bei den Kandidaten
  • «DSDS» startet am 18. September auf RTL
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Beatrice Egli (36) kehrt zurück zu ihren Wurzeln! Ab dem 18. September sitzt die Schweizer Schlagerkönigin am Jury-Pult bei «Deutschland sucht den Superstar». Also der Sendung, in der sie am 11. Mai 2013 als grosse Siegerin hervorging und ihre Karriere startete. Auch neben dieser Produktion hat Beatrice Egli alle Hände voll zu tun.

Was ist los, Frau Egli? Früher war Montag immer Ihr freier Tag, jetzt nehmen Sie sich an einem Montag Zeit für dieses Interview.
Beatrice Egli: Ja, das war mal, gell! (Lacht.) Es war tatsächlich gerade mein einzig freier Termin für das Gespräch.

Vor rund fünf Jahren standen sie kurz vor einem Burnout. Da haben Sie sich vorgenommen, bewusst Pausen zu nehmen, um nicht auszubrennen.
Das mache ich auch jetzt noch. Aber das sind jetzt meistens zwei, drei Tage am Stück. Dafür dann halt nicht fix am Montag. Dieses Jahr hatte ich zum gefühlt ersten Mal in meinem Leben Sommerferien. Ich war eine Woche im Tessin.

Wie war das?
Das hat sehr gutgetan. Ganz abschalten kann ich dabei aber ehrlich gesagt nicht. Als ich zu Berg ging, hatte ich mir nebenbei schon das ganze Live-Album angehört. Mich ganz abzukapseln von allem, geht momentan nicht, obwohl mein Team viel daran setzt, das meiste von mir wegzuhalten. Aber ich bin einfach das erste und das letzte Ohr, bevor etwas irgendwo veröffentlicht wird.

Ein aufregender Herbst kommt auf Sie zu. Die Veröffentlichung des Live-Albums und die Ausstrahlung von «DSDS». Ein Heimkommen für Sie als ehemalige Gewinnerin. In vergangenen Jahren wollten Sie oft nicht über das Castingformat sprechen. Wie viel Überzeugungsarbeit wurde geleistet, um Sie an Bord zu holen?
Ich habe vor rund zwei Jahren mein ganzes Team erneuert und einen Neuanfang gewagt. Da war für mich der Gedanke nicht weit weg, auch mit «DSDS» einen Neuanfang zu wagen. Natürlich hat es da auch ein Gespräch zwischen Dieter Bohlen und mir gebraucht. Er hat ja zwei Alben von mir produziert, danach trennten sich unsere Wege. Die Unterhaltung war zentral für die Entscheidung, ob ich es mache oder nicht.

Wie lief das Gespräch?
Es war respektvoll, auf Augenhöhe. Wir hatten am Ende wirklich eine sehr lustige und coole Zeit miteinander.

Oft wird den Machern von «DSDS» vorgeworfen, Kandidaten vorzuführen. Wie gehen Sie damit um?
Dieses Element spielt immer mit bei einer Castingshow. Wichtig war mir, dass sich niemand vorgeführt vorkommt. Das war für mich am Ende auch die grösste Herausforderung: Jemandem zu sagen, ohne ihn zu verletzen, dass das Gezeigte eben nicht so gut ist, wie diese Person denkt. Deswegen sagte ich immer bewusst: «Vielleicht hat es woanders eine Zukunft, aber nicht bei ‹DSDS›».

Sie sind eine der wenigen Erstplatzierten, die eine grosse Karriere aufbauen konnten. Was haben Sie anders gemacht?
Ich habe es gefühlt. Ich habe von Anfang an genau das gemacht, was ich liebe. Und habe auch genau diese Möglichkeit für mich als Erfolg definiert. Ich bin mir stets treu geblieben, was nicht nur leicht ist. Auf dem Weg kommen viele Eindrücke zusammen, viele Veränderungen passieren. Aber ich habe stets auf meinen Bauch und mein Herz gehört.

Ihnen wurde beispielsweise bei «DSDS» gesagt, Sie sollen nicht nur Schlager singen. Wie viel Schlager hat es in dieser Staffel?
Ein sensibles Thema bei mir! Ich habe bis zum Schluss auf jeden Fall alles gegeben für den Schlager. Wichtiger ist mir aber, dass sich die Menschen in ihrem Genre wohlfühlen. Ich vertrete den Schlager zwar in der Jury, ich will ihn aber nicht den Kandidaten aufdrücken. Authentizität ist wichtiger.

Haben Sie als Siegerin einen Castingshow-Stempel gespürt?
Klar gibt es den. Aber er hat mir mehr gegeben als genommen und vieles ermöglicht. Heute bin ich Schlagersängerin, Moderatorin und Schauspielerin. Ich sammle die Stempel wie in einem Reisepass.

Sie sind im Olymp des deutschen Showbusiness angekommen. Welche Träume haben Sie noch?
Bezüglich meiner Arbeit komme ich nie an, und das ist gut so. Früher wollte ich ankommen, und heute denke ich: «Oh Gott, dann ist es ja vorbei!» Das Wichtige für mich ist, weiterhin viel Musik zu machen, die Materie neu kennenzulernen und nicht wie alte Liebe rosten zu lassen. Das fordert mich und liebe ich an meiner Arbeit.

Persönlich: Beatrice Egli

Beatrice Egli (36) wuchs als Tochter einer Metzgerfamilie in Pfäffikon SZ auf. Sie hat drei Brüder und ist gelernte Coiffeuse. Ihren Durchbruch hatte sie 2013 mit dem Sieg in der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar». Seither zählt sie zu den grössten Schlagerstars des deutschsprachigen Raums. Mit acht Nummer-1-Alben ist sie hierzulande die erfolgreichste Schweizerin in der Hitparade. Und mit der «Beatrice Egli Show» hat sie ihre eigene Eurovisions-Sendung, die auf SRF und SWR läuft. Egli ist stolze dreifache Tante, über ihr Liebesleben hält sie sich bedeckt.

Beatrice Egli landete mit acht Alben auf Platz 1 der Schweizer Hitparade.
Getty Images

Beatrice Egli (36) wuchs als Tochter einer Metzgerfamilie in Pfäffikon SZ auf. Sie hat drei Brüder und ist gelernte Coiffeuse. Ihren Durchbruch hatte sie 2013 mit dem Sieg in der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar». Seither zählt sie zu den grössten Schlagerstars des deutschsprachigen Raums. Mit acht Nummer-1-Alben ist sie hierzulande die erfolgreichste Schweizerin in der Hitparade. Und mit der «Beatrice Egli Show» hat sie ihre eigene Eurovisions-Sendung, die auf SRF und SWR läuft. Egli ist stolze dreifache Tante, über ihr Liebesleben hält sie sich bedeckt.

Eine riesige Bühne bekommt unser Land mit der Austragung des Eurovision Song Contests im nächsten Jahr. Wie sehr reizt es Sie, dort involviert zu sein?
Ich finde es genial, dass wir als kleine Schweiz diesen Weltmusik-Event austragen werden. Das ist Wahnsinn. Was ich damit zu tun habe, weiss ich noch nicht (lacht). Ich hoffe, es wird eine grosse, bunte Mischung und zeigt die musikalische Vielfalt, die unser Land zu bieten hat.

Wo waren Sie, als Nemo den ESC gewann?
Tatsächlich selbst auf der Bühne. Ich habe den Sieg also erst im Nachhinein mitbekommen, war aber nicht minder begeistert. Ich mag es Nemo von Herzen gönnen. Nemo habe ich einmal beim Swiss Music Award kennengelernt. Das war eine unglaublich herzliche Begegnung, ganz ohne Vorurteile wegen der Schlagermusik. Ich wünsche Nemo, dass alle Türen dieser Musikwelt offen stehen, weil Nemo genauso offen ist.

Sie sind sehr viel in Deutschland unterwegs, wohnen aber am Zürichsee. Schon einmal über einen Zweitwohnsitz im grossen Kanton nachgedacht?
Ich liebe Deutschland wirklich sehr. Aber ich muss immer wieder zurück zu meinen Wurzeln. Meine Heimat ist dort, wo ich meine Koffer aus- und einpacke und das Gefühl habe, nach Hause zu kommen. Das wird sich nie ändern.

«Deutschland sucht den Superstar» startet am 18. September auf RTL. Beatrice Egli ist am 8. September live an der 2. Gstaader Schlagerparade zu sehen. Tickets gibts bei Ticketcorner.

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