Am Mittwoch erlitt die thailändische Prinzessin Bajrakitiyabha (44) einen schweren Schlaganfall. Sie trat bei einer Hundeschau der Armee rund zwei Fahrstunden nordöstlich von Bangkok auf – und brach beim Training mit ihren Tieren zusammen. Seither ist das Schicksal der Tochter des regierenden Königs Rama X (70) ungewiss.
Der schottische Journalist Andrew MacGregor Marshall (51), der für gewöhnlich gut über Geschehnisse am thailändischen Hof unterrichtet ist, vermeldet, dass die erste der Thronfolge bereits tot sei, aber künstlich am Leben erhalten werde. Das, um während der touristischen Hauptsaison keine Staatstrauer ausrufen zu müssen. Mittlerweile veröffentlichte Marshall weitere Informationen darüber, warum die Prinzessin in einem solch schlechten Zustand sei: Bajrakitiyabha habe ein Aneurysma im Gehirn gehabt, das geplatzt sei, so zitiert der Journalist die behandelnden Ärzte aus dem Chulalongkorn-Krankenhaus in Bangkok. «Nicht einmal die besten Neurochirurgen der Welt, hätten ihr Leben retten können», schreibt Marshall weiter.
Menschen beten für Gesundheit der Prinzessin
Der Palast lässt in den thailändischen Medien verlauten, dass Bajrakitiyabha Narendira Debyavati, so der volle Name der Prinzessin, im Spital behandelt werde. In den Abendstunden, nachdem der Vorfall in Thailand öffentlich wurde, beteten Menschen in den Strassen Bangkok für die Gesundheit der Königstochter.
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Die Tochter von Rama X wurde 1978 im Dusit Palast in Bangkok als erstes Kind des damaligen Thronfolgers Vajiralongkorn geboren. Ihre Mutter Soamsawali (65)ist die erste Frau und Cousine des heutigen Königs. Das Paar liess sich 1991 scheiden.
Doktorin, Aktivistin und Stabschefin
Prinzessin Bajrakitiyabha studierte in Thailand Jura und internationale Beziehungen und machte 2005 ihren Doktor der Rechtswissenschaft an der Cornell Law School in New York. Anschliessend arbeitete sie rund zehn Jahre in Österreich, Slowenien und der Slowakei als ständige Vertreterin der Uno. 2014 kehrte die Prinzessin zurück in ihre Heimat, wo sie erst als Staatsanwältin und später als Stabschefin des königlichen Sicherheitspersonals tätig war. Diese Position hatte sie bis zu ihrem Zusammenbruch inne.
Die thailändische Royal rief auch das «Kamlangjai»-Projekt ins Leben, das sich für die Wiedereingliederung straffällig gewordener Frauen nach der Haft einsetzt. Auch setzt sich Bajrakitiyabha für bessere Haftbedingungen von Schwangeren in thailändischen Gefängnissen ein. Sie ist Mitbegründerin und Initiandin der «Bangkok Rules» einer Charta der Uno mit 70 Regeln für den Umgang mit weiblichen Gefangenen und Frauen mit Bewährungsstrafen.
Keine Chance auf den Thai-Thron
Über das Privatleben der Prinzessin ist so gut wie nichts bekannt. Nur, dass sie mehrere Hunde besitzt. Sie soll nicht verheiratet sein und keine Kinder haben. Sollte sich Bajrakitiyabha von dem schweren Anfall wieder erholen, hat sie dennoch wenig Chancen darauf, Königin von Thailand zu werden, obwohl sie die Erstgeborene von Rama X ist. Ihr Vater wünscht sich aber einen männlichen Thronfolger. Ein Wunsch, der sich nur schwer erfüllen wird. Sein einziger Sohn Prinz Dipangkorn (17), der in Deutschland zur Schule geht, soll autistisch sein und nicht in der Lage sein, sein Erbe anzutreten, wie ein Palast-Angestellter einst der «Bild» sagte.