Auf Australien-Reise
König Charles III. zeigt sich nahbar wie nie

Die Reise nach Australien und Samoa von König Charles III. und Königin Camilla ist geprägt von königlicher Nahbarkeit. Doch der Besuch des britischen Königspaars kommt nicht bei allen gut an.
Publiziert: 02.11.2024 um 09:00 Uhr
1/5
König Charles gibt sich in Australien volksnah.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • König Charles besucht Australien trotz seiner Krebserkrankung
  • Er zeigt sich nahbar und missachtet das royale Protokoll
  • Bis zu zehn Termine pro Tag sind während der Reise geplant
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Sarina Bosshard, GlücksPost
Glückspost

Es ist die erste grosse Reise des britischen Monarchen, seit er seine Krebserkrankung im Februar dieses Jahres öffentlich gemacht hat. Gemeinsam mit Königin Camilla (76) hat König Charles III. (75) auf Einladung der Regierung den langen Weg nach Australien und Samoa auf sich genommen. Seine Chemotherapie unterbricht er gemäss britischen Medien während dieser elf Tage mit Zustimmung seiner Ärzte. Zur Sicherheit begleitet ihn ein Mediziner während seines Staatsbesuchs.

Down Under erwartet den Regenten und Ehefrau Camilla ein straffes Programm. Bis zu zehn Termine nimmt das Paar pro Tag wahr. Die Aktivitäten sind dabei vielfältig. So bewundern sie etwa traditionelle Tänze der Aborigines, mischen sich bei einem Grillevent unter die Leute, besichtigen ein Kriegsdenkmal und nehmen an mehreren Zeremonien zu ihren Ehren teil. Auch der Besuch von Sehenswürdigkeiten wie der Sydney Harbour Bridge und dem Opernhaus darf nicht fehlen. Obwohl es lange Tage für den König sind, scheint ihm die Reise gutzutun. Charles blüht regelrecht auf und zeigt sich von einer ungewohnt lockeren Seite.

König Charles III. lässt Nähe zu

Was nämlich besonders auffällt: Er missachtet immer mal wieder das royale Protokoll. Denn eigentlich ist körperliche Nähe nicht gern gesehen im britischen Königshaus. Das scheint ihm in Australien und Samoa jedoch völlig egal zu sein. Er lässt sich auf die Wange küssen, begibt sich in Menschenmengen und schüttelt zahlreiche Hände. Nicht mal, dass ihn ein Alpaka anniest, scheint ihm etwas auszumachen. Besonders emotional ist eine Szene mit dem Indigenen-Vertreter Michael Welsh. Beim Besuch des «National Centre of Indigenous Excellence», eines Treffpunkts für die indigene Bevölkerung, umarmen sich die beiden Männer innig. Es wirkt wie eine Versöhnung.

Mehr im «Glückspost»-Newsletter

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung

Zuvor kam es im australischen Parlament in Canberra nämlich zum Eklat. Am Ende von Charles Rede platzte der indigenen Senatorin und bekennenden Monarchiegegnerin Lidia Thorpe (51) der Kragen. Sie kritisierte nicht nur die frühere Kolonialisierung Australiens, sondern griff den britischen Monarchen auch direkt an. «Sie sind nicht mein König, Sie sind nicht unser König!», rief sie. Die Politikerin wirft ihm vor, England habe einen Genozid gegen ihr Volk verübt. «Geben Sie uns zurück, was Sie uns gestohlen haben – unsere Knochen, unsere Schädel, unsere Babys, unser Volk. Sie haben unser Land zerstört», klagte sie, bevor das Sicherheitspersonal einschritt.

Kritik an König Charles' Reise

Dass der Staatsbesuch von König Charles und Königin Camilla nicht nur auf Zustimmung stossen würde, war von Anfang an klar. Monarchiegegner organisierten mehrere Proteste und forderten Charles’ Absetzung als Staatsoberhaupt Australiens. Vertreter der indigenen Australier wollten zudem Reparationen, also Wiedergutmachungszahlungen, für Vertreibungen der Aborigines zu Zeiten, als Australien eine britische Kolonie war.

Von der Kritik lässt sich Charles aber nicht beirren. Er geniesst seinen Aufenthalt in vollen Zügen, gibt sich weiterhin nahbar. Es ist, als hätte ihm seine Krebserkrankung gezeigt, was er wirklich will – selbst wenn es das Protokoll untersagt.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?