Die Vorwürfe, die Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) in ihrer Netflix-Doku gegen das britische Königshaus und vor allem Prinz William (40) erhoben haben, wiegen schwer. Der Herzog von Sussex wirft seinem Bruder unter anderem vor, ihn bei einem Krisentreffen angeschrien zu haben. Der Thronfolger und seine Familie lassen sich von all den Anschuldigungen aber nichts anmerken.
Stattdessen zeigten sie sich strahlend in London. Prinzessin Kate (40) lud zu ihrem jährlichen Weihnachtskonzert ein – diesmal zu Ehren von Queen Elizabeth II. (†96). Kate und William erschienen gemeinsam mit ihren beiden ältesten Kindern Prinz George (9) und Prinzessin Charlotte (7) zum Gottesdienst in der Westminster Abbey. Gemäss der «Times» habe die Familie «gefasst» gewirkt.
Königsfamilie unterstützt William und Kate beim Konzert
Unterstützung bekamen William und Kate auch von weiteren Royals. König Charles III. (74) erschien mit Ehefrau und Königsgemahlin Camilla (75). Dazu kamen ebenfalls Mike (44) und Zara Tindall (44), Gräfin Sophie (57) sowie Prinzessin Eugenie (32) und Prinzessin Beatrice (34). Wie die «Daily Mail» berichtet, liess sich auch Kates Eltern Carole (67) und Michael Middleton (73), ihre Schwester Pippa (39) und Bruder James (35) das Konzert nicht entgehen.
Die Netflix-Doku von Harry und Meghan
Die Entspanntheit der Königsfamilie könnte folgenden Grund haben: Die neue Netflix-Dokureihe ist nach Einschätzung eines Experten keine allzu grosse Bedrohung für den Palast. «Ich denke eigentlich, dass der Palast einigermassen erleichtert sein wird, dass das alles ist», sagte der Monarchie-Beobachter und Verfassungsexperte Craig Prescott von der walisischen Universität Bangor der Deutschen Presse-Agentur.
Palast hat bislang nicht auf die Vorwürfe reagiert
Netflix hatte am Donnerstag die finalen Episoden der mehrteiligen Doku über den Abschied des Paares aus dem Königshaus veröffentlicht. Harry und Meghan hatten dem Königshaus darin ein «schmutziges Spiel» mit den Medien vorgeworfen – sie hätten die britischen Boulevardmedien mit negativen und teilweise falschen Informationen über sie versorgt. Da jedoch kaum konkrete Beispiele gegeben worden seien, sei es auch schwierig, darauf zu reagieren, meint Prescott. Vom Palast gab es zunächst keine Reaktion auf Harry und Meghans Vorwürfe.
Der Experte sieht allerdings durchaus das Risiko, dass sich Harrys Verhältnis zu seinem Bruder William nach der Veröffentlichung weiter verschlechtern könnte. Harry beschreibt seinen Bruder darin als Mann der Institution, während er selbst sich von dieser befreit habe. Auch die Tatsache, dass in der Netflix-Produktion Ausschnitte aus einem BBC-Interview mit Prinzessin Diana zu sehen sind, ist Prescott zufolge eine Provokation. Die BBC selbst hatte sich verpflichtet, die Ausschnitte nicht mehr auszustrahlen, nachdem bekannt wurde, dass sich der damalige Reporter den Zugang zu Diana mit gefälschten Dokumenten verschafft hatte. (bsn/SDA)