Königsgemahlin Camilla (74) hätte bei der Krönung von König Charles III. (73) einen der grössten Diamanten der Welt tragen sollen. «Ursprünglich war geplant, dass die Königsgemahlin mit der Krone der verstorbenen Königinmutter gekrönt werden sollte, wenn ihr Ehemann den Thron besteigt», verrät ein Insider «Daily Mail». Darin ist der weltberühmte Koh-i-Noor-Diamant eingearbeitet. Doch diese Pläne wurden nun offenbar wegen Diebstahl-Vorwürfen wieder verworfen.
Der Insider erklärt: «Die Zeiten haben sich geändert und Seine Majestät der König reagiert sehr sensibel auf solche Fragen, ebenso wie seine Berater. Es gibt ernsthafte politische Empfindlichkeiten und eine erhebliche Nervosität in diesem Zusammenhang, insbesondere in Bezug auf Indien.»
So kam der Stein nach Grossbritannien
Seit Jahren gibt es Streit um den 105-Karat-Diamanten. Mehrere Länder haben bereits Anspruch darauf erhoben. Die Geschichte des Koh-i-Noor-Diamanten, dessen Wert auf 135 Millionen Franken geschätzt wird, soll über 5000 Jahre zurückreichen. Erstmals, so vermuten Forscher, wurde der Schmuckstein in Sanskrit-Schriften im heutigen Indien erwähnt. Erste bestätigte Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1304, damals war der Diamant im Besitz eines nordindischen Herrschers.
Über die Jahrhunderte wechselte der Koh-i-Noor zahlreiche Male durch Plünderungen und Kriege den Besitzer, bis er schliesslich 1747 in die Schatzkammer von Punjab, später Britisch-Indien, gelangte. 1849 wurde der damals erst elfjährige indische Herrscher Duleep Singh (1838–1893) von der britischen Kolonialmacht gedrängt, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der auch die Übergabe des Diamanten an die englische Königin Victoria (1819–1901) beinhaltete. So gelangte der Stein nach Grossbritannien.
War der Diamant ein Geschenk an Königin Victoria?
Immer wieder forderten Gegner der Monarchie, dass der Koh-i-Noor seinen Weg zurück nach Indien finden soll. Dabei steht besonders die Frage im Vordergrund, ob der junge Duleep Singh den Diamanten freiwillig übergeben hat. 2016 prüfte ein indisches Gericht eine Petition zur Rückgabe des Steines und kam zum Schluss, dass er von der britischen Kolonialmacht weder entwendet noch unter Zwang annektiert worden sei. Das indische Kulturministerium will allerdings weiterhin versuchen, den Diamanten «freundschaftlich zurückzugewinnen», wie es nach dem Gerichtsentschluss mitteilte.
Der Koh-i-Noor schmückte die Krone von Queen Mum (1900–2002), der Mutter von Queen Elizabeth II. Zuvor war er in verschiedene Kronen eingearbeitet, so bei Königin Alexandra (1844–1925) und Königin Mary (1867–1953). Das Schmuckstück wird im Tower von London gelagert, wenn es nicht zu offiziellen Anlässen genutzt wird. Das letzte Mal war dies bei der Beerdigung der Königinmutter im Jahr 2002 der Fall. Damals wurde die Krone auf dem Sarg platziert. Wann die Krone erneut zum Einsatz kommt, ist unklar. Bei der Krönungszeremonie am 6. Mai 2023 scheint es unwahrscheinlich. (bsn)