Am Mittwoch wurde der Druck der öffentlichen Empörung zu stark: Prinz Andrew (59) ist nicht mehr zu halten, und seine Mutter Königin Elizabeth II. (93), muss ihn aller offiziellen Ämter entheben. Letzter Auslöser ist ein zur Reinwaschung gedachter BBC-Auftritt vom vorletzten Samstag, in dem Andrew auf die Vorwürfe im Missbrauchsskandal um US-Millionär Jeffrey Epstein (1953–2019) reagiert.
Das feige und verlogen wirkende TV-Interview wird zum Desaster, Sponsoren von royalen Stiftungen springen ab. Zur Schadensbegrenzung bleibt einzig das finale Mittel der Entmachtung von Prinz Hasenherz.
Prunkvolles Leben voller Freizeit, weich gebettet
Um Andrews Sturz zu illustrieren, ist eine kurze Rückblende nötig: Der Duke of York wird 1960 als drittes Kind von Königin Elizabeth II. und Prinz Philip (98) geboren. Von Beginn weg ist klar: Die grosse Verantwortung und die Krone übernehmen andere, auf Andrew wartet ein prunkvolles Leben voller Freizeit, weich gebettet auf dem Geld seiner Untertanen, dem anstrengenden höfischen Zeremoniell ist er bloss selten unterworfen.
Um da nicht auf die schiefe Bahn zu geraten, wäre ein starker, aufrichtiger Charakter nötig wie jener seiner Schwester, Prinzessin Anne (69). Oder zeitintensive Hobbys wie der Architektur- und Landwirtschaftsspleen seines älteren Bruders Charles (71).
Andrew bereits in den frühen 1980ern der «geile Andy»
Doch Andrew interessiert sich von klein auf viel eher für den Müssiggang und die eigene Libido und schreckt auch vor Erfahrungen mit der Halbwelt nicht zurück. Sein Denken ist triebgesteuert und vernebelt ihm die Sinne und die Wahrnehmung – bis heute. 1981 lernt er – angeblich über ein Blind Date – die US-amerikanische Schauspielerin Koo Stark (heute 63) kennen.
Als die Boulevardzeitung «The Sun» deren Vergangenheit als Pornosternchen enthüllt und den Prinzen zum Gaudi des Königreichs mit dem Übernamen «Randy Andy» («geiler Andy») tituliert, zieht seine Mutter erstmals die Reissleine und zwingt ihn zur Beendigung der 18-monatigen Affäre.
«Never explain, never complain» ist Geschichte
Fortan geht er seinen entsprechenden Interessen diskreter und scheinbar ohne verfolgbare Spuren nach. Bis der Epstein-Missbrauchsskandal, in welchen offenbar auch andere sogenannte Schwerenöter wie Ex-US-Präsident Bill Clinton (73) verwickelt sein sollen, das jahrzehntelange Treiben des Lust-Prinzen grell beleuchtet.
Dass die Queen nach anfänglichem Zaudern reagiert, zeigt: Die scheinbar ewig währende Zeit ihres mantraartig heruntergebeteten Grundsatzes «Never explain, never complain» («nie etwas erklären, sich nie beschweren») ist vorbei, solch toxische Geschichten kann selbst sie nicht mehr aussitzen. #MeToo hat nun sogar den Buckingham-Palast heimgesucht.