Spanier beschimpfen König und bewerfen ihn mit Schlamm
0:44
Bei Besuch in Krisengebiet:Spanier bewerfen König mit Schlamm

Volksnah? Fehlanzeige!
König Felipe und Königin Letizia verärgern mit neuen Porträts

Während in Spanien immer noch viele Menschen mit den Folgen der schweren Flutkatastrophen kämpfen, präsentieren König Felipe und Königin Letizia ihre neuen Porträts anlässlich des 10. Thronjubiläums. Der Prunk der Bilder kommt allerdings nicht gut an.
Publiziert: 28.11.2024 um 15:25 Uhr
1/6
König Felipe und Königin Letizia sitzen seit 10 Jahren auf dem spanischen Thron.
Foto: IMAGO/PPE

Auf einen Blick

  • Spanisches Königspaar enthüllt Jubiläumsporträts, Timing sorgt für Kritik
  • Luxuriöse Aufnahmen inmitten von Überschwemmungen und Volkszorn
  • 20 Jahre Ehe, 10 Jahre Thronjubiläum, 2 separate Porträts
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_884.JPG
Silja AndersRedaktorin People

König Felipe und Königin Letizia von Spanien haben dieses Jahr eine Menge zu feiern. Im Mai zelebrierten sie ihren 20. Hochzeitstag, im Juni dann das 10. Thronjubiläum. Aus diesem Anlass fotografierte die Starfotografin Annie Leibovitz (75) das Königspaar von seiner besten Seite. Jetzt wurden die Thronjubiläumsporträts enthüllt.

Der König steht majestätisch in seiner Militäruniform als «Capitán General», also Oberbefehlshaber aller spanischen Streitkräfte. Seine Gattin trägt ein schwarzes, schulterfreies Kleid von Balenciaga, dazu eine rote Stola aus reinster Seide und teuren Diamantschmuck. Aufgenommen wurden die Bilder im Palast in Madrid zu Beginn des Jahres.

Die Bilder triefen vor Wohlstand

Kein Zweifel: Die Porträts sind für ein Königspaar mehr als angemessen. «Bild» schreibt zu den Fotos: «Bei den Bildern handelt es sich um ein Diptychon mit gedruckter Fotografie, hergestellt mit UV-trocknenden Tinten auf grundierter Polyesterleinwand.» Es sind also nicht nur die Outfits der beiden pompös, die Kulisse majestätisch, sondern die Bilder selbst auch aufwendig hergestellt – und sicher nicht billig.

Zu jedem anderen Zeitpunkt oder in jedem anderen Jahr hätte das spanische Volk die Porträts seines Königspaares wohl bewundert, wäre vielleicht sogar stolz darauf gewesen, dass das Land von zwei so wahrlich royalen Personen geführt wird. Allerdings haben die Spanierinnen und Spanier im Moment ganz andere Sorgen.

Schlecht gewählter Zeitpunkt

Vor wenigen Wochen kam es in Teilen des Landes zu heftigen Überschwemmungen, unzählige Menschen verloren ihren Besitz und ihr Daheim und kämpfen nun ums blanke Überleben. In diesen Zeiten zu sehen, wofür König Felipe und Königin Letizia ihr Geld ausgeben – zu dem wohlgemerkt auch Steuergelder gehören – und den Luxus des Paares unter die Nase gerieben zu bekommen, dürfte sich für das Volk in Not wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen. 

Als das Königspaar vor einigen Wochen nach Valencia reiste, um den Menschen dort beizustehen, traf sie eine Welle des Hasses. Sie wurden mit Schlamm beworfen und mit «Mörder» beschimpft. Das Volk gibt dem Königspaar und der Regierung die Schuld an der Katastrophe, denn ihrer Ansicht nach hätten die zahlreichen Opfer vermieden werden können, wenn sie rechtzeitig gewarnt worden wären oder Hilfe schneller gekommen wäre.

Der Zeitpunkt der Porträt-Enthüllung hätte also kaum schlechter sein können. Ausserdem entschied sich Annie Leibovitz, das Königspaar zwar gemeinsam zu fotografieren, am Ende aber zwei Bilder daraus zu machen. Das feuert die Gerüchteküche noch mehr an, denn seit Monaten wird spekuliert, dass die Ehe von König Felipe und Königin Letizia nur noch auf dem Papier besteht und die Königin sogar fremdgegangen sein soll.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?