Hazel Brugger (26) ist wie die Band Culcha Candela von den Auftrittsverboten wegen des Coronavirus betroffen. Jedoch zeigte sich nun auf Twitter, dass die Komikerin und die Band eine gar verschiedene Art haben, mit der Krise umzugehen.
«Den Lockdown beenden wollen, weil er funktioniert, ist genau so wie keine Kondome mehr zu benutzen, weil das Verhüten mit Kondom bis jetzt ja jedesmal geklappt hat», twitterte Brugger am 19. April. Der Spruch ging der Dancehall-Band so gegen den Strich, dass sie sich eine Antwort nicht verkneifen konnte. «Nee, dann lass mal bis 2025 machen, wenn's funktioniert! Vorsorglich, für alle kommenden Pandemien! Never change a running system», wurde von seitens der offiziellen Twitter-Seite von Culcha Candela gestichelt. «Dass Leute wie du, die hart vom Auftrittsverbot betroffen sind (wie wir auch) so etwas schreiben, wundert uns jedes Mal.»
Brugger gibt keine Antwort
Brugger wollte auf den Spott nicht eingehen. Die Komikerin hat sich zu dem Thema nicht weiter geäussert. Dafür sprangen andere Twitter-User in die Bresche – und die hatten keine Freude an den Aussagen der Band. Als ein User Culcha Candela darauf aufmerksam machte, dass Konzertausfälle, «immer noch besser als Tote» seien, legten die Musiker nach: «Die Mortalitätsrate ist unter 1%. Da lohnt sich für uns als Band schon fast die Ansteckung, damit der Wahnsinn vorbei ist und wir wieder normal leben können. Über die Strasse gehen ist gefährlicher.»
Shitstorm wegen 1%-Rechnung
Eine gefährliche Aussage, schliesslich könnte der Virus auch nach der Genesung noch längerfristige Folgen haben, wie der österreichische Arzt Frank Hartig vor kurzem warnte. Für viele geht die Erklärung der Band ausserdem nicht auf: «Culcha Candela würde 1% Mortalitätsrate in Deutschland in Kauf nehmen (= 800'000 Menschen), damit endlich ihr Business weitergehen kann», schreibt etwa ein User. «Wie erkläre ich jetzt meiner Oma, dass mir ihr Leben nicht so wichtig ist, wie das Culcha-Candela-Konzert», reagiert ein anderer.
Inzwischen hat sich die Band auf ihrem Profil ausführlich zu dem Shitstorm geäussert. «Kurz nochmal eine Klarstellung: Ihr wisst ganz genau (hoffen wir), dass uns Menschenleben nicht egal sind. Im Gegenteil», schreibt die Band. «Wir wollten nur darauf hinweisen, dass eine Branche mit mehr als 300'000 Existenzen am Arsch ist.» (klm)
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