Thailändische Prinzessin offenbar hirntot
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Zusammenbruch beim Joggen:Thailändische Prinzessin offenbar hirntot

Ist die Königstochter (44) klinisch tot? Hat sie noch Chancen?
Das Drama um die thailändische Prinzessin Bajrakitiyabha

Die älteste Tochter von Thailands Monarch soll am Mittwoch einen fatalen Zusammenbruch erlitten haben. Insiderberichten zufolge ist die Prinzessin klinisch tot. Der Bangkoker Palast dagegen verbreitet eine andere Version der tragischen Ereignisse am Hof.
Publiziert: 18.12.2022 um 02:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2022 um 09:49 Uhr
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Soll am Mittwoch einen fatalen Zusammenbruch erlitten haben: die thailändische Prinzessin Bajrakitiyabha Narendira Debyavati, die älteste Tochter von Monarch Rama X.
Foto: NurPhoto via Getty Images

Das Königreich Thailand befindet sich im Bann eines Dramas, bei dem niemand richtig zu wissen scheint, was Sache ist. Im Zentrum des Dramas stehen eine Prinzessin, die um ihr Leben kämpft – oder bereits tot ist – und ein von Thailand geächteter ausländischer Journalist, der über beste Kontakte in den Palast verfügt. Der gleiche Journalist hatte schon den Tod des verehrten Monarchen Bhumibol Adulyadej (†88) im Oktober 2016 mehr als eine Stunde vor der offiziellen Todesbestätigung gemeldet.

Beim Journalisten handelt es sich um den Schotten Andrew MacGregor Marshall (51), einer Persona non grata – unerwünschten Person – in Thailand, die bei einer Einreise sofort verhaftet würde. Bei der Prinzessin handelt es sich um Bajrakitiyabha Narendira Debyavati (44), die älteste Tochter von Monarch Maha Vajiralongkorn (70) aus dessen erster Ehe.

Am Mittwoch erlitt die Prinzessin einen schweren Schlag- oder Herzanfall. Sie trat bei einer Hundeschau der Armee rund zwei Fahrstunden nordöstlich von Bangkok auf – und brach beim Training mit ihren Tieren zusammen. MacGregor meldete den Zusammenbruch der Königstochter umgehend auf Facebook mit allen Details. Wie der König persönlich ins Gebiet geeilt sei und die Prinzessin dann von Militärhelikoptern begleitet nach Bangkok evakuiert wurde.

Stundenlanger Kampf

Dabei habe die Prinzessin noch vor Ort, trotz aller Anstrengungen, nicht wiederbelebt werden können. Auf Geheiss des Monarchen hätten Ärzte noch in der Provinz stundenlang um das Leben seiner Tochter gekämpft. Ohne Erfolg. Sie sei bereits klinisch tot und hirntot, werde mittels Maschinen künstlich am Leben gehalten, will MacGregor wissen. Dies, während thailändische Medien fast einen Tag lang zum Vorfall schwiegen. Dann erfolgte eine Erklärung des Palastes, die Prinzessin befinde sich im Spital. Ohne Erklärung, wie es um sie stehe. Sie steht theoretisch an erster Stelle der Thronfolge. König Rama X wünscht thailändischen Quellen zufolge aber einen männlichen Thronfolger, auch wenn sein bevorzugter, in Deutschland zur Schule gehender Sohn Dipangkorn Rasmijoti (17) mit einer Autismus-Diagnose lebt, was eine Thronfolge unwahrscheinlich macht.

Vier Tage nach dem mutmasslichen fatalen Zusammenbruch der Prinzessin finden inzwischen landesweit Gebete für eine rasche Genesung der Königstochter statt. Auch ihr Vater und dessen Gemahlin Königin Suthida (44) besuchten die offenbar Komatöse am Freitag im Spital – der Vater gleich viermal.

Dies, obschon der gewöhnlich zu thailändischen Royal-Fragen bestens informierte MacGregor unmissverständlich klarstellt, dass die Prinzessin keinerlei Chancen auf Heilung habe. Seinen Quellen zufolge seien schon andere thailändische Royals länger künstlich am Leben gehalten worden, auch Monarch Bhumibol, um die Todeszeit zu verzögern. Derweil spekulieren Thais in sozialen Medien, dass die Prinzessin auf ein Spendenherz warte.

«Sie ist gestorben. Lasst sie gehen.»

Der Palast will zum jetzigen Zeitpunkt wohl auch keine nationale Trauerfeier ausrufen. Thailand erwartet über die Festtage und nach der Pandemie grosse Einnahmen, insbesondere im Tourismussektor. Doch für die Prinzessin gebe es keinerlei Hoffnung, sagt MacGregor. «Aus königlichen Kreisen verlautet, dass die offizielle Bekanntgabe des Todes von Bajrakitiyabha bis nach Neujahr verschoben werden könnte», schreibt der Insider auf Facebook. Dies, «um grösseren Schaden für die Wirtschaft zu vermeiden». Im Palast gebe es «Diskussionen darüber».

«Sie werden so tun, als ob sie noch eine Weile am Leben bleiben würde», schreibt MacGregor. «Sie ist am Mittwoch gestorben. Lasst sie gehen.»

Prinzessin Bajrakitiyabha hatte in den USA Jura studiert und danach eine Diplomatenlaufbahn eingeschlagen. Sie arbeitete für die Vereinten Nationen und war von 2012 bis 2014 thailändische Botschafterin in Österreich. Seit knapp zwei Jahren arbeitet sie in führender Position bei der königlichen Leibwache.

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