Der Ausgestossene greift den Ausgestossenen an: Als erster Royal kritisiert jetzt Prinz Harry (38) seinen Onkel Prinz Andrew (62) erstmals öffentlich. Der in Ungnade gefallene Andrew zahlte letztes Jahr Schweigegeld an die Britin Virginia Giuffre (39). Andrew habe 2001 über den verurteilten US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) Liebesdienste der damals minderjährigen Giuffre erzwungen.
Giuffre erreichte letztes Jahr eine aussergerichtliche Einigung mit Prinz Andrew. Sie muss zu den Missbräuchen schweigen. Harry aber hält in seiner heute Dienstag veröffentlichten Biografie «Spare» nichts davor zurück, über seinen Onkel herzuziehen.
«Die Leute hatten viele Gründe, sich über uns zu beschweren», schreibt der Windsor-Royal. «Sexualverbrechen gehörten nicht dazu.» Die Epstein-Affäre seines Onkels nennt Harry einen «beschämenden Skandal».
«Niemals»
Besonders störend für Harry ist, dass Andrew weiterhin Privilegien geniesse, die ihm selber genommen wurden. So haben Harry und seine Familie keine vom Palast bezahlte Leibwache mehr. Andrew dagegen schon. Obwohl dieser beschuldigt wurde, eine 17-Jährige zweimal sexuell missbraucht zu haben. Im Buckingham-Palast war es offenbar nie Thema, Andrew deswegen die Leibwächter zu streichen.
Seine Frau Meghan (41) habe ihn noch gefragt, so Harry, ob sie nach dem Bruch mit seiner Familie weiterhin Sicherheitspersonal haben werden. Auf jeden Fall, habe er bestimmt geantwortet. Es gebe eine «Verpflichtung» und ein «geltendes Versprechen», Royals zu schützen, zitiert die «Daily Mail» vorab aus Harrys Memoiren.
Sicherheitspersonal werde «niemals» entfernt, war Harry sicher. «Besonders nicht nach dem, was meiner Mutter zugestossen ist», so der Herzog von Sussex – und fügt an: «Auch nicht nach dem Wirbel um meinen Onkel Andrew.» Der werde trotz des Skandals noch immer von Leibwächtern beschützt. (kes)