Herzogin Camilla wird am Sonntag 75
Von der Mätresse zu Ihrer Majestät in spe

Durch eine umsichtige Häppchentaktik hat sich Charles' Gattin Herzogin Camilla von der Persona non grata zum durchaus beliebten Mitglied der Royals gemausert. Morgen Sonntag kann die früher als «Rottweiler» titulierte Beinahekönigin ihren 75. Geburtstag feiern.
Publiziert: 16.07.2022 um 21:58 Uhr
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Herzogin Camilla und Prinz Charles am 9. April 2005 bei ihrer Hochzeit, aufgenommen im White Drawing Room auf Schloss Windsor.
Foto: Keystone
Jean-Claude Galli

Morgen Sonntag wird Camilla, Herzogin von Cornwall, 75-jährig. Eine grosse Feier gibt es für die zweite Frau von Prinz Charles (73) nicht. Was ihr nicht ungelegen kommt. Die einstmals meistgehasste Person Grossbritanniens hat sich über die Jahre hinweg an ihre Rolle als Königin in spe herangetastet. Wurde sie früher als Zerstörerin der Ehe von Charles und Prinzessin Diana (1961–1997) gebrandmarkt und sogar für deren Unfalltod als mitschuldig erachtet, ist sie mittlerweile respektiertes Mitglied des Königshauses und durfte Charles diesen Mai sogar an die Parlamentseröffnung begleiten.

40 Prozent der Briten mögen sie gemäss Meinungsumfragen. Bei den beliebtesten Royals liegt sie auf Rang sieben – vor Prinz Harry (37) und dessen Gattin Meghan (40).

Diesen Wandel hat auch Königin Elizabeth II. (96) registriert, die jüngst den Wunsch äusserte, nach ihrem Tod solle Camilla den Titel «Queen Consort» tragen. Die «Königsgemahlin» teilt gegen aussen den Rang ihres Mannes, ist also Beinahekönigin.

«Es war nicht einfach. Ich wurde so lange Zeit auf Schritt und Tritt beobachtet, dass man einen Weg finden musste, damit zu leben», erzählte sie kürzlich in einem Interview über jene Zeit als sie am Pranger stand und als «Rottweiler» tituliert wurde.

Camillas Vergangenheit in der Schweiz

Geboren wurde Camilla als Tochter eines wohlhabenden Offiziers. Sie besuchte das Mädchenpensionat Mon Fertile in Tolochenaz VD und studierte Literatur in Paris.

Bereits Camillas Vorfahrin Alice Keppel (1868–1947) ging als Geliebte des britischen Königs Edward VII. (1841–1910) in die Geschichte ein. Eine Anekdote besagt, Camilla habe Charles zu Beginn der 70er-Jahre bei einem Poloturnier mit den Worten angesprochen: «Wissen Sie, Sir, meine Urgrossmutter war die Mätresse Ihres Ururgrossvaters. Also, wie wärs?» Biografen bezweifeln den Wahrheitsgehalt jedoch ernstlich.

Als die beiden 2005 in Windsor ohne grossen Pomp heirateten und ihr jahrelanges Verhältnis legalisierten, begann Camillas minutiöse Charmeoffensive, die sie nun bis kurz vor den britischen Thron geführt hat.

Scherzhafter Spitzname verrät viel über ihre Beziehung
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