Kaum aus ihren Ferien in Kanada zurück, liessen Prinz Harry (35) und seine amerikanische Frau Meghan (38) die Bombe platzen: Sie wollen nicht mehr Senior Royals sein und treten als hochrangige Mitglieder der britischen Königsfamilie zurück. Das Paar möchte eine «progressivere» Rolle in der Monarchie einnehmen, teilten sie am Mittwoch mit. Seither läuft die Krisenkommunikation hinter den Palastmauern heiss, dort sei man laut Informanten «verletzt» und «enttäuscht».
Herzogin Meghan ist inzwischen nach Kanada zurückgereist, wo Söhnchen Archie auf sie wartete. Harry muss derweil seine Zukunft mit der königlichen Familie aushandeln. Der «Times» zufolge droht Prinz Charles (71) seinem Sohn Harry damit, den Geldhahn abzudrehen. Jährlich fliessen dem Paar umgerechnet 2,6 Millionen Franken zu. Die weitere finanzielle Unterstützung hängt von der künftigen Rolle von Meghan und Harry innerhalb des britischen Königshauses ab.
Die Briten überschlagen sich mit Mutmassungen, Prinz Harry wolle seiner Frau sobald als möglich nach Kanada folgen, dies könnte seine letzte Dienstwoche als hochrangiger Royal sein.
Die britische Monarchie ist erschüttert
Dabei erinnert man sich an «die andere Amerikanerin», die bereits vor acht Jahrzehnten einem britischen Royal den Kopf verdreht hat. Wallis Simpson (1896–1986). Sie war genau wie Meghan geschieden, galt als eigenwillig und beide haben die britische Monarchie in ihren Grundfesten erschüttert.
So geschehen am 11. Dezember 1936, damals ging ein Beben der Entrüstung durch das britische Volk: König Edward VIII. (1894–1972) dankte ab, noch bevor er gekrönt werden konnte. Grund dafür war seine Liebe zu Wallis Simpson. Eine unmögliche Liaison, aus moralischer und politischer Sicht. Die Amerikanerin war bereits geschieden und zum zweiten Mal verheiratet. Edward wollte Wallis heiraten, sobald ihre zweite Scheidung beschlossen war. Die Mehrheit der Briten, Politiker und Hof inklusive, waren gegen eine solche Eheschliessung ihres Königs. Auch weil die anglikanische Kirche die erste Scheidung der Amerikanerin nicht anerkannte.
Ohne Amerikanerin keine Queen
Unbeliebt war Wallis Simpson aber auch, weil man vermutete, dass Edward ihr sexuell hörig war, ausserdem wurde gemunkelt, sie sei eine Nazi-Agentin. Die offensichtlichen Sympathien Edwards zum deutschen Nationalsozialismus waren ein weiterer Grund, warum er sich als König unmöglich eignen würde.
Edwards Rückzug hatte weitreichende Folgen für die Zukunft der britischen Monarchie. An seiner Stelle wurde der jüngere Bruder George VI. (1895–1952) König. Und nur deshalb sitzt heute Queen Elizabeth II. auf dem Thron, die Tochter von George. Jetzt verabschiedet sich ihr Enkel Prinz Harry aus den royalen Pflichten, genau wie einst ihr Onkel Edward – und das wegen der Liebe zu einer Frau, notabene einer Amerikanerin.
Die Situation ist heute weit weniger dramatisch als damals. Man steht nicht vor einem Weltkrieg, und Harry war zwar mal dumm genug, an einer Party im Nazi-Kostüm zu erscheinen – darum kann man ihm aber keine politische Gesinnung in dieser Richtung vorwerfen. Zudem wurde Meghan herzlich vom britischen Volk und der königlichen Familie aufgenommen, man erhoffte sich von ihr frischen Wind in den staubigen Palasthallen. Und vor allem durften sie und Harry mit dem Segen der Queen heiraten. Wenn sich Prinz Harry jetzt von seinen königlichen Pflichten verabschiedet, ist das weitaus weniger tragisch, er ist bloss die Nummer 7 in der Thronfolge ohne reelle Chancen auf eine Thronbesteigung.
Meghan hat sich viele Sympathien verspielt
Mit dem angekündigten Rückzug des Paars hat sich die Herzogin allerdings viele Sympathien verspielt. Man wundert sich, was für eine Macht sie über Harry ausübt, Meghan dürfte beim britischen Volk derzeit wohl fast so unbeliebt sein, wie damals Wallis Simpson. Sie und Edward wurden im Exil nicht glücklich, eine spätere Rückkehr wurde ihnen aber verwehrt. «Du kannst nicht abdanken und die Privilegien behalten», kommentierte Wallis die schwierige Situation später in ihren Memoiren. Das Grab der Herzogin liegt übrigens auf dem königlichen Friedhof von Frogmore bei Windsor, also unweit des Wohnsitzes von Herzogin Meghan und Prinz Harry. Dort wollen sie nach wie vor die eine Hälfte ihrer Zeit verbringen, die andere in Nordamerika.
Er steht seit 45 Jahren im Dienste Ihrer Majestät: Starkoch Anton Mosimann (72). Bereits die vierte Generation der britischen Royals vertraut sich dem Schweizer an, wenn es um die Kulinarik für grosse Anlässe geht. So bekocht er Queen Elizabeth (93) jedes Jahr zu Weihnachten, im Clarence House ist er auch privat als Gast willkommen, die Queen hat ihm 2004 einen Orden verliehen. Mehrmals pro Monat richtet der Koch, der ursprünglich aus Nidau BE stammt, Caterings für Wohltätigkeitsanlässe von Prinz Charles (71) aus und war für das Festessen an der Hochzeit von Prinz Harry (35) und Meghan (38) verantwortlich.
Sie waren an der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan zugegen, was für einen Eindruck haben Sie von den beiden bekommen?
Anton Mosimann: Es sind beides sehr charmante und herzliche Menschen. Sie haben anschliessend eine Party für das ganze Personal gegeben, das an ihrer Feier im Einsatz war, vom Sicherheitsmann bis zur Kellnerin. Meghan und Harry sind beide sehr nahbar und haben viele Hände geschüttelt und so echte Wertschätzung gezeigt.
Was sagen Sie zum Rückzug des Paars?
Ich muss zugeben, dass mich dieser Schritt sehr überrascht und enttäuscht. Ich koche seit vier Generationen für die Royals, das ist eine sehr grosse Ehre für mich. Dieser Rückzug muss für die Queen eine Enttäuschung sein, sie tut mir leid, zuerst der Skandal um Prinz Andrew und jetzt das. Die Queen ist eine unglaublich liebenswürdige und hart arbeitende Person. Erwartet habe ich so drastische Veränderungen tatsächlich nicht. Ich hoffe aber, dass sich das Verhältnis zwischen dem jungen Paar und der königlichen Familie wieder harmonisieren wird. Abwarten und Tee trinken, wie man in England so schön sagt.
Meghan weht jetzt in England ein steifer Wind entgegen.
Das ist schade. Ich habe sie öfter an Wohltätigkeitsveranstaltungen erleben dürfen. Einmal war sie bereits hochschwanger, das habe ich bei der Kreation des Menüs berücksichtigt, damit sie bedenkenlos essen kann. Sie mag leichte, einfache und ehrliche Kulinarik und bedankt sich jeweils persönlich.
Katja Richard
Er steht seit 45 Jahren im Dienste Ihrer Majestät: Starkoch Anton Mosimann (72). Bereits die vierte Generation der britischen Royals vertraut sich dem Schweizer an, wenn es um die Kulinarik für grosse Anlässe geht. So bekocht er Queen Elizabeth (93) jedes Jahr zu Weihnachten, im Clarence House ist er auch privat als Gast willkommen, die Queen hat ihm 2004 einen Orden verliehen. Mehrmals pro Monat richtet der Koch, der ursprünglich aus Nidau BE stammt, Caterings für Wohltätigkeitsanlässe von Prinz Charles (71) aus und war für das Festessen an der Hochzeit von Prinz Harry (35) und Meghan (38) verantwortlich.
Sie waren an der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan zugegen, was für einen Eindruck haben Sie von den beiden bekommen?
Anton Mosimann: Es sind beides sehr charmante und herzliche Menschen. Sie haben anschliessend eine Party für das ganze Personal gegeben, das an ihrer Feier im Einsatz war, vom Sicherheitsmann bis zur Kellnerin. Meghan und Harry sind beide sehr nahbar und haben viele Hände geschüttelt und so echte Wertschätzung gezeigt.
Was sagen Sie zum Rückzug des Paars?
Ich muss zugeben, dass mich dieser Schritt sehr überrascht und enttäuscht. Ich koche seit vier Generationen für die Royals, das ist eine sehr grosse Ehre für mich. Dieser Rückzug muss für die Queen eine Enttäuschung sein, sie tut mir leid, zuerst der Skandal um Prinz Andrew und jetzt das. Die Queen ist eine unglaublich liebenswürdige und hart arbeitende Person. Erwartet habe ich so drastische Veränderungen tatsächlich nicht. Ich hoffe aber, dass sich das Verhältnis zwischen dem jungen Paar und der königlichen Familie wieder harmonisieren wird. Abwarten und Tee trinken, wie man in England so schön sagt.
Meghan weht jetzt in England ein steifer Wind entgegen.
Das ist schade. Ich habe sie öfter an Wohltätigkeitsveranstaltungen erleben dürfen. Einmal war sie bereits hochschwanger, das habe ich bei der Kreation des Menüs berücksichtigt, damit sie bedenkenlos essen kann. Sie mag leichte, einfache und ehrliche Kulinarik und bedankt sich jeweils persönlich.
Katja Richard