Wer sich mit Covid-19 infiziert, bemerkt meist nur Erkältungssymptome, andere spüren gar nicht, dass sie den Erreger in sich tragen. Jetzt warnt der österreichische Arzt Frank Hartig, dass manche Corona-Genesen langfristige Schäden erleiden würden, wie die Nachrichtenagentur APA berichtet.
Hartig leitet die Notfallaufnahme des Innsbrucker Universitätsspital und ist dortig Krisenchef für Covid-19-Patienten. Unter ihnen waren auch sechs aktive Taucher – allesamt keine schweren Fälle. Sie konnten die Erkrankung Zuhause auskurieren.
«Die Schäden an der Lunge sind irreversibel»
Nach mehr als fünf Wochen galten die Taucher als genesen. Hartig bittet sie für eine kleine Nachuntersuchung ins Spital zu kommen. Dann der schreckliche Befund der Röntgenbildern: «Die Schäden an der Lunge sind irreversibel», sagt Hartig der APA.
Obwohl die Taucher nur zu den leichten COVID-19-Fällen gehören, hätten sie schwerwiegende Schädigungen der Lunge aufgewiesen, so der Arzt. Damit könnten sie auch in ferner Zukunft nicht Tauchen gehen.
Corona-Genesene sollen sich nachher untersuchen lassen
«Als Notfallmediziner mit 20 Jahren Erfahrung schluckt man, wenn man bei einem 40-jährigen Patienten so etwas sieht», sagt Hartig. Inwieweit Langzeitschäden an den Lungen bleiben, ist unklar und derzeit spekulativ. Hartig dazu: «Wir wissen nicht, wie viel von den Veränderungen dauerhaft bleiben.»
Doch beim Anblick der Röntgenbefunden falle es ihm schwer zu glauben, dass die Lunge der Patienten gänzlich heilen wird. Sein Team werde nun weitere Corona-Genesene untersuchen, aber eine Studie dazu, wird es erst nächstes Jahr geben.
Hartig warnt Taucher, aber auch andere Hobbysportler jetzt schon: «Sie sollen sich nach einer überstandenen Corona-Infektion, auch wenn sie nur leichte Symptome hatten, auf jeden Fall gründlich untersuchen lassen.» (sib)