Das ist der «No Time To Think»-Trailer
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Baselbieter Bond-Stil:Das ist der «No Time To Think»-Trailer

Baselbieter Angelo Borer liess sich für seinen Traum vom eigenen Film die Pensionskasse auszahlen
«Alle nennen mich einen Spinner»

Die Träume des Europameisters im Stepptanz sind so gross, wie seine Füsse schnell sind. Für seinen ersten Kinofilm im Bond-Stil hat Angelo Borer Hunderttausende Franken privat investiert. Was ihm nun zum Leben bleibt, erzählt er Blick.
Publiziert: 12.12.2023 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2023 um 13:29 Uhr
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Der Baselbieter Angelo Borer investierte für seinen ersten Kinofilm «No Time To Think» Hunderttausende Franken privat.
Foto: Uta Grütter
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Wenn sich Angelo Borer (66) etwas in den Kopf gesetzt hat, ist ihm kein Weg zu weit, kein Widerstand zu gross und nichts unmöglich. Vor drei Jahren begann er seinen ersten Kinofilm zu planen. Mit ihm vor der Kamera und als Produzent. «Ich habe mir dafür die Pensionskasse und die 3. Säule auszahlen lassen und privat investiert», sagt der Baselbieter zu Blick. «Alle nennen mich einen Spinner». Kosten von mehreren Hunderttausend Franken kamen auf ihn zu. Nun ist der 90-minütige Action-Streifen «No Time To Think» da.

Es sei wie ein «James Bond» aus der Schweiz, sagt er selbstbewusst. Der Plot des Films ist schnell erzählt: Borer spielt den Ex-CIA-Agenten James Taylor, der bei seinem ehemaligen Arbeitgeber einen Datenträger mitgehen liess. Doppelagentin Rachel Adams, gespielt von US-Martial-Art-Legende Cynthia Rothrock (66), soll das geheime Material zurückholen – und entführt dafür seine sechsjährige Tochter Sophie. Taylors Mission: Sophie befreien! Mit Ex-Miss-Schweiz Nadine Vinzens (40) als Haushälterin ist ein weiteres bekanntes Gesicht zu sehen.

Borer war Europameister im Stepptanz

Gerade einmal 13 Tage ging der Dreh in Adelboden BE und im Baselland. Gesprochen wird Englisch, ein paar Schweizer Dialoge werden englisch untertitelt, so habe er international bessere Chancen zur Vermarktung. Diese sei voll im Gange. Produktionsfirmen aus Indien und Nordamerika hätten bereits Interesse angemeldet, sie fänden den Kinofilm mit Schweizer Kulisse cool, der kürzlich in einem vollen Basler Kino Premiere feierte.

Weshalb nimmt Borer, der 1987 Europameister im Stepptanz wurde, dieses finanzielle Risiko auf sich? «Während der Pandemie musste ich meine Tanzschule schliessen, bekam vom Bund lediglich 7500 Franken als einmalige Unterstützung. Da ich das Schauspielern liebe, entschied ich mich für das Filmprojekt. Ich stand vor der Entscheidung zu verzweifeln oder weiterzugehen, ich ging weiter.» Heute lebt er von seiner AHV und seiner Tanzschule «Crazy Feet», wo er mit Tochter Aisha (23) unterrichtet.

Es ist nicht der erste filmische Ausflug für den Tänzer. Vor neun Jahren wurden Produzenten durch Tanzvideos auf Youtube auf Borers Charakterkopf aufmerksam. 2016 agierte er im RTL-Dreiteiler «Winnetou» an der Seite von Wotan Wilke Möhring (56), 2019 im Kinofilm «Die Goldfische», mit Tom Schilling (41) und 2021 spielte er den Freund eines Mafiabosses im «Tatort» zum 50-Jahr-Jubiläum. Nun hofft er, dass ein Action-Streifen in möglichst vielen Kinos gezeigt wird. «Dann kann ich den zweiten Teil in Angriff nehmen.»

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