Sich auf seinen Erfolgen auszuruhen, kommt für Sternekoch Andreas Caminada (44) nicht infrage. Obwohl er täglich im Schloss Schauenstein hinter dem Herd steht, lancierte der Papi von zwei Söhnen im vergangenen Jahr sein eigenes Kulinarikmagazin. Nun kommt der nächste Coup: In der Schweizer Adaption der Kochsendung «Masterchef» schaut er den Hobbyköchen ab kommendem Montag auf 3+ auf die Finger. Blick gewährt er einen Einblick in seine Essgewohnheiten.
Was war das Verrückteste, das Sie je gegessen haben?
Andreas Caminada: Wenn man im Ausland ist und eingeladen wird, gibt es schon immer wieder Sachen, bei denen man denkt: Augen zu und durch! Ich musste auch schon Maden essen, weil ich eingeladen war und nicht unhöflich sein wollte. Am Schluss gehört das einfach dazu.
Was essen Sie, um sich selbst zu verwöhnen?
Ich liebe Salat über alles! Ich kann das wirklich dreimal am Tag essen. Es ist eine unglaubliche Frische mit den verschiedenen Sorten von Essig. Sonst gerne Regionales aus meiner Heimat Graubünden wie Pizokel und Capuns. So etwas geht immer. Ich freue mich aber auch über einen Teller Pasta. Den brauche ich mindestens jeden fünften Tag.
Geht Liebe durch den Magen?
Ja, definitiv.
Wie verführt man die Partnerin oder den Partner denn kulinarisch?
Es muss nichts Verrücktes sein. Bei mir gilt: je einfacher, desto besser. Schlussendlich muss man spüren, dass etwas mit Leidenschaft gekocht ist. Das schafft man bei mir ganz gut mit hausgemachter Pasta. Mit einer feinen Sauce zubereitet und gut abgeschmeckt – dann bin ich im siebten Himmel.
Wie häufig gehen Sie zu McDonald's?
Ich war da schon mal – aber das ist mehr als 15 Jahre her. Das Burgerbrötchen habe ich noch recht süsslich in Erinnerung – nichts für mich. In der Coronazeit habe ich immer mal wieder Burger und Pommes zu Hause für die Kinder gemacht. Das hat dann aber eine ganz andere Qualität und man weiss, was drin ist.
Wie stehen Sie denn allgemein zu Fast Food?
Ich finde, den Begriff kann man weit fassen. Wenn ich mir einen Salat mache oder etwas anbrate, geht das auch schnell. Fast Food muss nicht zwingend Mcdonalds oder Burger King sein, sondern kann auch etwas sein, das zum direkten Verzehr direkt vor den Augen zubereitet wird. Es hat heute nicht jeder Zeit, zwei Stunden am Tisch zu verbringen. Manchmal muss man einfach nur essen, weil man Hunger hat. Trotzdem sollte man dann darauf achten, dass es gesund ist.
Was war das Teuerste, das Sie je gegessen haben?
Wenn man in Paris ein Restaurant besucht, das man hier mit dem Dolder vergleichen könnte, ist es einfach nochmals 150 bis 200 Franken teurer. Vor 15 Jahren habe ich da mal etwas gegessen und grosse Augen gemacht, als ich die Rechnung sah.
Wie viel mussten Sie schlussendlich bezahlen?
Es waren rund 800 Franken pro Person. Das war schon etwas brutal.
Bereuen Sie dieses Dinner?
Nein, überhaupt nicht! Es geht mir um die Erfahrung. Es tut einem in diesem Moment weh, aber beim nächsten Mal weiss man auch, was man nicht noch mal will. Ich sehe so etwas positiv.
Der Bündner Andreas Caminada aus Sagogn absolvierte in Laax eine Kochlehre. Seit 2003 ist er Pächter und Koch auf Schloss Schauenstein im Domleschg, für das er mit drei Michelin-Sternen und 19 GaultMillau-Punkten ausgezeichnet wurde. Der 44-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Im vergangenen Jahr lancierte er ausserdem das Kulinarikmagazin «Caminada».
Der Bündner Andreas Caminada aus Sagogn absolvierte in Laax eine Kochlehre. Seit 2003 ist er Pächter und Koch auf Schloss Schauenstein im Domleschg, für das er mit drei Michelin-Sternen und 19 GaultMillau-Punkten ausgezeichnet wurde. Der 44-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Im vergangenen Jahr lancierte er ausserdem das Kulinarikmagazin «Caminada».
Wo sparen Sie beim Essen?
Nirgends! Das Essen ist das Einzige, wo ich nicht spare. Beim Einkaufen schaue ich darauf, dass die Produkte biologisch sind und gute Qualität haben. Ich brauche nicht jeden Tag ein Stück Fleisch. Aber wenn ich eines esse, dann achte ich darauf, was dahintersteckt. Ich bin sehr heikel: Ich gehe jede Woche einkaufen und kaufe ausschliesslich Bio.
Zum Schluss noch eine polarisierende Frage: Essen Sie Ihr Nutella-Brötchen mit oder ohne Butter?
Wenn ich es für meine Kinder mache, dann ganz klar mit! Für mich mache ich es gar nicht.
Die erste Staffel von «Masterchef Schweiz» startet am Montag, 14. Februar, um 20.15 Uhr auf 3+