Darum gehts
- Drogenskandal in dänischer Leibgarde aufgedeckt. Alkohol- und Drogenmissbrauch im Alltag einiger Soldaten
- Video zeigt Soldat, der Kokain von königlichem Säbel schnupft
- Von 151 befragten Ex-Gardisten wussten 97 von verbreitetem Drogenkonsum
Ein schockierender Bericht des dänischen Fernsehsenders TV2 hat einen Drogenskandal in der königlichen Leibgarde Dänemarks aufgedeckt. Recherchen zeigen, dass Alkohol- und Drogenmissbrauch offenbar zum Alltag einiger Soldaten gehören.
Die Enthüllungen sind besonders brisant, da die Leibgardisten nicht nur eine touristische Attraktion darstellen, sondern auch wichtige Sicherheitsaufgaben erfüllen. Sie bewachen mit automatischen Waffen ausgerüstet das Königshaus und andere bedeutende Einrichtungen und sind ausserdem für den Schutz von König Frederik X. (56) und seine Gattin Königin Mary (53) verantwortlich.
Halb nackter Soldat schnupft Koks vom königlichen Säbel
Ein besonders verstörendes Video aus dem Jahr 2023 zeigt einen fast nackten Soldaten, der Kokain von einem königlichen Säbel schnupft, während Kameraden ihn anfeuern. Obwohl die Beteiligten damals vom Dienst suspendiert wurden, behielten sie ihren Sold.
Laut der TV2-Untersuchung handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Von 151 befragten ehemaligen Gardisten gaben 97 an, von verbreitetem Drogenkonsum in der Einheit gewusst zu haben.
Ein anonymer Ex-Soldat namens Karl berichtet: «Der Dienst kann sehr anstrengend sein. Ich habe mit einigen anderen bis zu dreimal pro Woche Kokain geschnupft.» Ein weiterer, William, bestätigte: «Alle wussten, dass Kameraden im Dienst waren, Wache standen und dabei zugedröhnt waren.»
Bei der Garde gilt eigentlich eine strikte Null-Toleranz
Der ehemalige Gardist Viktor Thomsen äusserte sich offen zu den Missständen: «Ich hatte mit einigen Dienst, die dafür nicht geeignet waren. Das ist ja wirklich gefährlich. Ich war so stolz, bei der Leibgarde dienen zu dürfen. Mein Stolz verschwand, als ich dann dabei war.»
Die Leibgarde reagierte auf die Vorwürfe mit einer Erklärung auf Linkedin. Darin wird betont, dass von 2018 bis 2024 etwa 7000 Wehrpflichtige in der Einheit dienten. Im Jahr 2024 seien bei 3500 durchgeführten Tests nur 13 Verstösse festgestellt worden. Die Garde beteuert eine strikte Null-Toleranz-Politik gegenüber Drogenmissbrauch.