Bei der Beerdigung für Prinz Philip (†99) morgen Samstag werden seine Ehefrau Queen Elizabeth (94) und seine Kinder und Enkel, nicht aber seine Urenkel anwesend sein. Die Kinder von Prinz William (38) und Herzogin Kate (39) seien nach Angaben der königlichen Familie zu jung, um bei der im Fernsehen übertragenen Abdankung dabei zu sein, berichten britische Medien.
Gut möglich, dass dieser Entscheid auf den persönlichen Erfahrungen von Prinz William beruht. Unvergessen sind die Bilder, wie der damals 15-Jährige am 6. September 1997 mit seinem 12 Jahre alten Bruder Harry hinter dem Sarg seiner geliebten Mutter Diana (1961–1997) her ging – es war der schwerste Gang seines Lebens. Er habe versucht zu verhindern, dass der «winzige» Harry Teil der Prozession werde, erklärte William später im Dokfilm «The Story of Diana». Ähnlich traumatische Erfahrungen wollte der Thronfolger seinen Kindern Prinz George (7), Prinzessin Charlotte (5) und Prinz Louis (2) wohl ersparen.
Kinder fragen, ob sie an Beerdigung kommen möchten
Diesen Entscheid des Royals gelte es zu respektieren, findet Zürcher Pfarrerin und Trauer-Coach Anja Niederhauser (40). Er soll aber nicht als Regel gesehen werden: «Denn Kinder sind durchaus in der Lage zu trauern und an Abdankungen teilzunehmen. Ich finde es grundsätzlich schön, wenn man sie zu Beerdigungen mitnimmt – unabhängig davon, wie alt sie sind», sagt die Expertin. «Das gemeinsame Trauern kann auch für die Kleinen heilsam sein.» Natürlich sei es wichtig, im Vorfeld über die Beerdigung zu sprechen. «Am besten fragt man die Kinder, ob sie mitkommen möchten. Andernfalls kann man ihnen auch die Möglichkeit geben, eine Zeichnung zu machen, die man dann dem geliebten Menschen ins Grab legt.»
Am allerwichtigsten für die Trauerarbeit der Kleinsten ist die Enttabuisierung des Todes, erklärt die Expertin weiter. «Als Eltern muss man sich der Angst, die man selber vor dem Sterben hat, stellen und überwinden.» Das sei für das Gespräch mit den Kleinen unerlässlich. «Kinder merken es, wenn die Eltern etwas beschönigen oder verklemmt mit dem Thema umgehen, und entwickeln dadurch weitere Ängste. Am besten sagt man ihnen, wie es ist: Grossvater ist gestorben, wir sind deshalb traurig.»
Endgültigkeit des Todes thematisieren
Wichtig ist laut Anja Niederhauser auch, die Endgültigkeit des Todes zu thematisieren. «Kinder haben oft ein magisches Denken. Man muss ihnen deshalb erklären, dass der Tod unwiderruflich ist und der Grossvater nicht mehr zurückkommen wird.» Das haben auch Papa William und Mama Kate gemacht. «Philip ist nun im Himmel und ein Engel», sollen sie ihren Kleinen den Tod des geliebten Urgrossvaters erklärt haben.
Die Trauerfeier von Prinz Philip wird von Blick TV ab 15.00 Uhr live übertragen. Mit Moderatorin Sylwina Spiess und Royal-Expertin Flavia Schlittler, die im Studio dazu alles kommentieren, sowie Live-Schaltungen zum Partner-Sender CNN, der vom Schloss Windsor aus berichtet.
Die Trauerfeier von Prinz Philip wird von Blick TV ab 15.00 Uhr live übertragen. Mit Moderatorin Sylwina Spiess und Royal-Expertin Flavia Schlittler, die im Studio dazu alles kommentieren, sowie Live-Schaltungen zum Partner-Sender CNN, der vom Schloss Windsor aus berichtet.