In einem online übertragenen Interview mit dem kanadischen Mediziner, Gabor Maté (79), liess Prinz Harry (38) einmal mehr tief in sein Seelenleben blicken. In Bezug auf seinen Abschied aus dem britischen Königshaus zog der 38-Jährige eine gemischte Bilanz: «Ich habe viel verloren, aber auch viel gewonnen.»
In seinem vorherigen Umfeld hätten seine Kinder nie so aufwachsen können, wie sie es jetzt täten. Neben der Bilanz, die der Prinz zog, ging es in dem Gespräch jedoch auch um Traumata, Verletzlichkeit und die Chance auf Heilung. Dies berichtet «TMZ».
Harry sei «süchtig nach der Presse»
Maté nutzte die Gelegenheit und konfrontierte Prinz Harry direkt mit vier Diagnosen, die er anhand seines Buches «Spare» (deutscher Titel: «Reserve») und auch des Gesprächs getroffen habe. So soll der Royal neben einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), auch an einer Angststörung und Depression leiden.
Dem Arzt zufolge sind die Diagnosen vor allem auf die Kindheit des Prinzen zurückzuführen. Vor allem der Tod seiner Mutter Diana (1961–1997) spiele dabei eine wichtige Rolle.
Wie das Promi-Portal weiter schreibt, hätte Harry den Diagnosen von Maté nicht widersprochen. Von seinem Therapeuten habe er gar bereits eine PTBS diagnostiziert bekommen, so der Prinz. Und: Wie er in «Spare» selbst schreibt, bescheinigte ihm eine Therapeutin bereits vor einigen Jahren, dass er «süchtig nach der Presse» sei.
Harry spricht über Erfahrungen mit Drogen
Harry und seine Frau Herzogin Meghan (41) hatten sich 2020 von ihren offiziellen Pflichten aus dem Königshaus zurückgezogen und sich ein neues Leben in Kalifornien aufgebaut. Mittlerweile hat das Paar zwei Kinder, Archie (3) und Lilibet (1). Mehrere Interviews und Harrys Memoiren, in denen er schwere Vorwürfe gegen die königliche Familie erhebt, haben das Verhältnis stark belastet.
Das Zerwürfnis mit seiner Familie kam in Harrys Gespräch mit Maté auch direkt zur Sprache: Die Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte in einer Therapie habe sich angefühlt, wie eine neue Sprache zu lernen. Er fühle sich dadurch jedoch auch immer weiter von seiner Familie entfernt, die diese Sprache nicht beherrsche, so Harry.
Neben seinen Lektionen aus der Therapie erzählte der Royal – wie auch schon in seinen Memoiren – über seine Erfahrungen mit verschiedenen Drogen, insbesondere über Experimente mit psychoaktiven Substanzen. Obwohl er selbst diese als für sich hilfreich beschrieb, warnte Harry auch davor, Ähnliches ohne professionelle Begleitung auszuprobieren. «Man weiss nie, was kommt», sagte er mit Blick auf Emotionen und Traumata, die möglicherweise ausgelöst werden könnten. (dzc/SDA)