Auf einen Blick
- Bliss feiert 25-jähriges Jubiläum mit neuem Programm «Kater»
- Acappella-Comedy-Formation kombiniert perfekt gesungene Musik mit hinreissender Comedy
- Bliss besteht seit 2016 aus fünf Mitgliedern im Alter von 40–49 Jahren
Sie singen, tanzen und bringen das Publikum zum Lachen: die fünf Männer von Bliss. Gegründet wurde die Acappella-Comedy-Formation 1999 im St. Galler Rheintal. Zwei der Gründungsmitglieder, Claudio Tolfo (49) und Matthias Arn (46), sind bis heute mit dabei. Arn erzählt: «Wir waren beide im Lehrerseminar. Claudio war zwei Klassen über mir. Im vierten Jahr gab ich ein Konzert und schrieb ein Acappella-Arrangement. Claudio hat uns gehört und gefragt, ob wir gemeinsam am Geburtstag seines Bruders auftreten wollen. Wir begannen mit proben und es hat sofort harmoniert.»
So tritt Bliss zu fünft an Hochzeiten, Geburtstagen und «Hundsverlochete» auf. «Irgendwann kam dann der Punkt, wo wir nicht mehr nur sangen, sondern Comedy einbauten», sagt Claudio Tolfo. 2005 kommt das erste Bühnenprogramm, 2007 das zweite. Mit «Superstern» gelingt den Männern der nationale Durchbruch. Seither gab es ein paar Wechsel in der Besetzung und eine Zeitlang war die Gruppe gar zu sechst unterwegs. Seit 2016 besteht Bliss aus Matthias Arn, Claudio Tolfo, Lukas Hobi (40), Tom Baumann (43) und Viktor Szlovák (42).
Während der Thurgauer Tom Baumann aushilfsweise im gleichen Schulhaus wie Claudio Tolfo unterrichtete und so zu Bliss stiess, kamen der Zuger Lukas Hobi und der Ungar Viktor Szlovák wortwörtlich von der Strasse. «Ich verpasste in Luzern den Bus und nahm den nächsten. Und in diesem Bus sass Lukas, der zuvor ebenfalls seinen Bus verpasst hatte. Wir kannten uns von Vorlesungen, kamen ins Gespräch und ich lud ihn zum Vorsingen ein», erinnert sich Matthias Arn. «Lukas Stimme ist ein Geschenk des Himmels. Wir wussten sofort, dass wir ihn in der Gruppe haben möchten.» Viktor spielte in einem Café in Zürich Piano und wurde dort von einem Fan der Gruppe gehört. «Sie sagte ihm, er solle sich doch bei uns bewerben», erzählt Claudio Tolfo. «Und weil er sehr musikalisch ist und eine schöne tiefe Stimme hat, haben wir ihn genommen», ergänzt Matthias Arn. Auch wenn Viktors fehlende Deutschkenntnisse zu Beginn eine Herausforderung waren. «Aber er ist ein unglaublich toller Pantomime.»
Vorgruppe der Flying Pickets
Ihr 25-jähriges – oder besser gesagt 26-jähriges – Jubiläum feiern Bliss mit dem neuen Programm «Kater», das Ende April Premiere feiert. «Unser Jubiläum ist vorbei, und jetzt haben wir einen Kater», erklärt Arn. «Und wir sind inzwischen in einem Alter, in dem wir uns fragen, ob die Leute uns noch sehen wollen.» So schauen sie auf die vergangenen 25 Jahre zurück, sprechen übers Hier und Jetzt und blicken nach vorne, wenn «fünf Sing-Senioren mit Hörgerät und Blutdrucksenker über die Bühne schlurfen». Arn verspricht: «All das, was wir in den vergangenen 25 Jahren perfektioniert haben, versuchen wir in unserem achten Bühnenprogramm umzusetzen.»
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Auf die Frage nach den Höhepunkten des vergangenen Vierteljahrhunderts, antwortet Tolfo: «Vor vielen Leuten im Olympiapark in München aufzutreten, war schon cool.» Sein Kollege ergänzt: «Oder als wir Vorband der britischen Acappella-Band Flying Pickets sein durften. Die waren einst meine Vorbilder, und dass ich mit ihnen zusammen in der Garderobe singen durfte, war wie der Himmel auf Erden.» Den Himmel auf Erden liefert das Quintett seit 2012 auch mit der Weihnachtstournee «Merry Blissmas», die seit Jahren immer ausverkauft ist. So erstaunt es nicht, dass Bliss 2021 den Prix Walo als Publikumsliebling gewann und auch bereits dreifacher Swiss-Comedy-Award-Preisträger ist.
Wie Arn und Tolfo erklären, entstehen die Inhalte ihrer Programme aus Zufall. «Wir setzen uns zusammen, und eine Idee löst die andere aus», so Tolfo. «Wir ziehen alle am selben Strick und ergänzen uns bestens.» Auch bei der Auswahl der Songs seien sie sich meist einig. Dank ihrer Routine wüssten sie, was beim Publikum ankommt und wie der Ablauf des Programms aussehen müsse. «Aber wir probieren auch gerne Neues aus», hält er fest. Und so entsteht etwas schweizweit Einmaliges: die Kombination zwischen perfekt gesungener Musik und hinreissender Comedy.
Bis heute produziert Bliss den gesamten Inhalt der Show selbst. Für die musikalische Leitung ist Matthias Arn zuständig, die Texte stammen aus der Feder von Tom Baumann in Zusammenarbeit mit Regisseur und Co-Autor Christian Knecht, Lukas Hobi fungiert als Produzent der Show und Claudio Tolfo kümmert sich administrativ um sämtliche finanziellen Angelegenheiten.
Privat völlig unterschiedlich
Mittlerweile können die fünf von der Musik leben. Seit Mitte Januar proben sie für das neue Programm. Auch wenn die Männer auf der Bühne ein eingespieltes Team sind, sind sie privat völlig unterschiedlich. Matthias Arn hat ein Homestudio, in dem er für verschiedene musikalische Projekte arbeitet. Ausserdem treibt er gerne Sport und verbringt oft Zeit mit seinen beiden Töchtern. Einmal im Jahr reist er nach Mexiko, um die Familie seines Schwagers zu besuchen. Claudio Tolfo verbringt die Ferien gerne im südlichen Afrika. Seine harte Seite lebt er in einer Metal-Band aus, zudem kocht und wandert er gerne. Tom Baumann – er gehört zur Inhaberfamilie der Firma Rausch – ist zweifacher Familienvater, begeisterter Anhänger des FC Winterthur und spielt Badminton. Lukas Hobi ist sowohl als Darsteller wie auch als musikalischer Leiter, Arrangeur, Vocalcoach und Regisseur diverser Musicals tätig. Viktor Szlovák ist Hausmann und kümmert sich um seine drei Kinder.
Angesprochen auf die Zukunftspläne, sagt Claudio Tolfo: «Wir sprechen oft darüber, wissen es aber nicht. Momentan läuft es gut. Wir sind uns aber bewusst, dass das ändern kann. Ich hoffe einfach, dass ich selbst merke, wenn ich den Zenit erreicht habe.» Matthias Arn fügt an: «Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Mein Traum, von der Musik leben zu können, ist in Erfüllung gegangen. Und es ist ein Geschenk, dass uns das Publikum schon so lange die Treue hält.»