Prinz Harry (38) kämpft derzeit mit Elton John (76) und weiteren Stars in Grossbritannien vor Gericht. Sie werfen der Verlagsgruppe Associated Newspapers Limited (ANL), zu dem unter anderem die Zeitungen «Daily Mail» und «Mail on Sunday» gehören, vor, illegal Informationen über ihn erlangt zu haben. So seien Privatermittler angeheuert worden, um Abhörgeräte in Autos und Häusern zu installieren und private Telefonate mitzuhören.
In dem Prozess erhebt der Herzog von Sussex aber auch Vorwürfe gegen die Königsfamilie, wie mehrere britische Medien nun berichten. Der Prinz habe schon früher gegen das Abhören vorgehen wollen, bereits seit 2005 habe er davon gewusst. Doch der Palast habe das unterbunden. «Die Institution stellte klar, dass wir nichts über Telefon-Hacking wissen müssen und es wurde mir gegenüber klargemacht, dass die königliche Familie nicht im Zeugenstand sitzen würde, weil es bedeuten würde, in ein Wespennest zu stechen», so Harry, der mit Institution die Königsfamilie meint.
Royals sollen Harry Informationen vorenthalten haben
Und weiter: «Die Institution hat mir ohne Zweifel lange Zeit Informationen bezüglich des Telefon-Hackings vorenthalten und das wurde mir erst in den letzten Jahren klar, seit ich meinen eigenen Anspruch mit anderem Rechtsbeistand verfolgt habe.»
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Seine Seifenblase, in Bezug auf das, was er gewusst habe, sei 2020 geplatzt, als er aus dem Vereinigten Königreich in die USA gezogen sei. Mit einem weiteren Verlag, News Group Newspapers (NGN), zu dem auch «The Sun» gehört, habe der Palast sogar eine Vereinbarung gehabt. Sie hätten nicht mal darüber diskutieren dürfen, Ansprüche gegen NGN geltend zu machen, bis der Rechtsstreit gegen sie im Zusammenhang mit dem Abhören von Telefonen beendet sei, berichtet «The Guardian».
Darauf konditioniert, sich nicht zu beschweren
Prinz Harry pflegt seit langem ein schwieriges Verhältnis zur britischen Presse. Ursprung war der Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana (1961–1997), schlimmer wurde es durch die Berichterstattung über seine Ehefrau, Herzogin Meghan (41). «Als Mitglied der Institution galt jedoch die Devise: ‹Beschwere dich nie, erkläre nichts›. Es gab keine Alternative, ich war darauf konditioniert, dies zu akzeptieren», erklärt Harry sein langes Warten bis zur Klage.
Ob andere Mitglieder Ansprüche geltend gemacht haben, weiss Harry nicht. Er stellt klar: «Es besteht der Irrglaube, dass wir alle in ständiger Kommunikation miteinander stehen, aber das ist nicht wahr.» (bsn)