Noch immer ist unklar, wie weit Prinz Andrew (60) in den Skandal um den Pädophilenring des verstorbenen US-Unternehmers Jeffrey Epstein (1953–2019) verwickelt ist. Der Sohn von Queen Elizabeth II. (94) beteuert immer wieder, nichts mit der Sache zu tun zu haben, verhält sich aber laut FBI unkooperativ bei den Ermittlungen. Ende November trat er nach einem desaströsen TV-Interview von seinen royalen Pflichten zurück.
Das britische Königshaus nehme enormen Schaden an der Berichterstattung, ist sich auch ein ehemaliger Vertrauter des britischen Königspalasts sicher. Dickie Arbiter (80) war von 1998 bis 2000 Sprecher des Buckingham Palace und kann gut einschätzen, wie das Klimabei den Royals ist. Dass der Sohn der Queen von der offiziellen Webseite der Königsfamilie verschwunden ist, erstaunt ihn nicht, wie er in der deutschen «Bild»-Zeitung erklärt. «Es ist fast überraschend, dass es so lange gedauert hat. Da er jetzt nicht mehr in einer royalen Position ist, ist der einzige Kontakt zu ihm wahrscheinlich über private Instagram- oder Twitter-Accounts. Er ist ein Nichts, ein Niemand.»
Prinz Andrew sei als Royal-Mitglied ein Rohrkrepierer
Dass Prinz Andrew seinen Ruf jemals wiederherstellen kann, glaubt Arbiter nicht. «Es braucht so einiges, um zurückzukommen und eine Rolle in der königlichen Familie zu spielen. Und es braucht einiges, damit er akzeptiert wird – und das nicht nur von den Briten, sondern global», sagt er. «Andrew ist also ein Rohrkrepierer, wenn es darum geht, ein Mitglied der royalen Familie zu sein.»
Als einzigen Ausweg sieht der Royal-Experte, dass Andrew mit den US-Behörden das Gespräch sucht. Sonst werde er vom Volk stets verurteilt. «Wenn man wie er unschuldig ist, worauf er ja beharrt, dann würde man eigentlich mit den Justizbehörden sprechen, um seinen Ruf zu retten. Aber er redet nicht mit ihnen. Und all die Anschuldigungen gegen ihn kommen von verschiedenen Frauen aus den USA, die sexuell von Jeffrey Epstein missbraucht wurden», meint Arbiter. Zudem müsse man immer daran denken, dass nicht gegen Prinz Andrew ermittelt werde, er aber bei den Ermittlungen im Fall Epstein und gegen Ghislaine Maxwell (58) entscheidende Hinweise liefern könnte.
«Solange er nicht kooperiert, wird eine dunkle Wolke über ihm hängen»
«Man will wissen, wie seine Verbindung zu Epstein und Maxwell war, und – falls tatsächlich geschehen – zu diesen minderjährigen Mädchen. Eines der Mädchen gibt an, er hätte sie in England missbraucht, als sie minderjährig war. Aber mit 16 ist man in England nicht mehr minderjährig, darum war es auch kein Sex mit einer Minderjährigen – falls es Sex war», so Arbiter. «Wenn es wirklich so war, dann sollte er sich schämen, weil das Mädchen dann genauso alt war wie seine Tochter.» Aber es gebe keinen Tatbestand.
Dass Andrew derweil ein weiteres Interview in den Medien geben wird, um seinen Ruf zu retten, glaubt Arbiter nicht. Das Einzige, was ihm noch helfe, seien die Aussagen bei den US-Behörden. «Momentan liegt ein Schatten über ihm. Und solange er nicht kooperiert, wird diese dunkle Wolke über ihm hängen. Er ist nicht schuldig. Das Einzige, was ihn schuldig macht, ist die Verbindung zu Epstein. Nichtsdestotrotz muss er seinen Ruf wiederherstellen.»
Epstein-Skandal kein Thema an Hochzeit von Tochter Beatrice
Dass der Epstein-Fall und die Skandale um ihren Vater Andrew an der Hochzeit von Prinzessin Beatrice (31) vom vergangenen Freitag zum Gesprächsthema wurden, schliesst der ehemalige Queen-Sprecher aus.
Über die Angelegenheit werde bei den Royals auch sonst nicht gesprochen. «Es gibt wirklich nichts zu besprechen. Es liegt in Prinz Andrews Händen, mit der Polizei, dem FBI und mit den Behörden in den USA zu sprechen. Das hat er bisher nicht getan. Sie sagen, sie haben ihn angefragt, und seine Anwälte sagen, sie hätten reagiert. Und beide Seiten werden davon nicht abweichen.» Auf den offiziellen Hochzeitsfotos sucht man Prinz Andrew vergebens, es wird vermutet, dass das Königshaus bewusst auf dieses Motiv verzichtet hat.
Natürlich lockert die Sache auch den Zusammenhalt in der royalen Familie. Prinz Charles (71) frage sich etwa, wie sich sein Bruder in ein derartiges Chaos habe stürzen können. Es gäbe aber keine Funkstille im Königspalast. Auch vom Gerücht, Prinz Andrew sei der Lieblingssohn der Queen gewesen, hält Arbiter nichts. «Jeder in der Familie wird von der Queen gleich und fair behandelt. Sie sind alle ihre Lieblinge.» (imh)
1999 – Erstes Treffen
Andrew trifft Epstein zum ersten Mal. Angeblich hat Epsteins Vertraute Ghislaine Maxwell, die Tocher des Zeitungsmagnaten Robert Maxwell, die beiden miteinander bekannt gemacht.
Andrew begrüsst Epstein auf dem privaten schottischen Anwesen der Queen in Aberdeenshire, wie die «Daily Mail» berichtete.
Später sagte Andrew, dass er Epstein «selten» sehe – und präzisierte: «Wahrscheinlich nicht mehr als nur ein- bis zweimal im Jahr.»
2000 – Florida-Urlaub
Andrew und Maxwell machen Urlaub mit Epstein im Mar-a-Lago Club von Donald Trump in Palm Beach, Florida.
Juni 2000 – Epstein im Schloss Windsor
Epstein und Maxwell nehmen an einer Party «Tanz der Jahrzehnte» im Schloss Windsor teil, die von der Königin zum 40. Geburtstag von Andrew gegeben wird.
2001 – «Orgien»-Vorwürfe
Eine angebliche Sexsklavin von Epstein, Virginia Roberts, behauptet, «dreimal mit Andrew geschlafen zu haben, einschliesslich einer Orgie», wobei die erste Begegnung angeblich in Maxwells Londoner Stadthaus stattfand.
Roberts behauptet, noch zweimal mit Andrew geschlafen zu haben, und zwar in Epsteins New Yorker Haus und bei einer «Orgie» auf seiner Privatinsel in der Karibik.
Dezember 2000 – Überraschungsparty
Der Herzog von York schmeisst für Maxwell eine Überraschungsgeburtstagsparty auf dem Sandringham-Anwesen der Queen. Zu den Gästen gehörte auch Epstein. Fotos zeigen Epstein und Maxwell bei der Fasanenjagd auf dem Anwesen.
2006 – Haftbefehl
Im Mai 2006 wird gegen Epstein ein Haftbefehl wegen sexueller Gewalt gegen eine Minderjährige erlassen. Zwei Monate später besucht Epstein die Maskenball-Party zum 18. Geburtstag von Prinzessin Beatrice, der Tochter von Herzog Andrew, auf Schloss Windsor.
2008 – Epstein inhaftiert
Epstein gibt die Prostitution von Minderjährigen zu und wird zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
2010 – Andrew und Epstein zusammen fotografiert
Der Herzog nimmt an einer kleinen Dinnerparty mit «acht bis zehn Personen» teil, die in New York anlässlich von Epsteins Entlassung aus dem Gefängnis stattfindet. Der Herzog wird bei einem Spaziergang mit Epstein im Central Park fotografiert und in dessen Villa gefilmt.
März 2010 - Andrew bittet Epstein um Darlehen für seine Frau
Es stellt sich heraus, dass der Herzog 2010 Epstein gebeten hat, seiner Frau Sarah Ferguson 15'000 Pfund zu leihen, um ihr zu helfen, Schulden zurückzuzahlen. Später sagte sie, es sei eine «gigantische Fehleinschätzung» gewesen.
2011 – Legt Amt als Gesandter nieder
Andrew legt nach dem Skandal um die Central-Park-Fotos sein Amt als britischer Handelsbeauftragter nieder.
2015 – Dementi des Buckingham Palasts
Der Buckingham Palace bestreitet, dass Andrew jegliche Unangemessenheit begangen hat, nachdem er in US-Gerichtsdokumenten im Zusammenhang mit Epstein genannt wurde. Eine Frau, die später in Berichten als Frau Roberts benannt wurde, behauptet in Gerichtsdokumenten, die in Florida eingereicht wurden, dass sie als 17-Jährige und Minderjährige zu Sex mit Andrew gezwungen worden war.
Im April werden die Klagen gegen Andrew nach einem Bundesrichterbeschluss aus den Akten der US-Zivilgerichte gestrichen.
Juli 2019 – Epstein erneut verhaftet
Jeffrey Epstein wird wegen Sexhandels verhaftet. Drei Wochen später, am 10. August, wird er tot in seiner Zelle mit Verletzungen am Hals gefunden, deren Ursache unklar bleiben.
August 2019 – Neue Andrew-Vorwürfe
Neu veröffentlichte juristische Dokumente zeigen, dass Johanna Sjoberg, ein weiteres angebliches Epstein-Opfer, behauptete, Andrew habe ihre Brust berührt, während er 2001 auf einer Couch in der Wohnung des US-Milliardärs in Manhattan sass.
Der Herzog von York beteuert, er habe Epsteins kriminelles Verhalten nie vermutet, gibt aber auch zu, es sei ein «Fehler» gewesen, ihn 2010 zu treffen.
16. November 2019 – BBC-Newsnight-Interview
Andrew setzt sich mit Emily Maitlis für ein 50-minütiges Interview zusammen, um einen Schlussstrich unter die Epstein-Affäre zu ziehen. Das Interview erweist sich als katastrophal für den Prinzen.
20. November 2019 – Rücktritt
Der Herzog zieht sich von allen königlichen Pflichten zurück. Nach einer heftigen Gegenreaktion auf das Interview bittet der Herzog die Königin um Erlaubnis, «auf absehbare Zeit von öffentlichen Aufgaben zurückzutreten».
Quelle: «The Telegraph»
1999 – Erstes Treffen
Andrew trifft Epstein zum ersten Mal. Angeblich hat Epsteins Vertraute Ghislaine Maxwell, die Tocher des Zeitungsmagnaten Robert Maxwell, die beiden miteinander bekannt gemacht.
Andrew begrüsst Epstein auf dem privaten schottischen Anwesen der Queen in Aberdeenshire, wie die «Daily Mail» berichtete.
Später sagte Andrew, dass er Epstein «selten» sehe – und präzisierte: «Wahrscheinlich nicht mehr als nur ein- bis zweimal im Jahr.»
2000 – Florida-Urlaub
Andrew und Maxwell machen Urlaub mit Epstein im Mar-a-Lago Club von Donald Trump in Palm Beach, Florida.
Juni 2000 – Epstein im Schloss Windsor
Epstein und Maxwell nehmen an einer Party «Tanz der Jahrzehnte» im Schloss Windsor teil, die von der Königin zum 40. Geburtstag von Andrew gegeben wird.
2001 – «Orgien»-Vorwürfe
Eine angebliche Sexsklavin von Epstein, Virginia Roberts, behauptet, «dreimal mit Andrew geschlafen zu haben, einschliesslich einer Orgie», wobei die erste Begegnung angeblich in Maxwells Londoner Stadthaus stattfand.
Roberts behauptet, noch zweimal mit Andrew geschlafen zu haben, und zwar in Epsteins New Yorker Haus und bei einer «Orgie» auf seiner Privatinsel in der Karibik.
Dezember 2000 – Überraschungsparty
Der Herzog von York schmeisst für Maxwell eine Überraschungsgeburtstagsparty auf dem Sandringham-Anwesen der Queen. Zu den Gästen gehörte auch Epstein. Fotos zeigen Epstein und Maxwell bei der Fasanenjagd auf dem Anwesen.
2006 – Haftbefehl
Im Mai 2006 wird gegen Epstein ein Haftbefehl wegen sexueller Gewalt gegen eine Minderjährige erlassen. Zwei Monate später besucht Epstein die Maskenball-Party zum 18. Geburtstag von Prinzessin Beatrice, der Tochter von Herzog Andrew, auf Schloss Windsor.
2008 – Epstein inhaftiert
Epstein gibt die Prostitution von Minderjährigen zu und wird zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.
2010 – Andrew und Epstein zusammen fotografiert
Der Herzog nimmt an einer kleinen Dinnerparty mit «acht bis zehn Personen» teil, die in New York anlässlich von Epsteins Entlassung aus dem Gefängnis stattfindet. Der Herzog wird bei einem Spaziergang mit Epstein im Central Park fotografiert und in dessen Villa gefilmt.
März 2010 - Andrew bittet Epstein um Darlehen für seine Frau
Es stellt sich heraus, dass der Herzog 2010 Epstein gebeten hat, seiner Frau Sarah Ferguson 15'000 Pfund zu leihen, um ihr zu helfen, Schulden zurückzuzahlen. Später sagte sie, es sei eine «gigantische Fehleinschätzung» gewesen.
2011 – Legt Amt als Gesandter nieder
Andrew legt nach dem Skandal um die Central-Park-Fotos sein Amt als britischer Handelsbeauftragter nieder.
2015 – Dementi des Buckingham Palasts
Der Buckingham Palace bestreitet, dass Andrew jegliche Unangemessenheit begangen hat, nachdem er in US-Gerichtsdokumenten im Zusammenhang mit Epstein genannt wurde. Eine Frau, die später in Berichten als Frau Roberts benannt wurde, behauptet in Gerichtsdokumenten, die in Florida eingereicht wurden, dass sie als 17-Jährige und Minderjährige zu Sex mit Andrew gezwungen worden war.
Im April werden die Klagen gegen Andrew nach einem Bundesrichterbeschluss aus den Akten der US-Zivilgerichte gestrichen.
Juli 2019 – Epstein erneut verhaftet
Jeffrey Epstein wird wegen Sexhandels verhaftet. Drei Wochen später, am 10. August, wird er tot in seiner Zelle mit Verletzungen am Hals gefunden, deren Ursache unklar bleiben.
August 2019 – Neue Andrew-Vorwürfe
Neu veröffentlichte juristische Dokumente zeigen, dass Johanna Sjoberg, ein weiteres angebliches Epstein-Opfer, behauptete, Andrew habe ihre Brust berührt, während er 2001 auf einer Couch in der Wohnung des US-Milliardärs in Manhattan sass.
Der Herzog von York beteuert, er habe Epsteins kriminelles Verhalten nie vermutet, gibt aber auch zu, es sei ein «Fehler» gewesen, ihn 2010 zu treffen.
16. November 2019 – BBC-Newsnight-Interview
Andrew setzt sich mit Emily Maitlis für ein 50-minütiges Interview zusammen, um einen Schlussstrich unter die Epstein-Affäre zu ziehen. Das Interview erweist sich als katastrophal für den Prinzen.
20. November 2019 – Rücktritt
Der Herzog zieht sich von allen königlichen Pflichten zurück. Nach einer heftigen Gegenreaktion auf das Interview bittet der Herzog die Königin um Erlaubnis, «auf absehbare Zeit von öffentlichen Aufgaben zurückzutreten».
Quelle: «The Telegraph»