Beim Baselbieter Angelo Borer (61) läuft vieles anders als gewohnt. Erst vor vier Jahren wurde der Europmeister im Stepptanz durch seine Youtube-Videos von der Filmindustrie entdeckt. Seit da stand er bereits im RTL-Dreiteiler «Winnetou» an der Seite von «Tatort»-Star Wotan Wilke Möhring (51) vor der Kamera. Ende 2017 wird Borer an der Seite von Costas Mandylor (53, «Sex and the City») und ab 21. März im deutschen Kinofilm «Die Goldfische» als Schweizer Hublot-Uhrenverkäufer zu sehen sein.
Nun keimt wieder die leise Hoffnung in ihm auf, dadurch seinen leiblichen Vater, den deutschen Wilhelm Otto aus Offenburg zu finden. Traurig sagt er: «Ich weiss nicht einmal, ob er noch lebt.» Borers Mutter war erst 17 Jahre jung, als sie mit Angelo schwanger wurde und mit 18 unehelich gebar. «Dies galt zu der Zeit als Schande. Entsprechend hatte sie auch kein Interesse an mir, was sich durch meine ganze Jugend hinzog», so der Schauspieler. Sein leiblicher Vater war da schon weg. «Seine eigene Frau war zum gleichen Zeitpunkt in Erwartung, wie er meine Mutter schwängerte.»
Mit 13 Jahren erfuhr er erstmals von seinem leiblichen Vater
Niemand sprach all die Jahre über seinen Vater und die verworrenen Umstände, vor klein Angelo hielt man alles geheim. Er wuchs bei seinen Grosseltern Rösli und Alfred und mit seiner Tante Bernadette in einem kleinen Einfamilienhaus in Therwil auf. Behütet, liebevoll umsorgt. «Irgendwann habe ich Mami und Papi zu ihnen gesagt. Ich wusste zwar, dass Rita eigentlich meine richtige Mutter ist. Sie sagte mir stets, dass sie mich am Wochenende zu sich nimmt, geschehen sei dies nie.»
Von seinem richtigen Vater, erfuhr er erstmals im Alter von 13 Jahren. «Er soll sehr sportlich und gut aussehend gewesen sein. Wenn er meine Mutter besuchte, sprang er lieber über den Gartenzaun, statt das Türchen zu öffnen.»
Er recherchiert weiter nach seinem Vater
Nur einmal hätte er kurz ein Foto von ihm gesehen. «Da er nie Alimente bezahlte, konnte seine Adresse nicht ausfindig gemacht werden. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, dass er vielleicht nach mir sucht. Denn dass ich sein Sohn bin, das weiss er.» Mittlerweile sind Borers Grosseltern verstorben, seine Mutter Rita ebenfalls, vor 21 Jahren an Darmkrebs.
Seit der Baselbieter selbst Vater der 18-jährigen Aisha ist, weiss er die Familie umso mehr zu schätzen. «Daher ist es noch einer meiner grossen Wünsche zu wissen, ob mein Vater noch lebt und wie es ihm geht.» Und sollte er ihn weiter nicht auffinden, was er via Ortsamt und Internet-Recherchen immer wieder versucht hat, dann hofft er fest darauf, «dass er mich finden möchte.»