Fertig gestichelt: Gestern wurde bekannt, dass Piers Morgan (55) wegen einem Streit um seine Aussagen zu dem kontroversen Interview von Oprah Winfrey (67) mit Herzogin Meghan (39) und Prinz Harry (36) von seinem TV-Job zurücktritt. Der Brite hatte sich zuvor bei «Good Morning Britain» dermassen mit Co-Moderator Alex Beresford (40) zerstritten, dass er schliesslich aus seiner eigenen Sendung stürmte.
Einen Tag später hat sich der berühmte TV-Mann nun den Reportern gestellt, während er seine Tochter zur Schule brachte. Und klargestellt, dass er den drastischen Schritt absolut nicht bereut. «Ich glaube an Redefreiheit, ich glaube, dass man eine eigene Meinung haben darf», sagt Morgan zu «Sky News».
Interview sei «verachtenswert»
«Wenn die Leute Meghan Markle glauben wollen, dann dürfen sie das tun. Ich glaube fast nichts, was aus ihrem Mund kommt. Und ich glaube, dass der Schaden, den sie der britischen Monarchie und der Queen angetan hat, enorm ist.» Die Tatsache, dass Prinz Philip (99) derzeit im Spital liegt, macht die Veröffentlichung des Interviews für Morgan «verachtenswert»: «Und wenn ich für meine ehrliche Meinung den Kopf hinhalten muss, dann sei es so», fügte er vor den Reportern an.
Zuvor hatte der TV-Mann schon auf Twitter klargestellt, dass er weiterhin zu seinen Worten steht. Zu einem Zitat von Winston Churchill (1874 - 1965) – «Die Idee mancher Leute von Redefreiheit ist, dass sie frei sagen können, was sie wollen, aber wenn dann jemand anderes irgendetwas erwidert, dann ist das ungeheuerlich» – schrieb er: «Am Montag sagte ich, ich hätte Meghan Markle in ihrem Oprah-Interview nicht geglaubt. Ich hatte Zeit, über diese Meinung nachzudenken – und ich tue es immer noch nicht.» Er werde jetzt gerne mehr Zeit mit «seinen Meinungen verbringen».
Auszeit sei «temporärer Winterschlaf»
Laut eigenen Angaben sieht Morgan sein derzeitiges Sendungs-Aus als «temporären Winterschlaf». Der Moderator wolle aber schon bald wieder auf die Bildschirme zurückkehren: «Ich habe immer ein paar Eisen im Feuer. (...) Alle, die mich gerne ganz streichen wollen, werden sehr enttäuscht sein.»
Nach einem Ausschnitt aus dem Oprah-Interview, in dem Meghan sagte, dass ihr Hilfe verweigert wurde, nachdem sie enthüllt habe, dass sie suizidgefährdet sei, stichelte Morgan am Montag in «Good Morning Britain»: «Wer hat das gesagt? An wen hast du dich gewendet? Es tut mir leid, aber ich glaube Meghan kein Wort. Ich würde ihr nicht mal glauben, wenn sie mir das Wetter voraussagt.» Einen Tag später ruderte Morgan dann zurück und sagte, dass er seine Aussage nur darauf bezogen habe, dass Meghan Hilfe verweigert wurde.
Meghan soll sich selbst beschwert haben
Doch der Schaden war angerichtet. Laut «The Sun» gingen bei der britischen Medienaufsicht Ofcom inzwischen über 41'000 Beschwerden ein. Wie der «Good Morning Britain»-Moderator Chris Ship sagt, soll sogar Herzogin Meghan selbst sich direkt beim ITV-CEO Carolyn McCall (59) beschwert haben.
Es scheint ausserdem so, dass der Abgang von Piers Morgan auch Einfluss auf die Aktien von ITV hat. Die sank gestern um ganze fünf Prozent. Am Dienstag verkündete der Sender allerdings auch seine Jahreszahlen und machte bekannt, dass er 2020 33,5 Prozent weniger Gewinn einnahm. Laut dem «Markets.com»-Finanzexperten Neil Wilson könnte Morgans Abgang an dem Sinkflug aber trotzdem nicht unschuldig sein: «Man kann ihn lieben oder hassen, Piers Morgan sorgt für eine gute Quote.» (klm)