Harry (35) und Meghan (38) haben sich vom königlichen Palastleben in England verabschiedet und versuchen mit ihrem elfmonatigen Söhnchen Archie in ihrer neuen Wahlheimat Kalifornien zurechtzukommen. So ganz lässt sich die Vergangenheit nicht abstreifen. Das Paar befindet sich im Rechtsstreit mit einem Boulevardblatt, und das Anwesen der beiden in Los Angeles wird rund um die Uhr von Paparazzi belagert.
Und offenbar will Harry auch gar nicht ganz mit der Vergangenheit abschliessen. Berichten zufolge arbeiten der Herzog und die Herzogin von Sussex zusammen mit Journalisten an einer Biografie. Das wurde am Wochenende durch britische Medien bekannt. Demnach sind die Ex-Royals im Gespräch mit mehreren Autoren, um in einem Buch zu enthüllen, wie ihre «wahre Welt» aussehe.
Buckhingham Palace weiss offenbar seit mehreren Monaten von der geplanten Biografie seines abtrünnigen Sprösslings. Autoren sollen bereits bei mehreren Engagements von Meghan anwesend gewesen sein. Schon jetzt sorgt das geplante Buch mit dem Arbeitstitel «Thoroughly Modern Royals» (Durch und durch moderne Royals) für Furore. In der britischen Königsfamilie herrschen Berichten zufolge Bedenken darüber, wie detailliert über das persönliche Leben von Royals und über das Leben hinter den Palastmauern ausgepackt wird, berichtet die «Telegraph».
Palastverrat?
Doch die Biografie hat einen Haken. Es soll sich nicht um die offizielle Biografie von Harry und Meghan handeln. Die beiden Autoren Omid Scobie und Carolyn Durand sind Palast-Experten – Scobie ist der Palastberichterstatter von «Harper's Bazaar». Er gilt als Vertrauter der Sussexes, der in den vergangenen acht Jahren exklusiven Zugang zum Paar genoss.
Durand blickt auf 15 Jahre Palastberichterstattung für verschiedene Abnehmer zurück. Die beiden arbeiten demnach seit Sommer 2018 im Auftrag des New Yorker Verlages Dey Street Books an der Biografie. Beide gelten als Anhänger von Meghan, die mit der Briten-Presse auf Kriegsfuss stand, und werden die Ex-Schauspielerin und ihren Mann wohl auch in gutem Licht zeigen.
Harry und Meghan sollen den beiden auch bereits ein Interview für das Buch gegeben haben, doch die Autoren hüten sich offenbar davor, im Namen der Sussexes zu sprechen. Dieser Umstand wiederum könnte Tür und Tor für die Preisgabe von pikanten Details öffnen – ohne, dass Harry und Meghan direkt für Palastverrat beschuldigt werden könnten.
Biografie als Richtigstellung und Geschäft
Harry würde mit einer inoffiziellen Biografie dem Vorgehen seiner Mutter Prinzessin Diana (†36) folgen. Sie war insgeheim an der von Andrew Morton verfassten Biografie «Diana: Ihre wahre Geschichte» beteiligt und hat ihre Freunde dazu ermutigt, Dinge richtigzustellen.
Laut Dianas ehemaligem Privatsekretär Patrick Jephson sei es «übliche königliche Praxis», mit Autoren und Journalisten zusammenzuarbeiten und gleichzeitig diejenigen zu meiden, die unangenehm seien. Für Harry und Meghan wiederum gehe es mit einer Biografie nicht nur ums Image. Für sie sei es ein Geschäft, ein wichtiger Teil des Selbstmarken- und Marketingprozesses.
Um ihre Version der Dinge zu unterstreichen, haben der Herzog und die Herzogin von Sussex den britischen Boulevardblättern «The Sun», «Daily Mail», «Daily Express» und «Daily Mirror» unlängst in einem Brief mitgeteilt, dass sie jegliche Zusammenarbeit mit den Zeitungen wegen «verzerrter, falscher oder invasiver» Berichterstattung einstellen. Mit ihrer Biografie sind die Sussexes offenbar um Richtigstellungen bemüht.
«Thoroughly Modern Royals» soll voraussichtlich am 11. August erscheinen. (kes)