Der Sturm vor der Ruhe: So oder ähnlich könnte man die momentane Zeit bei Mundart-Musiker Kunz (38) beschreiben. Morgen Freitag erscheint sein Album «Proviant», ab dem 9. November ist er damit bis Februar auf Tournee. Danach stehen die ersten grossen Familienferien mit dem Flugzeug an – und eine Pause für Kunz.
«Im Sommer kommt mein Sohn Emil in den Kindergarten. Darum reisen wir vorher für fünf Monate Richtung Asien. Der erste Stopp ist Japan. Ein Land, das mich schon immer fasziniert hat», sagt Kunz im Gespräch mit Blick, das passend dazu bei einer Ramen-Suppe im japanischen Restaurant Ooki im Zürcher Kreis 3 stattfindet. «Ich bin total unbeweglich. Hier im Schneidersitz zu sitzen, ist eine grosse Herausforderung», sagt Kunz, der einmal wöchentlich ins Yoga geht. «Der Schneidersitz geht trotzdem nicht», sagt er mit einem Lachen.
Längste Pause seit Musikdebüt
Es ist die längste Zeit, die sich der Musiker seit seinem Debüt vor bald zehn Jahren, freinimmt. Und dass es mit dem Flugzeug in die Ferne geht, ist auch nicht selbstverständlich. Seine Frau Jenny (32) und er wollen weitgehend aufs Fliegen verzichten. «Der WWF sagt, dass alle fünf bis sieben Jahre ein Flug okay ist», so Kunz. «Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen wegen unseres Klimas. Meiner Meinung nach wird dafür von der Wirtschaft und Politik viel zu wenig gemacht.»
Aber die Freude an den Familienferien will er sich nicht nehmen lassen. «Vor allem aufs Essen freue ich mich. Und auf die schnellen Züge!», so Kunz. Zudem wolle er in Hokkaido snowboarden gehen. «Ich liebe Tiefschnee. Und dort sei es ein Paradies dafür.»
Südkorea oder die Philippinen als weiteres Ziel
Bisher war Marco Kunz, wie Kunz bürgerlich heisst, mit Frau Jenny und den Kindern Emil (3) und Helena (2) vor allem mit dem Auto und dem ÖV in Europa unterwegs. Nach Japan geht es in andere Länder auf dem asiatischen Kontinent. «Südkorea reizt mich. Oder die Philippinen», so Kunz.
Schön sei für ihn seinen Nachkommen die Welt zeigen zu können. «Weltoffen wird man nur durchs erleben, nicht durchs hören. Darum will ich ihnen so viel wie möglich zeigen», sagt er. Doch auch Freiräume soll es für ihn geben. Getreu dem Lied «Chom mer gäbed dChind ab» auf seinem neuen Albums will er sich und seiner Frau abwechslungsweise auch mal Zeit für sich gönnen. «Das brauchts zwischendurch einfach», so der Sänger.
Wann Kunz nach seiner Asienreise wieder auf der Bühne stehen wird, weiss er nicht. «Ich habe keine Termine danach. Es soll wirklich eine längere Pause für mich werden», sagt er. «Der Fokus liegt vorerst ganz bei meiner Familie.»
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