Der Rechtsstreit wegen sexuellen Missbrauchs zwischen Prinz Andrew (62) und Virginia Giuffre (38) ist beigelegt. Ein Bundesgericht in New York setzte am Dienstag nach der Zahlung einer Entschädigung eine «Vereinbarung über die Einstellung des Verfahrens» zwischen dem zweiten Sohn von Queen Elizabeth II. (95) und der Klägerin in Kraft. Ein Zivilprozess mit vielen unangenehmen Fragen bleibt Prinz Andrew somit erspart.
Der New Yorker Bundesrichter Lewis Kaplan (77) verfügte eine Abweisung der Missbrauchsklage und folgte damit dem Antrag beider Parteien auf Einstellung des Zivilverfahrens. Prinz Andrew und Giuffre hatten sich vergangenen Monat auf eine Entschädigungszahlung in nicht genannter Höhe geeinigt. Gemäss mehreren Berichten soll es sich dabei um 15 Millionen Franken handeln. Der Vereinbarung zufolge sollte ein Antrag auf Klageabweisung eingereicht werden, sobald Giuffre «die Abfindung erhalten hat».
Prinz Andrew wurden militärische Ehrentitel aberkannt
Virgnia Giuffre hatte den Prinzen beschuldigt, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Der heute 62-jährige Prinz wurde nie strafrechtlich verfolgt und hat die Vorwürfe stets bestritten.
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Im Januar hatte das britische Königshaus Andrew seine militärischen Ehrentitel sowie seine verbleibenden karitativen Funktionen entzogen. Nach einem missglückten Versuch, mit einem Fernsehinterview die gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfe zu entkräften, hatte Prinz Andrew bereits 2019 seine royalen Pflichten aufgegeben und sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.
Verwicklung in den Fall Epstein
Giuffre hatte Andrew nach eigenen Angaben durch den US-Milliardär und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019) kennengelernt. Der Fall Epstein und Prinz Andrews Verwicklung in den Skandal sorgen schon seit Jahren für Schlagzeilen. Der bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte Epstein war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben der Behörden nahm der bestens vernetzte Finanzinvestor und Multimillionär sich das Leben.
Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell (60) – eine gute Bekannte von Prinz Andrew – wurde Ende Dezember in einem Gerichtsverfahren in New York von den Geschworenen wegen Sexhandels schuldig gesprochen. Laut Anklage hatte die Britin über Jahre systematisch Minderjährige für Epstein rekrutiert, die von diesem dann sexuell missbraucht wurden. (AFP)